Bob Iger erklärt, warum er Apple verließ und was er von Tim Cook hält
In diesem Monat wurde ein Platz in Apples "Board of Directors" frei. Bob Iger entschied sich nach acht Jahren in diesem Gremium, seinen Posten aufzugeben und Apple nicht mehr länger zur Verfügung zu stehen. Branchenbeobachter hatten dies kommen sehen, denn angesichts der Konkurrenzsituation im Streaming-Markt stand Bob Iger als Disney-CEO vor möglichen Interessenkonflikten. Jetzt hat sich auch Iger zu Wort
gemeldet und die Situation näher erklärt. Darin bestätigt er die zitierte Einschätzung. Zwar sei Apple TV+ für Cupertino noch ein kleiner Markt, für Disney hingegen ein zentrales Betätigungsfeld. In den vergangenen Monaten wurde es daher immer klarer, dass die gemeinsamen Pfade eher für Konflikte sorgen könnten, weswegen sich Iger zum Rücktritt entschloss.
Lob für CookEgal aus welcher Perspektive man die Sache betrachte, Apple sei eines der besten Unternehmen der Welt und Cook habe in den acht Jahren als CEO großartige Arbeit geleistet, so Iger. Natürlich habe Steve Jobs Apple gegründet, weswegen es in gewisser Weise auch immer sein Unternehmen bleibe, Jobs' Taten liegen angesichts des immens schnellen Wandels der Tech-Welt inzwischen aber sehr weit zurück. Apples enorme Erfolge als wertvollstes Unternehmen der Welt gehen daher inzwischen auf Tim Cooks Wirken zurück.
Wie Iger überhaupt zu Apple kamObwohl Bob Iger und Steve Jobs enge Freunde waren, trat Iger dem Apple-Board nicht zu Lebzeiten des Apple-Mitgründers bei. Der Grund dafür war im Börsenrecht begründet, denn Jobs saß als Apple-CEO bereits im Disney-Board – der Disney-CEO hätte daher nicht gleichzeitig dem Apple-Board beitreten dürfen. Dies änderte sich aber nach dem Tod der Apple-Ikone und Iger trat gewissermaßen in Jobs' Board-Fußstapfen. Die Zeit dort sei für ihn eine ganz besonders wertvolle gewesen, an die er immer gern zurückdenken werde. Durch seine Perspektive auf die Medienlandschaft habe er viel beitragen können, ist sich Bob Iger sicher. Als Disney-CEO freue er sich weiterhin auf die Zusammenarbeit mit Apple, denn immerhin bleibe das Unternehmen ein Anbieter von Plattformen, auf denen Disney-Inhalte wiedergegeben werden.