Bono über Steve Jobs, Apple und die Zukunft der Musikbranche
"Wenn du Design so sehr magst, warum sieht iTunes dann aus wie eine Tabellenkalkulation?". Diese Frage
stellte U2-Sänger Bono einst Steve Jobs. Auf dem Web Summit in Dublin plauderte Bono unter anderem über die Zusammenarbeit mit Apple und gab Einblick in einige Hintergründe. So habe er schon vor zehn Jahren mit Steve Jobs darüber gesprochen, wie man Musik attraktiver machen könnte. Damals schlug Bono Steve Jobs vor, Archivfotos, Texte oder 3D-Versionen der Bandmitglieder anzeigen und insgesamt eine grafisch ansprechende Visualisierung zusätzlich zur reinen Musik anzubieten. Damals habe Jobs geantwortet, derlei Technologie existiere noch nicht. Jetzt gibt es sie aber - so Bono.
Möglicherweise deutete Bono damit an, woran Apple und U2 gemeinsam arbeiten. Im September hieß es, dass man zusammen
ein neues Musikformat entwickeln wolle, um Kaufmusik wieder attraktiver zu machen. Bono zeigte sich zuversichtlich, durch eine neue Art der Darbietung eines Albums auch mehr Kunden davon zu überzeugen, sich ein komplettes Album zu kaufen.
Laut Bono verlaufe die Zusammenarbeit mit Apple sehr eng und
U2 durfte sogar in Apples Forschungseinrichtungen. Man arbeite sehr gerne mit den kreativen Menschen bei Apple. Jony Ive sei zum Beispiel jemand, mit dem er gerne in einer Band wäre. Zur Verteilung des neuen U2-Albums an alle iTunes-Kunden scherzt Bono: "Wir haben es geschafft, dass viele Leute, die zuvor an U2 gar nicht interessiert waren, jetzt böse auf uns sind - ich bezeichne das mal als Verbesserung des Verhältnisses". 100 Millionen Menschen hörten sich zumindest eines der Lieder an, rund 30 Millionen das ganze Album. Beim Erfolgsalbum "The Joshua Tree" dauerte dies fast 30 Jahre, so Bono.
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