Bundesregierung: Smartphones sollen sieben Jahre lang mit Updates und Ersatzteilen versorgt werden
Ein iPhone, das nicht mehr ordnungsgemäß seinen Dienst verrichtet, geht für Kunden oftmals mit der Kontaktaufnahme des Apple-Kundendienstes einher: Liegt der Fehler hardwareseitig vor, so führt üblicherweise kein Weg an Apple oder einem zertifizierten Reparaturdienstleisters vorbei. Dabei liegen beim iPhone einige Merkmale vor, die eine Öffnung des Geräts für Nutzer durchaus nahelegen: So vergibt
iFixit sechs von zehn Punkten für die „Repairability“ für das aktuelle Modell und verweist darauf, dass vielfach Schrauben anstatt Klebstoff zum Einsatz kommen und oft schadhafte Komponenten wie das Display und der Akku recht einfach ausgetauscht werden können. Nun möchte die deutsche Bundesregierung Reparaturen erleichtern – und Herstellern einen deutlich längeren Update-Support abringen.
Regierung: Sieben Jahre lang Ersatzteile und UpdatesGeht es nach der Bundesregierung, müssen Hersteller von Smartphones und Tablets die Reparaturen für ihre Kunden deutlich vereinfachen. So erklärte das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber
Heise, dass Ersatzteile mindestens sieben Jahre lang erhältlich sein sollen. Diese sollen auch rasch geliefert werden: Während die EU-Kommission eine Lieferdauer von höchstens fünf Werktage ins Auge gefasst hat, kann sich Deutschlands Bundesregierung eine kürzere Frist durchaus vorstellen. Ähnlich sind die Ambitionen bei Updates: Nach dem Wunsch des Ministeriums müssen Hersteller ihre Smartphones und Tablets zumindest sieben Jahre lang mit Sicherheitsaktualisierungen versorgen.
EU wünscht sich EnergielabelDeutschlands Vorschläge gehen in einigen Punkten über jene der EU-Kommission hinaus: Letztere diskutiert darüber, dass Hersteller mindestens fünf Jahre lang Ersatzteile für Smartphones vorrätig haben müssen (bei Tablets sechs Jahre). Sicherheitsupdates sollen mindestens fünf Jahre nach dem Release eines Smartphones erfolgen. Akkus müssen nach den aktuellen Entwürfen der Kommission nach 500 Ladezyklen über eine Mindestkapazität von 80 Prozent verfügen, sofern dieser austauschbar ist. Ist er hingegen fest verbaut, sind gar 1.000 Ladezyklen für diese Kapazität erforderlich. Ferner sollen Hersteller diese und weitere Angaben im Rahmen eines verpflichtenden Energielabels transparent machen müssen. Die Forderungen dürften so manchen Hersteller vor Probleme stellen: Während iPhones außerordentlich lange Updates erhalten, sieht die Lage bei vielen Android-Geräten gänzlich anders aus.