Browser-Auswahl in iOS 17.4: Brave verzeichnet sprunghaften Download-Anstieg
Mit iOS 17.4 führte Apple eine
neue Auswahl für den Standard-Browser ein. Startet man auf einem aktualisierten oder frisch aufgesetzten iPhone erstmals Safari, erscheint eine Auswahl, aus der heraus sich mehrere Browser herunterladen und zum Standard erklären lassen. Beim Anbieter Brave zeigte diese neue Option deutliche Konsequenzen: Die Downloads ihrer iOS-Version schnellten nach oben. Dies belegt der Browserhersteller auf X mit einer Grafik, in der er die täglichen Downloads seit Mitte Januar aufführt. Am 6. Januar stieg die Kurve an: Während bis zu dem Zeitpunkt Downloadzahlen von knapp unter 8.000 normal waren, stiegen sie nach der Veröffentlichung von iOS 17.4 auf bis zu 11.000 tägliche Downloads.
"Wenn Kunden eine eindeutige Wahl zwischen iOS-Browsern präsentiert bekommen, wählen sie Safari-Alternativen", schreibt das Social-Media-Team des Browseranbieters – und teilt dann in Richtung Android aus: "Vielleicht bietet Google deshalb immer noch keine Browserauswahl an." In den Antworten auf den X-Post äußerten sich einige kritische Stimmen, die den Zuschnitt des Graphen kritisierten – die X-Achse verläuft bei einem Wert von 7.000, was den Anstieg deutlich beeindruckender erscheinen lässt.
Auswahl erscheint nur einmaligOb die Nachfrage dauerhaft auf höheren Werten verbleibt (und die Browsernutzung ebenfalls), wird sich erst zeigen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen einmaligen Effekt: Anwender bekommen das Angebot nur ein einziges Mal präsentiert. Es beschränkt sich auf iPhones und erscheint nur in EU-Staaten. Apple präsentiert in dieser Übersicht maximal elf Browser in zufälliger Reihenfolge der für das jeweilige Land zugelassenen Browser. Diese Liste will Apple einmal im Jahr aktualisieren.
Beim ersten Safari-Aufruf nach dem Upgrade auf iOS 17.4 bekommen Anwender eine Liste alternativer Browser in zufälliger Reihenfolge präsentiert.
Nachträgliche Browserwahl bleibt umständlichFür Deutschland listet Apple im Entwickler-Support-Forum aktuell
zwölf Browser auf. Neben Firefox, Chrome, Edge und Brave finden sich darin auch Angebote von Suchmaschinen, der Veteran "iCab mobile" ist nicht in der Auswahl. Um sich nachträglich umzuentscheiden, bleiben die Hürden weiterhin hoch: Zunächst muss ein Anwender die entsprechende Browser-App herunterladen. Um sie zum Standard zu erklären, öffnet er in der Einstellungen-App den Eintrag des heruntergeladenen Browsers. Dort findet sich ein Auswahlmenü namens "Standard-Browser-App". Etwas hinterhältig: In Safari taucht die Auswahl erst auf, sofern Apples Browser nicht zum Standard erklärt wurde. Sucht man in der Suchmaske für die Einstellungen nach "Browser" oder "Standard", taucht diese Einstellung nicht in der Liste der Suchtreffer auf. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Wechselt man den Standard-Browser zurück auf Safari, verschwindet der Eintrag in den Safari-Einstellungen.