C1-Modem: Welche Geräte erhalten Apples Mobilfunk-Innovation?
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Viele Jahre währende Forschungs- und Entwicklungstätigkeit trägt im iPhone 16e erste Früchte. Das derzeit günstigste Smartphone integriert als erstes Apple-Produkt einen Mobilfunk-Chip, welcher nicht von Qualcomm oder Intel stammt. Erste Tests zeigen eine ähnliche, teilweise sogar
höhere Übertragungsgeschwindigkeit im Vergleich zu iPhones mit Qualcomm-Modem. Deshalb ist mit Spannung zu beobachten, in welchen Geräten der C1-Chip in Zukunft eingebaut wird.
Der naheliegende Schritt wird wohl derjenige sein, welcher am längsten auf sich warten lässt: Das für September erwartete iPhone 17 in den Varianten Standard, Plus, Pro sowie Pro Max setzen laut Ming Chi Quo weiterhin auf
Qualcomm-Modems. Nur das gemäß hartnäckiger Gerüchten zusätzliche Modell namens iPhone 17 Air soll mit dem C1-Chip ausgestattet werden. Immerhin bekommen die Standardmodelle einen auf C1-Technologie basierenden WLAN-Chip – bisher musste Apple dafür auf den Hersteller Broadcomm zurückgreifen.
Qualcomm-Verträge bis 2027Nach zähen Verhandlungen und verschiedensten Patentklagen zwischen Apple und Qualcomm einigten sich die beiden Konzerne auf zukünftige Zusammenarbeit bis ins Jahr 2027. Zwar sind Details der Vereinbarung nicht öffentlich, doch könnten darin Mindestabnahmemengen definiert sein. In einem solchen Fall wäre davon auszugehen, dass auch noch iPhone-Modelle der 18er- und 19-er-Reihe mit Qualcomm-Modems erscheinen. Langfristig, vermuten Analysten, werde Apple die Modemkomponenten direkt in den A-Chip zukünftiger iPhone-Modelle integrieren.
visionOS, iPadOS, macOS?Apples neueste Hardware-Kategorie, das AR-Headset „Vision Pro“, würde von Mobilfunkverbindungen deutlich profitieren. Laut Mark Gurman plant Apple eine solche Version, doch ist Geduld gefragt – laut seinen Erkenntnissen soll erst eine zweite Generation des Apple-Modems in einem visionOS-Gerät zur Anwendung kommen, und frühestens im Jahr 2026. Wahrscheinlich zeitnaher könnte ein
mobiler Mac mit C1-Modem erscheinen; das würde die drahtlose Konnektivität per Mobilfunknetz erleichtern (und einen langgehegten Wunsch vieler Mac-Anwender erfüllen). Das iPad bietet Apple sämtliche Modelle optional mit Mobilfunkkonnektivität an; hier wird Apple kurz- oder mittelfristig sicherlich ebenfalls auf Modems aus hauseigener Entwicklung umsteigen.
Entwicklung aus DeutschlandWo das C1-Modem hauptsächlich entstanden ist, enthüllt Apple nicht. Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass bedeutende Anteile des Chips in der Münchener Dependance entwickelt wurden. Ausgangspunkt des C1 stellte die
Übernahme der Mobilfunksparte von Intel; diese war auch in Deutschland ansässig. Indirekt bestätigt Apple durch eigene Veröffentlichungen, dass ein Teil der Entwicklungen hierzulande stattfindet: In einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2021 präsentiert Apple den neuen Münchener Standort als „Heimat von Apples wachsendem Cellular-Team“.
Der im Jahr 2021 eröffnete Apple-Standort in München beherbergt Entwicklungsteams, welche auf mobile Technologien spezialisiert sind. (Quelle:
Apple)