Bloomberg: Das Apple Car wird ein ganz normales Auto – Apple streicht ambitioniertere Pläne
Anfang des kommenden Jahres werden es acht Jahre sein, seitdem Apple damit begann, Milliarden in den Automobilmarkt zu investieren. Bei einem Projekt dieser Größenordnung war es kaum möglich, alle Spuren zu verwischen – zumal Apple sämtliche Testfahrzeuge ganz regulär behördlich und öffentlich einsehbar anmelden musste. Allein dies zählt bereits als fast offizielle Bestätigung. Wie es aus verschiedenen Berichten hieß, kam es mehrfach zur Auflösung großer Teile des Teams samt neuer Ausrichtung. Bloomberg
meldet nun, Apple habe erneut den Kurs gewechselt. Die aktuelle Kehrtwende: Ein
autonomer Taxidienst oder ein neuerfundenes Autokonzept sei erst in fernerer Zukunft angedacht, die erste marktreife Version folge einer anderen Philosophie.
Vorgaben deutlich nach unten geschraubtLaut Bloomberg fahre Apple das Engagement etwas zurück und verfolge den wesentlich weniger ambitionierten Plan, komplette Autonomie durch konventionelle Steuerung zu ersetzen. Es handle sich demnach um ein Fahrzeug, welches über reguläre Pedale und ein Lenkrad verfügt. Der Selbstfahr-Modus lasse sich auf Highways verwenden, nicht jedoch über den kompletten Fahrbetrieb hinweg. Apple-interne Quellen gaben gegenüber Bloomberg aber an, Apple wolle weiterhin den menschlichen Fahrer wesentlich entlasten und aus dem normalen Geschehen nehmen. Soweit möglich, solle man sich anderen Aufgaben widmen dürfen, bis das System dazu auffordert, nun das Steuer zu übernehmen.
Verkaufsstart: 2026Das anvisierte Startdatum liege irgendwann im Jahr 2026, also ein Jahr später als anvisiert. Hinsichtlich des Preises bedeutet die veränderte Ausrichtung, mit fünfstelligen Summen in der Grundausführung arbeiten zu können – während ein vollautonomes Apple Car wohl mindestens bei rund 120.000 Dollar gelegen hätte. Während das Computer-Innenleben dem eines Highend-Macs entsprechen soll, gebe es hinsichtlich des Designs noch gar keine Entscheidung. Laut Bloomberg befinde sich das entsprechende Team weiterhin im "Prä-Prototyp"-Stadium – erst 2024 oder gar 2025 solle feststehen, mit welchem Funktionsumfang und Aussehen das Apple Car auf die Straßen kommt.
Eine Limousine, kein futuristisches KonzeptDas Innendesign müsse ebenfalls komplett überdacht werden. Da es sich zunächst doch um ein fahrerzentriertes Konzept handle, verwarf Apple die Pläne hinsichtlich eines Lounge-artigen Layouts. Stattdessen sei jetzt eher eine klassische Limousinen-Kabine vorgesehen. Auch wenn es zwischenzeitlich zu einer fast kompletten Auflösung und Neuaufstellung des Teams gekommen war, stehe noch immer Ulrich Kranz, der "Vater des BMW i3", der Design-Abteilung vor. An seiner Seite befinden sich ehemalige Manager von Tesla, Lamborghini, Porsche und Ford.