Blockiert Belgien bald alle Apple-Webseiten?
Ein Gerichtsstreit über Apples vermeintlich missverständliche Anpreisung der Garantieverlängerung Apple Care könnte in Belgien drakonische Folgen haben. Der zuständige Richter erwägt, alle belgischen Internet Provider zu verpflichten, sämtliche Apple-Webseiten zu sperren – sollte es zu keiner Einigung mit dem kalifornischen Unternehmen kommen. Die Verbraucherschützer von FPS Economy argumentieren vor Gericht als Kläger gegen Apple, dass
die Kunden mit der Standardgarantie von einem Jahr und einer aufpreispflichtigen Verlängerung in die Irre geführt werden. Offenbar befürchten die Kläger, dass Kunden den Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung nicht kennen.
Bei einer Blockade aller Apple-Seiten wären auch wichtige Online-Dienste wie iTunes und iCloud deaktiviert. In Italien gab es einen ähnlichen Fall vor Gericht – Apple musste 1,5 Million US-Dollar Strafe bezahlen. Im Zuge des Prozesses änderte Apple die Beschreibung von Apple Care in allen EU-Ländern, um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden.
In der EU gilt eine mindestens zweijährige Gewährleistungspflicht beim gewerblichen Verkauf an Privatkunden – wobei nachgewiesen werden muss, dass der jeweilige Mangel schon beim Kauf vorhanden bzw. abzusehen war. Die Herstellergarantie dagegen ist eine freiwillige Dienstleistung im Schadensfall, die über die von der Gewährleistung gedeckten Schäden hinausgeht (Funktionsversprechen). Apple bietet eine Standardgarantie von einem Jahr mit der kostenpflichtigen Option auf zwei (iPhone/iPad) bzw. drei Jahre (Mac).
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