Blizzards Zukunft wird mobil: Konzept für Strategiespiele auf iOS und Android gesucht
Blizzard gehört zu den beliebtesten Spielestudios und hat sich lange Zeit auf eine einzige Spieleplattform spezialisiert: Desktop-PCs.
Das könnte sich bald ändern: Der Trend hin zu mobilen Plattformen zwingt die Entwickler umzudenken. Am Ende könnten schnellere Veröffentlichungen von weniger umfangreichen Strategiespielen für iOS und Android stehen. Das einzige vollwertige Blizzardspiel für iPhone und iPad ist bislang das kostenlose Kartenspiel Hearthstone.
Strategiespiele neu erfinden„Ich glaube, dass die Leute nicht mehr 45 Minuten pro Mission am Computer sitzen wollen“, sagte Frank Pearce, einer der Gründer von Blizzard und heutiger SVP für Produktentwicklung, im Interview mit VentureBeat. „Ich denke, dieser Bereich braucht eine Neuerfindung.“ Damit erteilt er dem etablierten Konzept von umfangreichen Strategiespielen mit langen Missionen auf Desktop-PCs eine Absage, obwohl sie bisher Blizzards Erfolgskonzept waren. Zuletzt setzte der Konzern mit dem Expansion Pack von StarCraft II mit dem Namen »Legacy of the Void« auf diese Formel.
Kleinere Teams, schnellere VeröffentlichungenEine Konzentration auf abgespeckte Apps für Mobilgeräte gäbe dem Unternehmen die Möglichkeit, mit kleineren Entwicklerteams schnellere Ergebnisse präsentieren zu können. „Das Team von World of WarCraft besteht aus 250 Personen und sie können eine gewaltige Menge an Inhalten produzieren. Aber wir hätten doch alle gern, dass Inhalte etwas schneller in die Hände der Öffentlichkeit kommen könnten“, sagte Pearce.
Kein neues »Clash of Clans«Ein konkretes Mobilkonzept habe Blizzard allerdings noch nicht, weswegen in der nächsten Zukunft noch nicht mit Mobil-Strategiespielen zu rechnen ist. Blizzard-CEO Mike Morhaime gab zu, dass man noch dabei sei, die Chancen eines Schrittes hin zu Mobil-Apps auszuloten. »Gelegenheits-RTS« wie Clash of Clans seien nicht das Ziel des Unternehmens.
Keine VR-UnterstützungKritischer als Mobilplattformen sieht das Blizzard-Management den Trend zu Virtueller Realität (VR), die in Form von Helmen oder Brillen schon erste Interface-Prototypen hervorgebracht hat. „Ich glaube nicht, dass wir schon bereit sind, diesen Markt zu erobern“, sagte der Spieledesigner Chris Metzen. Generell sei man aber interessiert und „Wir beobachten die Entwicklung.“
Erste Schritte weg von PC OnlyMit dem
Kauf von King Digital, dem Entwickler von Candy Crush, hatte Blizzards Mutterkonzern Activision Blizzard im Herbst 2015 bereits erste Schritte hin zu Marktpräsenz im Mobilsektor getan. Das kommende
Blizzard-Spiel Overwatch nimmt neben dem PC auch klassische Spielekonsolen wie Xbox One und PlayStation 4 ins Visier, spart aber erstmals OS X als unterstütztes System aus. Bereits im April 2015 war mit Hearthstone Blizzards
erstes Spiel für iOS erschienen - vielleicht bildet die kostenlose App nur einen Vorboten für mehr.
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