Blick auf Apples AR-Fahrplan: Smarte Brille geplant, aber nicht als Erstes
Wenn sich Apple-CEO Tim Cook in Interviews zur Technologie von Morgen äußert, kann man sich eines Themas ganz sicher sein: Erweiterte Realität (AR). Cook redet dermaßen häufig davon, dass kaum ein Zweifel daran besteht, in absehbarer Zeit ein entsprechendes Apple-Produkt kennen lernen zu dürfen. Vor einiger Zeit meinte er, dass jeder einzelne bald „jeden Tag AR-Erfahrungen habe, so selbstverständlich wie drei Mahlzeiten am Tag.“ AR könnte das Potenzial dazu haben, auf breiter Front in den Nutzer-Alltag einzubrechen, so wie es zuletzt das Smartphone als Produktkategorie schaffte.
ARErweiterte Realität unterscheidet sich von der Virtuellen Realität (VR) dadurch, dass keine künstlichen Räume geschaffen, sondern die realen Räume durch Einblendungen und virtuelle Elemente ergänzt werden. Aus internen Quellen will Bloomberg nun etwas zur Strategie des neu aufgestellten AR-Teams erfahren haben. Demnach sei in der Tat eine Brille in Planung, aber diese liege noch in weiter Ferne. Den ersten Schritt Richtung AR vollziehe das iPhone höchstselbst.
Start im iPhoneSo seien für die nahe Zukunft Funktionen für die iPhone-Kamera geplant, welche die Entfernung der abgebildeten Objekte messen und digital verändern könne. Als Ergebnis wäre etwa Objekterkennung und objektspezifischer Zoom denkbar. Auch plane Apple das digitale Neigen von speziellen Fotomotiven. Schließlich soll das iPhone bald virtuelle Effekte auf abgebildete Personen legen können, ähnlich wie es von Snapchat bekannt ist.
Apple-BrilleDamit die langfristig geplante Apple-Brille ein Erfolg werde, seien aber noch einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Keiner wolle das Schicksal der Google Glass erleben. Entscheidend für den Erfolg sei einerseits das Design und andererseits die Nützlichkeit; diese wiederum hängt stark von der Zahl der verfügbaren Apps und ihrem Nutzen ab. Für die Entwicklung der Brille arbeitet Apple angeblich mit dem deutschen Unternehmen Zeiss zusammen.
Cooks Begeisterung für AR lässt sich Bloomberg zufolge nicht nur an seinen Interviews ablesen, sondern auch für den Aufwand, den Apple aktuell damit betreibt. Ein »Hunderte Techniker« umfassendes Team wurde erstellt, darin sowohl Hardware- als auch Software-Spezialisiten. AR- und Kamera-fokussierte Unternehmen seien gekauft worden; der 2015 eingestellte Dolby-Mitarbeiter Mike Rockwell führe das Team an und sei direkt dem iOS-Hardwarechef Dan Riccio unterstellt.
VR uninteressantVollkommen gegenteilig sieht das ganze übrigens bezüglich der Virtuellen Realität (VR) aus, die man heutzutage von Produkten wie der PlayStation VR oder Oculus Rift kennt. Kaum jemand wäre scharf drauf, irgendwo eingesperrt zu sein, lautete vor Kurzem ein Kommentar Cooks. Die Zielgruppe für VR sind sicherlich Spieler, Apple dagegen visiert eine breitere Nutzerschaft an.
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