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Butterfly: Apple muss 50 Millionen Dollar wegen defekter Tastaturen zahlen

Apple stellte zusammen mit dem 2015er MacBook und dem 2016er MacBook Pro eine neue, besonders flache Tastatur vor, welche auf einem neuen Mechanismus namens "Butterfly" basiert. Während einige Nutzer mit dem Tippgefühl der neuen Tastaturen zufrieden waren, konnten sich viele andere nicht mit dem neuen Keyboard anfreunden. Häufig geäußerte Kritikpunkte waren die Lautstärke beim Tippen und der geringe Tastenhub.


Doch das eigentliche Problem der "Butterfly"-Tastaturen zeigte sich erst einige Monate nach Erscheinen der Geräte: In Foren kursierten stetig mehr Meldungen über Tasten, die nicht mehr oder nur in bestimmten Winkeln reagierten. Aufgrund der Menge der damaligen Berichte war schnell klar, dass es sich nicht nur um vereinzelte Ausfälle oder Fertigungsfehler handelte, sondern um einen grundsätzlichen Konstruktionsmangel.

Sammelklagen und Reparaturprogramm
In den Jahren 2017 und 2018 kam es aufgrund der Butterfly-Tastaturen zu einigen Sammelklagen – und Apple reagierte aufgrund des öffentlichen Drucks schließlich mit einem Reparaturprogramm: Vier Jahre nach Kauf konnten Betroffene die Tastaturen tauschen lassen. Das Problem: Es wurden gleiche oder zumindest ähnliche Keyboards verbaut, welche denselben Konstruktionsmangel aufwiesen. Zwar verwendete Apple bei den 2016er MacBook-Pro-Modellen die leicht verbesserte 2017er-Variante der Tastaturen, aber auch diese waren anfällig für die beschriebenen Schwierigkeiten.

50 Millionen Dollar
In einer 2018 gestarteten Sammelklage wurde nun eine Einigung erzielt: Apple stellt Gelder in Höhe von 50 Millionen Dollar an Betroffene bereit. In der Sammelklage argumentierten die Kläger, dass Apple Kenntnis von der hohen Ausfallrate hatte und die Geräte dennoch an Kunden verkaufte, ohne die Mängel offenzulegen oder nachhaltig zu beheben.

Die Anwälte haben errechnet, dass Kunden, welche mehrmals die Tastatur tauschen lassen mussten, etwa 395 Dollar erhalten. Betroffene, welche nur ein einziges Mal eine Tastatur auswechseln ließen, erhalten etwa 125 Dollar. Mussten nur einzelne Tasten erneuert werden, können Nutzer mit 50 Dollar rechnen.

Nur in den USA
Die Sammelklage deckt aber nur Kunden in den USA ab – und hier auch nur in den folgenden Bundesstaaten: Kalifornien, Florida, Illinois, Michigan, New Jersey, New York und Washington. Kunden in Europa haben das Nachsehen und erhalten leider keine Entschädigung aufgrund der konstruktionsbedingten Mängel.

Kommentare

derÄndy20.07.22 08:43
"Kunden in Europa haben das Nachsehen und erhalten leider keine Entschädigung aufgrund der konstruktionsbedingten Mängel."

