Bloomberg: Apple muss Rückkehr in die Büros verschieben – möglicherweise recht lang
Eigentlich wollte Apple in wenigen Wochen wieder zu früherer Normalität zurückkehren und die Geisterstadt des Apple Parks zum altbekannten Bienenschwarm zurückverwandeln. Allerdings deutet alles darauf hin, dass Corona jenen Absichten einen Strich durch die Rechnung macht. Wer nun das Gefühl hat, ein Déjà-vu zu erleben: Einmal mehr sorgt eine aufkommende Corona-Welle nämlich dafür, in Cupertino nicht wie ursprünglich beabsichtigt agieren zu können. Diesmal ist es kein lokaler Ausbruch, sondern erneut eine Variante – genauer gesagt Delta. In den meisten Ländern führt diese noch ansteckendere Mutation zu steigenden Infektionszahlen. Länder mit einem hohen Anteil an Impfverweigerern, die USA liegen diesbezüglich an der Spitze, stehen vor besonderen Risiken.
Frühestens Oktober – oder viel späterAus Apple-internen Kreisen
heißt es nun, dass die Wiederbesiedlung der Büros nicht im September, sondern frühestens im Oktober erfolgen kann. Allerdings ist selbst dieser Termin nicht in Stein gemeißelt, denn die Infektionslage zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres ist wohl eher schlechter als besser. Mitarbeiter sollen mindestens einen Monat im Voraus erfahren, wann Präsenz in den Büroanlagen erwartet wird. Apples offizielle Stellungnahme blieb bislang aus, dürfte aber wohl recht bald erfolgen. Davon unbeeinträchtigt ist der Betrieb der Apple Stores – deren Öffnung richtet sich generell nach der lokalen Situation.
Interne Protestbewegung wohl nicht der AuslöserOb die kleine, aber sehr lautstarke Gruppe der
Home-Office-Streiter ebenfalls ihren Teil zur Verschiebung beitrug, ist nicht bekannt. Diese fordert vehement eine Abkehr von Apples Plänen zugunsten stärkerer Flexibilität. Apple argumentierte hingegen mehrfach, Kreativität entstehe durch zufällige Begegnungen – und Unternehmenskultur sowie Zusammengehörigkeit nur durch persönliche Kontakte vor Ort. Home-Office sei zwar ein sinnvoller Baustein, Vor-Ort-Tätigkeit aber essenziell. Dass rund 3000 Mitglieder einer Slack-Gruppe entschieden gegen diese Ansichten stehen, scheint Apple bislang nicht beeindruckt zu haben – in Relation zur kompletten Belegschaft ist besagte Gruppe zumal eher klein. Auch die konkreten Kündigungsdrohungen, die Rede war gerade einmal von einer niedrigen zweistelligen Zahl, fällt kaum ins Gewicht.