Britische Regierung verbietet Apple Watch in Kabinettssitzungen
Wie britische Medien mit Verweis auf involvierte Kreise berichten, darf in Kabinettssitzungen der britischen Regierungen keine Apple Watch mehr getragen werden. Auslöser dafür sind Bedenken der zuständigen Sicherheitsbehörden. Diese befürchten, dass sich Apples Smartwatch für Hackangriffe durch russische Spione missbrauchen lässt. Beispielsweise wäre das Mikrofon der Uhr dazu geeignet, vertrauliche Gespräche aufzuzeichnen.
Diese Regelung trat allerdings erst unter der neuen Premierministerin Theresa May in Kraft. Unter ihrem Vorgänger David Cameron gab es hingegen noch Kabinettssitzung, bei denen mehrere Minister eine Apple Watch trugen, darunter auch der damalige Justizminister Michael Gove. Smartphones wie das iPhone sind hingegen schon seit längerer Zeit in Kabinettssitzungen verboten, nachdem bereits verschiedene Vorfälle bekannt sind, in denen ein Mobiltelefon als Spionagewerkzeug missbraucht wurde.
Ob es auch schon bezüglich der Apple Watch entsprechende Angriffe gab, ist nicht bekannt. Die Sicherheitsmaßnahmen könnten sowohl vorsorglich ergriffen worden sein, als auch eine Reaktion auf einen Spionageangriff darstellen. Eine Quelle
kommentierte gegenüber dem Telegraph diese Frage mit den Worten: "Die Russen versuchen, alles zu hacken." Das Verbot der Apple Watch erfolgte zeitlich gesehen nach dem E-Mail-Skandal der US-Demokraten und wurde vermutlich durch russische Hacker befördert, welche E-Mail-Absprachen von führenden Unterstützern der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton aufdeckten.
In Deutschland
warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits im vergangenen Herbst vor einem sorglosen Umgang mit Fitness-Trackern und Smartwatches. Nach Ansicht des BSI würden Hersteller trotz der sensiblen Daten zu wenig Augenmerk auf die Sicherheit der Armbandgeräte legen. Eine explizite Sicherheitsbewertung der Apple Watch hat das BSI aber bislang nicht vorgenommen.