Boon macht dicht: Apple-Pay-User und andere Kunden sollten jetzt aktiv werden
Die Insolvenz des deutschen Finanzunternehmens Wirecard zieht erwartungsgemäß weitere Kreise. Die virtuelle Mastercard namens Boon, welche vom gleichnamigen Tochternehmen des Dax-Konzerns ausgegeben wird, funktioniert nur noch für kurze Zeit. Am 3. Oktober stellt die 2015 gegründete Fintech-Firma den Service unwiderruflich ein.
Guthaben sollten zeitnah ausgegeben werden"Boon verabschiedet sich von Dir", mit diesem Satz kündigt das Unternehmen jetzt das Ende des Zahlungsdienstes auf den hauseigenen
Internetseiten an. Boon empfiehlt allen Kunden, bestehende Accounts möglichst schnell zu schließen. Vorhandene Guthaben sollten hierfür zeitnah und vollständig ausgegeben werden. Die Funktion "Auto-Top-Up", also automatische Aufladungen des Prepaid-Kreditkarte, hat das Unternehmen bereits deaktiviert. Sollte der Zahlungsbetrag eines Kaufs das vorhandene Guthaben übersteigen, rät Boon dazu, das Konto ein letztes Mal aufzuladen, um die Differenz auszugleichen.
Am 3. Oktober 2020 ist endgültig SchlussBoon-Kunden haben natürlich auch die Möglichkeit, das Restguthaben abzurufen und auf ihr Bankkonto zurücküberweisen zu lassen. Allerdings muss hierfür das Serviceteam kontaktiert werden, was angesichts der derzeitigen Situation schwierig sein könnte und auf jeden Fall zu Verzögerungen führt. Wenn das Guthaben vollständig aufgebraucht oder zurückgezahlt ist, lässt sich der Account in der Boon-App kündigen. Alternativ kann man auch einfach abwarten, guthabenlose Konten werden automatisch am 3. Oktober 2020 geschlossen. Auf der Hut sein sollten alle Kunden, die nach dem Stichtag noch über einen Geldbetrag auf der virtuellen Kreditkarte verfügen: Ihnen werden ab dem 4. Oktober 2020 monatlich 2,50 Schweizer Franken (2,31 Euro) berechnet und vom Guthaben abgezogen.
Banking-App ist nicht betroffenWeitere Fragen zur Einstellung des Dienstes beantwortet Boon auf der Webseite mit der Ankündigung. Die Banking-App "boon.Planet" ist vom Aus für die virtuelle Kreditkarte des Unternehmens zunächst nicht betroffen. Sollte auch dieses Angebot in Schieflage geraten, sind die Kunden über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt und verlieren kein Geld. Allerdings besteht im Falle von "boon.Planet" die Gefahr, dass die Konten von der Bankenaufsicht eingefroren werden.