Bluetooth In-Ear vom Boxen-Spezialisten: Test Focal SPARK Wireless – preiswert, ausdauernd und gut
Wireless ist nicht gleich Wireless. Gerade bei den winzig kleinen Ohrkanal-Hörern, manchmal etwas verächtlich Schmalzbohrer genannt, sind komplett kabellose Modelle noch die Ausnahme. Viel häufiger trifft man Varianten an, bei denen der linke und rechte Ohrstöpsel mit einer Strippe verbunden sind. Und das aus gutem Grund.
KompaktBezeichnung | | Spark Wireless |
Wie die Praxis mit diversen komplett drahtlosen In-Ears zeigt (beispielsweise den
hier getesteten ERATO Apollo 7), geht die extreme Miniaturisierung mit gewissen Nachteilen einher. Wenn gar kein Kabel mehr vorhanden ist, muss die nötige Elektronik und Energieversorgung stets in beiden Ohrstöpseln verbaut werden. Doppelter Aufwand, höherer Preis, weniger Akkuausdauer und meist auch unkomfortablere Bedienung sind die Folge. Man muss zwar den Hut vor Apple ziehen, wie gut sie die Sache mit den AirPods gelöst haben, aber auch die sind nicht völlig frei von besagten Nachteilen.
Einfacher und preisgünstiger ist es daher, wenn man eine kurze Verbindungsleitung von einem zum anderen Kanal in Kauf nimmt. In so einem "Nackenkabel" lässt sich nicht nur eine praktischer zu bedienende Fernbedienung unterbringen, sondern auch die nötige Wireless-Elektronik samt DAC und Akku für beide Kanäle. Damit lassen sich viele Probleme vermeiden:
- Der Akku kann größer ausfallen und damit mehr Spielzeit pro Akkuladung erreicht werden.
- Es wird nur einen Akku für beide Hörer benötigt.
- Auf eine doppelte Empfangselektronik, die aufwändig synchronisiert werden muss, kann verzichtet werden.
- Die Empfangsleistung und Reichweite ist damit in der Regel besser, egal in welcher Tasche das iPhone steckt.
- Die Tasten zur Steuerung im Kabel sind (meistens) etwas komfortabler.
- Die Hörer sind aneinander gebunden und damit nicht so leicht zu verlieren.
- Der geringere technische Aufwand bedeutet niedrigere Kosten.
Hauptnachteil: Eine Strippe!
Außerdem bieten BT-In-Ears mit Nackenkabel keine Ladeschale zum schnellen Nachtanken unterwegs. Sie müssen stets mit einem weiteren Kabel an einer USB-Ladebuchse zum Strom bunkern andocken.
Der in dieser Klasse so wichtige Kostenfaktor bedeutet im Falle meines heutigen Testkandidaten: 99 Euro Listenpreis. Also rund 80% günstiger als ein Satz AirPods. Dass es sogar noch viel günstiger geht, bewiesen
kürzlich im Test die Panasonic RP-NJ300B für rund 60 Euro.