Bloomberg bestätigt: iPhones erhalten Satelliten-Telefonie – was es mit der Funktion auf sich hat
Schon vor Jahren kamen Berichte auf, Apple sei an Satelliten-Technologie interessiert. 2019 sickerte dann durch, dass in Cupertino sogar ein großes Team aus Raumfahrt-Experten zusammengestellt wurde. Nachdem zahlreiche Tech-Unternehmen längst Pläne verkündet hatten, eigene Satelliten in die Umlaufbahn zu befördern, erwog Apple angeblich selbiges. In Regionen, deren Bevölkerungsdichte zu niedrig für einen engmaschigen Ausbau von Mobilfunk und mobilem Internet ist, sei auf diese Weise dennoch Abdeckung möglich, so die langfristigen Pläne. In dieser Woche ist das Thema nun erneut in den Medien angekommen, wenngleich in etwas anderer Form.
Keine Telefonie möglich – zunächstNachdem der bekannte Marktexperte Ming-Chi Kuo gerade erst von Satelliten-Telefonie im kommenden iPhone sprach, legt Bloomberg nun nach. In einem Artikel
von Mark Gurman heißt es, man könne die Angaben bestätigen: Tatsächlich wolle Apple das iPhone an Globalstar-Satelliten anbinden und so weltweite Abdeckung erzielen. Allerdings gibt es zwei Einschränkungen in Hinblick auf Ming-Chi Kuos Darlegungen. Selbst wenn das iPhone 13 bereits über die entsprechende Hardware verfügen würde, vergehe bis zur Freischaltung noch einige Zeit. Außerdem sei die Funktionalität ziemlich limitiert – man werde per Satellit keinesfalls normal mit Freunden telefonieren können.
Notfall-Nachrichten und Katastrophen-MeldungenStattdessen setze Apple zunächst darauf, das iPhone um Notfall-Funktionen zu erweitern. Per "Emergency Message via Satellite" lasse sich ein Notruf abgeben, wenn kein Mobilfunksignal zur Verfügung steht. Neben SMS und iMessage solle die Nachrichten-App Unterstützung für besagtes drittes Protokoll erhalten. Unter dem Codenamen "Stewie" entwickle Apple zudem ein Warnsystem zur Meldung von ernsten Notsituationen (Flugzeugabstürze, sinkende Schiffe, Naturkatastrophen). Gibt der Nutzer eine Meldung ab, wird er dabei Schritt für Schritt geführt, um alle relevanten Informationen zu liefern. Telefonische Verbindungen zu Notfalldiensten sind theoretisch möglich, allerdings nicht als Regelfall vorgesehen.
Ein aktuelles Satelliten-Smartphone (Thuraya X5-Touch)
Viele Einschränkungen und HerausforderungenNoch einen weiteren Punkt gibt es zu bedenken. Weltweite Abdeckung per Satellit dürfte ein Wunschtraum bleiben, denn es gilt stets, die lokale Gesetzgebung zu beachten. In einigen Regionen wäre die Verwendung mangels Verfügbarkeit entweder technisch oder rechtlich nicht möglich. Apple ziele daher nicht darauf ab, ein System für jedes Land der Welt zu ersinnen. Gleichzeitig gilt es, das Empfangsproblem zu lösen, denn bisherige Satelliten-Telefone benötigen teils monströse Antennen. Angesichts der zitierten Einschränkungen (eben keine richtige Telefonie, Textnachrichten nur mit sehr beschränkter Länge) wäre es dennoch denkbar, die Herausforderung mit integrierten Komponenten zu lösen. Ein iPhone mit externer Antenne ist sicherlich kein Weg, den Apples Design-Team verfolgen würde – und auch ein Aufsatz als Zubehörteil erscheint wenig sinnvoll, denn in akuten Notlagen muss die Funktionalität direkt zur Verfügung stehen.