Breite IT-Front um Apple gegen umstrittenes Toiletten-Gesetz
In dieser Frage sind sich Apple und das US-Justizministerium zur Abwechslung mal sehr einig: Es geht um die Ablehnung eines Gesetzes, welches die konservative Regierung des Südstaates North Carolina durchgesetzt hat. Die als »HB2« bekannte Bestimmung verpflichtet alle Einwohner, die öffentliche Toiletten nach dem Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde zu verwenden. Das bedeutet, dass transsexuelle und intersexuelle Menschen auf die ihrer Meinung nach »falsche« Toilette gehen müssen und ihre eigene Geschlechtswahrnehmung von staatlicher Seite nicht anerkannt wird.
Gegen das Gesetz hat sich Apple-CEO Tim Cook bereits bei der Verabschiedung im März energisch
ausgesprochen. Nun gehört Apple zu den 68 Unterzeichnern eines Amicus-Schreibens, welches das US-Justizministerium vor Gericht unterstützen soll. Die Regierungsbehörde auf Bundesebene versucht, juristisch zu verhindern, dass das »HB2«-Gesetz zur Anwendung kommt.
Das Gesetz zwinge Mitglieder der sogenannten Transgender-Community in North Carolina, ihre geschlechtliche Identität abzulehnen, zu verleugnen oder zu verheimlichen. Neben der offensichtlich diskriminierenden Wirkung führen die Unternehmen auch wirtschaftliche Gründe an: Mehr als 1.700 Jobs und eine halbe Milliarde US-Dollar habe der Südstaat bereits wegen des Gesetzes verloren. Denn seit der Verabschiedung ist North Carolina immer wieder Ziel von Boykott-Aktionen, Unternehmen drohen mit ihrem Rückzug aus dem Staat und viele Menschen könnten es sich zweimal überlegen, ob sie in eine solche Atmosphäre ziehen wollen. Apple selbst betreibt in North Carolina fünf Apple Stores und ein Datenzentrum.
Zu den Mitkämpfern von Apple und dem Justizministerium gehören 67 weitere US-Unternehmen. Die bekanntesten unter ihnen sind Microsoft, Dropbox, Ebay, IBM, Yelp, Paypal, Nike, United Airlines, Airbnb, Cisco, Expedia, Accenture, Intel, Bloomberg, LinkedIn, Morgan Stanley, Logitech und Ikea North American Services.
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