Bloomberg: Mac Pro mit "M2 Extreme" gestrichen – schnellste Option soll M2 Ultra werden
Vor zwei Jahren kamen die ersten Macs mit Apple-eigenen Prozessoren auf den Markt – und Presse wie auch Kunden waren begeistert: Nicht nur, dass die M-Chips deutlich schneller sind, sie sind darüberhinaus auch noch erheblich sparsamer als die vorherigen Intel-Prozessoren. Dies resultiert in sehr langen Batterielaufzeiten, kaum Lüfterlärm und weniger Abwärme. Mittlerweile hat Apple alle Mac-Produktlinien auf "Apple Silicon" umgestellt – doch eine fehlt noch.
Apple sagte Ende 2020, dass die Umstellung auf Apple Silicon in zwei Jahren abgeschlossen sei – doch offensichtlich hat Apple dieses Ziel gerissen: Der Konzern liefert auch heute noch den Mac Pro mit Intel-Chips aus. Die Gerüchteküche erwartete eigentlich, dass Apple bis zum Jahresende einen neuen Mac Pro mit Apple Silicon vorstellt, doch eine Ankündigung blieb aus und ist in den letzten Wochen des Jahres auch nicht mehr zu erwarten.
M2 Extreme gestrichen?Laut diversen Berichten sollte der neue Mac Pro mit zwei unterschiedlichen Prozessoroptionen auf den Markt kommen: M2 Ultra mit 24 CPU-Kernen und 76 GPU-Kernen und dem M2 Extreme mit 48 CPU-Kernen und 152 GPU-Kernen. Beim M2 Extreme sollte es sich um zwei zusammengeschaltete M2-Ultra-Chips handeln und dieser sollte nur im Mac Pro zum Einsatz kommen. Den M2 Ultra wird Apple wohl auch in einer kommenden Generation des Mac Studio einsetzen.
Nun will das gewöhnlich sehr gut informierte Magazin Bloomberg erfahren haben, dass Apple die Pläne für den Mac Pro deutlich zusammengestrichen hat: Laut dem Journalist Mark Gurman hat Apple den M2 Extreme gestrichen und der Mac Pro wird nur mit dem M2 Ultra auf den Markt kommen. Kosten- wie auch Komplexitätsprobleme haben zur Einstellung des M2 Extreme geführt, so Gurman. Die "M2 Extreme"-Option hätte mit Sicherheit einen Aufpreis von 10.000 Dollar oder mehr nach sich gezogen – und wäre ein komplettes Nischenprodukt. Apple wollte auf eine Option, welche kaum Käufer angelockt hätte, keine knappen Entwicklungsresourcen einsetzen, so Gurman.
RAM- und SSD-Erweiterung möglichAnders als beim Mac Studio und bei allen sonstigen Macs mit Apple Silicon wird sich beim Mac Pro laut Gurman das RAM wie auch die vorhandene Speicherkapazität aufrüsten lassen. Bei allen anderen Macs muss der Kunde beim Kauf entscheiden, über wie viel Arbeitsspeicher und SSD-Kapazität der Mac verfügen soll – ein nachträglicher Einbau ist nicht möglich. Dies soll beim Mac Pro anders sein: Kunden sollen Arbeitsspeicher und SSDs nachrüsten können – und womöglich sogar Zusatzkarten über PCI-Express. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass Grafikkarten von Nvidia oder AMD nachgerüstet werden können, da dies dem "Unified-Memory"-Speichermodell widerspricht.
Langsamer als Vorgänger?Die wenigsten Kunden werden die größte Ausbaustufe des aktuellen Intel-iMacs geordert haben – dennoch könnte der neue Mac Pro mit M2 Ultra langsamer als der Vorgänger sein. Es ist zwar zu erwarten, dass die 24-Kern-M-CPU die 28-Kern-Intel-Xeon-CPU des aktuellen Mac Pro übertrumpft, doch auf der GPU-Seite sieht dies anders aus: Der Intel-Mac-Pro kann nämlich mit 4 AMD Radeon Pro W6800X-GPUs mit GDDR6-Speicher bestellt werden – und hier wird die GPU des M2 Ultra deutlich unterlegen sein.