Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Blackberry – the Motion Picture: Aufstieg und Fall eines Pioniers kommt als Spielfilm

Während der Entwicklung des ersten iPhones galt Apple-intern die Maßgabe, es genau nicht so wie die Marktführer der damals noch recht übersichtlichen Smartphone-Branche zu machen. Stellvertretend für Business-Mobiltelefone standen damals Research in Motion und deren BlackBerry- Smartphones. Ein professionell nutzbares Telefon musste nach damaliger Anschauung nämlich vor allem eines mitbringen: die große, mechanische Tastatur. Dass dies zulasten der Displaygröße ging, war zweitrangig. Genau deswegen wurde das iPhone zunächst auch belächelt, denn das grundsätzliche Konzept sah nun einmal vor, auf eine echte Tastatur zu verzichten und stattdessen komplette Touch-Bedienung zu bieten.


Der Markt hatte entschieden
Sehr schnell hatte der Markt geurteilt, was das bessere und vielseitigere Konzept war. In kürzester Zeit übernahmen Smartphones mit großen Displays, welche allesamt nur noch Software-Tastaturen mitbrachten. Zwei Pioniere legten dabei einen regelrechten Absturz hin, denn weder Nokia-Handys noch BlackBerry-Smartphones konnten das Kundeninteresse noch ansprechen. Beide Unternehmen hatten die Situation ziemlich falsch eingeschätzt und kamen mit neuen Ansätzen viel zu spät.


BlackBerry im Jahr 2014

Inhalt
Der sagenhafte Aufstieg und der umso spektakulärere Niedergang einer einst so klangvollen und wichtigen Marke ist nun das Thema eines neuen Spielfilms. Der Streifen basiert auf dem 2015 erschienenen Bestseller namens "Losing the Signal: The Untold Story Behind the Extraordinary Rise and Spectacular Fall of BlackBerry". Zwar sind die Dreharbeiten abgeschlossen, ein Veröffentlichungsdatum wurde jedoch noch nicht genannt. Auch hinsichtlich internationaler Distribution fehlen die Angaben, bislang sind nur die Pläne für Kanada bekannt.

Schauspieler
Regie führte Matt Johnson, an Schauspielern kamen unter anderem Cary Elwes (“Mission: Impossible – Dead Reckoning”, “Saw”), Saul Rubinek (“Hunters”, “True Romance”), Rich Sommer (“The Devil Wears Prada”, “Mad Men”), Martin Donovan (“Tenet" und “Big Little Lies”) und Michael Ironside (“Total Recall,” “Scanners”) zum Einsatz. Erzählt wird unter anderem, wie sich Research in Motion in Rechtsstreitigkeiten verzettelte, alle Marktanteile an Apple, Samsung und Co. verlor – und die Geschäftsbeziehung der beiden Unternehmensgründer Mike Lazaridis sowie Jim Balsillie.

Kommentare

BigDaddy.8224.08.22 16:20
Blackberrys war damals neben der Nokia E-Serie DIE Handys für mich.
Nokia hat sich mit WindowsPhone den letzten Dolchstoß selbst verpasst, nach dem sie die Touchrevolution verpennt hatten.
Blackberry hatte eigentlich mit OS10 ein sehr cooles Betriebssystem gebastelt, es hätte das Zeug zu dem 3. großen OS am Markt gehabt. Gestenbasierend mit einigen pfiffigen Ideen, die später zu Android und iOS kamen.
Aber meiner Meinung nach haben sie es verschlafen, die Werbetrommel zu rühren um es bekannter zu machen.
+1
TheGeneralist
TheGeneralist24.08.22 16:25
Ja, die Blackberries, ich erinnere mich gut. Privat hatte ich vor der Smartphone-Ära Palm-PDAs im Einsatz, in der Firma ging nix über den BB. War schon irgendwie geil, die Tastatur, verdammt griffig und man konnte ziemlich fix damit tippen. Die Systemintegration war eigentlich auch OK. Aber spätestens jetzt in Zeiten von O365 und dynamischen cloud-integrierten Apps ist ein großer Screen - und die Möglichkeit, mit einem Smartphone alles machen zu können, egal ob privat oder beruflich - einfach wichtiger als die gute Tastatur. Denke selbst wenn BB es noch eine Weile gemacht hätte, wäre es nur ein Sterben auf Raten gewesen...
+1
anaximander24.08.22 17:00
Hinsichtlich guter Unterhaltung erwarte ich mir von dem Projekt nichts. Gute Stories sind in Hollywood selten.

Als Technikinteressierter finde ich das von Blackberry aufgekaufte Betriebsystem QNX am spannender. Das würde ich allerdings auch nicht unbedingt als Filmstoff sehen.
+1
Califa24.08.22 19:20
BigDaddy.82
Blackberrys war damals neben der Nokia E-Serie DIE Handys für mich.
Nokia hat sich mit WindowsPhone den letzten Dolchstoß selbst verpasst, nach dem sie die Touchrevolution verpennt hatten.
Blackberry hatte eigentlich mit OS10 ein sehr cooles Betriebssystem gebastelt, es hätte das Zeug zu dem 3. großen OS am Markt gehabt. Gestenbasierend mit einigen pfiffigen Ideen, die später zu Android und iOS kamen.
Aber meiner Meinung nach haben sie es verschlafen, die Werbetrommel zu rühren um es bekannter zu machen.
Nokia-WindowsPhones fand ich super, viel besser als Android-Smartphones. Leider sind die viel zu spät gekommen. Ich denke nicht dass es an der Qualität des OS' lag. Die haben's einfach verpennt!
+1
BigDaddy.8224.08.22 19:47
Califa

Ich muss sagen, ich fand das WindowsOS fürs Handy nicht toll.
Ich finde aber Android auch nicht gut

Egal, die Zeiten sind leider rum
+2
Termi
Termi24.08.22 21:26
1991 Sharp PDAs

Ich habe die Entwicklung selbst ziemlich gut mitgemacht. Bereits 1991 hatte ich mir in den USA einen Sharp Wizard gekauft - einen PDA. Nach drei Upgrades hatte ich 1997 einen Sharp Zaurus mit Touchscreen, Tastatur und Erweiterungsslot, als mein damaliger Geschäftsführer mir einen Palm Pilot 5000 in die Hand drückte.

