Bloomberg: Apple weitet Einstellungsstopp aus – zu viel Home-Office als Kündungsgrund?
Momentan finden in der gesamten Tech-Branche viele Entlassungen statt. Die Gründe sind vielfältig: Während der Corona-Pandemie stiegen die Umsätze vieler Unternehmen maßgeblich an – und sehr viele Tech-Konzerne stockten beim Personal im Vergleich zu den Vorjahren überproportional auf. Nachdem die meisten Corona-Maßnahmen der Vergangenheit angehören, geben Privatpersonen und Firmen wieder weniger Geld für Hardware, Software und Dienstleistungen aus. Ferner führt die Inflation in vielen Ländern dazu, dass im privaten wie im gewerblichen Umfeld Kosten eingespart werden. Auch die insgesamte weltwirtschaftliche Entwicklung führt dazu, dass Investitionen aufgeschoben werden.
Apple stellte während der Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Firmen viel weniger neues Personal ein – und konnte daher bislang auf Massenentlassungen verzichten. Doch auch an Apple gehen die Entwicklungen nicht spürbar vorbei – und daher begann der Konzern bereits im letzten Jahr, sich von freien Mitarbeitern zu trennen, Neuanstellungen bis auf ein Minimum zu reduzieren und sogar Reisen von Mitarbeitern einzuschränken. Geschäftsreisen müssen nun von Vorgesetzten genehmigt werden, bevor Apple-Mitarbeiter diese auf Firmenkosten antreten können.
Bonizyklus angepasstBloomberg will erfahren haben, dass Apple nun weitere Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Mitarbeiterbindung ergreift. Viele Teams erhalten bei Apple einmal im Jahr Bonus-Zahlungen, welche normalerweise im Oktober fällig werden. Andere Gruppen hingegen erhalten zweimal jährlich derartige Zahlungen. Nun möchte Apple alle Bereiche auf jährliche Boni-Zahlungen im Oktober umstellen.
Damit will Apple wohl erreichen, dass weniger Mitarbeiter bereits im April das Unternehmen wechseln, nachdem die Boni ausgezahlt wurden. Diese würden nämlich verfallen, wenn ein Mitarbeiter vorher das Unternehmen verlässt. Ob die Höhe angepasst wird, ist derzeit nicht bekannt – Bloomberg will jedoch erfahren haben, dass die Mitarbeiter die volle Höhe im Oktober erhalten sollen.
Stellen werden nicht nachbesetzt – sogar im EntwicklungsbereichBereits im letzten Jahr hat Apple veranlasst, dass Stellen von ausscheidenden Mitarbeitern mitunter nicht neu besetzt werden. Doch hier war besonders die Software- und Hardware-Entwicklung wie auch andere Abteilungen, die an langfristigen Projekten arbeiten, ausgenommen. Dies scheint sich nn zu ändern: Auch in diesen Bereichen will Apple die Mitarbeiterzahl reduzieren und besetzt manche Stellen nicht neu, wenn Angestellte das Unternehmen verlassen. Viele reden hier von Entlassungen durch die Hintertür, da Teams so effektiv verkleinert werden.
Home-Office als Kündigungsgrund?Momentan sind Apple-Mitarbeiter angehalten, dreimal in der Woche im Büro zu erscheinen – doch offenbar halten sich viele Angestellte nicht an diese Regelung. Apples Personalabteilung scheint sich nun genauer anzusehen, welche Angestellte wann im Büro erscheinen. Hier scheint es laut Bloomberg Beunruhigung zu geben, dass eine laxe Auslegung der Anwesenheitsregelung in diesen schweren Zeiten zu einer Kündigung führen könnte.