*Applaus*
-2
becreart20.07.22 09:51
Gab es eine Klage in Europa?
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MikeMuc20.07.22 09:55
Bei solchen Aktionen hat Apple doch nur in den seltensten Fällen verbesserte bzw. fehlerfreien Ersatz verbaut. Ich erinnere mich an die unrühmlichen verstorbenen Nvidia Grafikkarten auf den Mainboards. Da war beim Tausch schon klar, das man nach 2 Jahren wieder auf der Matte stand eigentlich hätte man Apple da die Teile um die Ohren hauen sollen und auf Wandlung aka Erstattung des Kaufpreises verdonnern sollen.
+1
ideal20.07.22 10:11
ich hatte das beschrieb. Probl. mit einem der ersten macbook 12" gold, 2015, nach ca 6-12 Monaten. Es wurde von der Genius Bar getauscht gegen ein neues macbook 12" gold. Später trat das Problem nicht mehr auf, bzw kaum auffallend, hatte evtl. Glück oder Zufall.
0
chonno20.07.22 11:14
MikeMuc
Bei solchen Aktionen hat Apple doch nur in den seltensten Fällen verbesserte bzw. fehlerfreien Ersatz verbaut. Ich erinnere mich an die unrühmlichen verstorbenen Nvidia Grafikkarten auf den Mainboards. Da war beim Tausch schon klar, das man nach 2 Jahren wieder auf der Matte stand eigentlich hätte man Apple da die Teile um die Ohren hauen sollen und auf Wandlung aka Erstattung des Kaufpreises verdonnern sollen.
Mein 2.500€ teures 2011er MBP hatte ich dem Apple Store nach der 3. Rep auf ihren "Geniustisch" geknallt. Fairerweise muss ich auch sagen das Apple mir dann die RepKosten von 550€ erstattete und ein nagelneues Nachfolgemodell auf den Tisch stellte. Dieses hab ich aber gleich verkauft. Seitdem habe ich Notebooktechnisch ein ThinkPad.... reicht mir.
+2
[ezi0n]20.07.22 13:13
chonno
MikeMuc
Bei solchen Aktionen hat Apple doch nur in den seltensten Fällen verbesserte bzw. fehlerfreien Ersatz verbaut. Ich erinnere mich an die unrühmlichen verstorbenen Nvidia Grafikkarten auf den Mainboards. Da war beim Tausch schon klar, das man nach 2 Jahren wieder auf der Matte stand eigentlich hätte man Apple da die Teile um die Ohren hauen sollen und auf Wandlung aka Erstattung des Kaufpreises verdonnern sollen.
Mein 2.500€ teures 2011er MBP hatte ich dem Apple Store nach der 3. Rep auf ihren "Geniustisch" geknallt. Fairerweise muss ich auch sagen das Apple mir dann die RepKosten von 550€ erstattete und ein nagelneues Nachfolgemodell auf den Tisch stellte. Dieses hab ich aber gleich verkauft. Seitdem habe ich Notebooktechnisch ein ThinkPad.... reicht mir.
genau das habe ich auch versucht, ist jedoch nur mehrfach das logicboard getauscht worden bis das problem nach der garantie des logicboards aufkam und somit nicht mehr gefixed wurde kostenfrie. bei meinem iMac hingegen haben sie mir nach dem 3ten mal ein neues model gegeben ...
+1
ideal20.07.22 14:19
Frag mal win user, ob die auch die eine oder andere Reparatur haben
-2
uLtRaFoX!
uLtRaFoX!20.07.22 14:28
ideal
Frag mal win user, ob die auch die eine oder andere Reparatur haben
Windows User haben sicherlich keine Reparaturen... Fehlerhafte Software wird via Updates "repariert".

Aber netter Versuch...
+2
spinat20.07.22 17:14
Das deutsche Recht kennt solche Sammelklagen leider nicht, deshalb ist hier jeder Geschädigte auf sich alleine gestellt und muss vor Gericht individuell beweisen, dass er geschädigt wurde und dass dadurch ein Schaden entstanden ist und auch die Höhe des Schadens beziffern und nachweisen. (Das ist natürlich ein enormer Zeitaufwand für die Betroffenen, aber auch für die Gerichte und Anwälte und deshalb sehr teuer.)

In den USA können Geschädigte sich dagegen für eine Sammelklage entscheiden. Dabei werden Rechts- und Tatfragen, die für eine Vielzahl von Geschädigten von Bedeutung sein können, insgesamt und für alle einheitlich geklärt. Der Einzelne muss also nicht mehr den (vollständigen) Nachweis einer Verletzung seines subjektiven Rechts und des Schadens erbringen, sondern er muss nur nachweisen, dass er zu der betroffenen Gruppe der Geschädigten gehört, für die das einheitlich festgestellt wurde.
+1
SilveristhenewSpaceGrey20.07.22 18:40
Wurde das Butterfly-Keyboard nicht irgendwann mit kleinen Folien ausgestattet? Damit die Krümelmonster unter den Usern nicht ständig zur Geniusbar mussten
+1

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