Palm PDAs

Den könne in der Firma eh keiner bedienen. Skeptisch ob der fehlenden Tastatur merkte ich fix, dass man weniger eingibt, als Daten abzurufen und daher ein kompaktes Gerät durchaus sinnvoll ist. Die Schrifteingabe Graffiti war zwar deutlich einfacher, als z.B. die des Newton, funktionierte aber schnell und problemlos. Nach vier Upgrades bis zum Tungsten T3 wuchsen 2005 PDA und Handy zum Palm Treo 650 zusammen - einem Smartphone mit physischer Tastatur und Touchscreen.

2010 Apple iPhone

Erst fünf Jahre später bin ich zum iPhone 3GS gewechselt, da mich EDGE nicht wirklich gereizt hat und die fehlenden Apps für mich eine enorme Einschränkung zum PalmOS Ökosystem gewesen wären. Nach sechs Upgrades bin ich aktuell beim iPhone 12 Pro gelandet. Mal sehen, was das 14er bringt. Aktuell bin ich skeptisch, dass Funktionen dabei sind, wegen derer ich es haben müsste.

Wen Details der Geräte interessieren, kann diese hier gerne hier einsehen.
+3
TheGeneralist
TheGeneralist24.08.22 22:55
Termi
[...]Wen Details der Geräte interessieren, kann diese hier gerne hier einsehen.
Sehr coole Hardware History!
Die Sharp PDAs sind echt an mir vorbei gegangen, aber bei den Palms haben wir einige Parallelen - bin auch mit einem (geschenkten) Pilot 5000 eigestiegen, dann den Palm III in der bunten Ausführung IIIc, dann einen Vx und dann einen Tungsten T3. Den Switch zum Treo habe ich dann aber nicht vollzogen, obschon ich mich intensiv damit auseinander gesetzt hatte - die Integration von Telefonie und smarten Funktionen war nach meinem Geschmack nicht konsequent genug umgesetzt, daher habe ich lieber Dumbphone und Tungsten T3 eine ganze Zeit parallel betrieben - das dürfte auch so in etwa der Beginn der Blackberry-Zeit auf Firmenseite gewesen sein.
Auch wenn Steve Jobs dann zwischenzeitlich die Sache mit der konsequenten Integration deutlich überzeugender gelöst hatte, kam der Switch auf das Smartphone bei mir erst ein gutes Stück später - mein erstes Exemplar, ein Samsung Galaxy S2, ist mir nach wie vor in nachhaltiger negativer Erinnerung. Aufgrund meiner starken Unzufriedenheit mit Android und Samsung kam dann der Switch aufs iPhone mit dem 5S, seitdem zufriedener iPhone User...
+2
Termi
Termi25.08.22 07:23
TheGeneralist
Irgendwie habe ich häufig auf Geräte von Firmen gesetzt, die wie Research in Motion die Entwicklung verschliefen und vom Markt verschwanden. Commodore, Nokia, Ericsson, Palm.

Mitte der 90er hätte ich nie gedacht, dass gerade Apple den Markt von Hinten aufrollt und sogar in mehreren Bereichen erfolgreich neue Gerätekategorien etabliert. Wer sich nicht weiterentwickelt, verschwindet. Bin gespannt auf die Entwicklung bei VR-Brille, Auto und Wearables, an die wir heute noch gar nicht denken.
+3
TheGeneralist
TheGeneralist25.08.22 11:05
Termi
Stimmt - ist aber aus meiner Sicht tatsächlich immer wieder zu beobachten, dass viele, die zu einem bestimmten Zeitpunkt "Best in Class" waren, sich zu sehr darauf ausgeruht haben und folgerichtig relativ fix vom Markt eliminiert wurden. Finde es immer wieder spannend zu beobachten, wie schnell das gehen kann.
Aus meiner Sicht ist auch keineswegs gesetzt, dass die aktuell in bestimmten Bereichen dominanten Unternehmen - z.B. Google, Apple, Microsoft, Intel - dies auch noch in 10 Jahren sind. Die Ausgangspositionen sind durchaus unterschiedlich - beispielsweise hat Apple sich aus meiner Sicht aktuell in eine ziemlich gute strategische Ausgangsposition manövriert, während bei Intel der Überlebenskampf bereits mehr als deutlich seine Schatten vorauswirft - aber das sagt nur etwas über Wahrscheinlichkeiten und gibt keinerlei Garantien. Durchaus wahrscheinlich, dass bahnbrechende Innovationen den Markt wiederum komplett umkrempeln und am Ende alles ganz anders wird...ist aber aus meiner Sicht auch gut so, zu viel Dominanz über längere Zeiträume hat in der Menschheitsgeschichte eigentlich noch nie zu etwas Gutem geführt.
+2

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.