BlackBerry-CEO geißelt Apples fundamentale Haltung zum Datenschutz
In einem Blogpost hat sich der CEO von BlackBerry John Chen heute zur Frage der Herausgabe von Daten an staatliche Stellen geäußert und in dem Zuge die
Politik von Apple scharf kritisiert. Tim Cook weigert sich im Namen Apples regelmäßig, Nutzerdaten herauszugeben, es sei denn, es gibt eine gesetzliche Verpflichtung. Bei Kriminellen dürfe dieser Grundsatz nicht gelten, so Chen. IT-Firmen wie Apple und BlackBerry hätten auch eine gesellschaftliche Verantwortung, strafrechtliche Ermittlungen nicht zu blockieren.
Kein Datenschutz für KriminelleKonkret spielt Chen
auf einen Fall an, in dem Apple sich weigerte, die Nutzerdaten des beschlagnahmten iPhones eines Drogendealers weiterzugeben. Dabei nennt er Apple allerdings nicht beim Namen. „Tatsächlich hat sich eines der mächtigsten IT-Firmen kürzlich geweigert, einer rechtmäßigen Zugangsanfrage im Fall eines Drogendealers zu entsprechen, weil es der Marke des Unternehmens schaden würde“, kritisiert er und fügt gleich hinzu: „Wir haben wirklich Probleme, wenn Unternehmen ihr Ansehen vor das übergeordnete Wohl stellen.“
Auf der Suche nach einem MittelwegGleichzeitig stellt Chen aber auch klar, dass nicht alle behördlichen Anfragen auf Herausgabe von Daten erfüllt werden sollten. Sein Unternehmen BlackBerry habe das richtige Maß zwischen den beiden Extremen gefunden. Keine Hintertüren für US-Geheimdienste seien in den Smartphones eingebaut und dem Datenschutz vertrauen zahlreiche Kunden, bis hin zu Spitzenpolitikern wie Barack Obama und Angela Merkel. „Trotzdem, unsere Verpflichtung für den Schutz der Nutzerdaten erstreckt sich nicht auf Kriminelle“, appelliert Chen. Insgesamt lehne sein Unternehmen sowohl die Haltung ab, rechtmäßige Behördenanfragen zurückzuweisen, als auch die Forderung, Verschlüsselungen aufzuheben oder zu deaktivieren.
Weiterführende Links: