Blackberry wird nicht verkauft, neuer CEO bereits da
Der ums Überleben kämpfende kanadische Konzern Blackberry (vormals Research in Motion) wird nicht verkauft und hat gestern einen neuen CEO vorgestellt.
John Chen, der sich bereits bei dem inzwischen von SAP aufgekauften Sybase (Unternehmenssoftware) als Retter eines strauchelnden Unternehmens profiliert hat, soll Blackberry wieder in die Gewinnzone führen. Blackberry stellt Chen jedoch als Interims-CEO vor – womöglich gibt es also schon in absehbarer Zeit einen Nachfolger. Die geplante Investition von rund einer Milliarden Dollar diverser Großinvestoren um die kanadische Holding-Gesellschaft Fairfax hat zu der überraschenden Wende bei Blackberry geführt. Damit ist auch das Ausscheiden des vorigen Konzernchefs Thorsten Heins besiegelt.
Der Konzern bot sich schon seit längerem zum Verkauf und Gerüchte von geplanten Übernahmen von Facebook und den Blackberry-Gründern Lazaridis und Fregin machten immer wieder die Runde. Fairfax besitzt bereits 10% von Blackberrys Aktien und soll sogar eine Zusage zum Kauf bekommen haben. Der Deal ist angeblich daran gescheitert, dass Fairfax die Übernahmesumme von 4,7 Milliarden Dollar nicht zusammenbekam. Die Börse traut der neuen Führung bei Blackberry noch nicht viel zu – die Aktie sank vorbörslich um 19%.
Blackberry gilt als Pionier der Smartphone-Industrie und war lange Zeit das Synonym für mobile E-Mail-Kommunikation. Insbesondere im Unternehmensbereich war Blackberry nicht wegzudenken. In den letzten Jahren haben aber Geräte mit Apples iOS- und Googles Android-Betriebssystem Blackberry sowohl bei Unternehmen als auch Privatkunden mehr und mehr den Rang abgelaufen.
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