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CBC attackiert Apples Reparaturpraxis

Der kanadische Fernsehsender CBC kritisiert die Reparaturmechanismen Apples anhand von Einzelfällen in einem Video. US-Medien haben den Bericht nun analysiert und kommen zu anderen Schlüssen.


1200 Dollar Reparaturkosten kontra 150 Dollar
Der Bericht beginnt mit einem Besuch in einem Apple Store, unter dem Arm trägt der Reporter ein defektes MacBook Pro. Ein Mitarbeiter diagnostiziert einen kapitalen Flüssigkeitsschaden und schlägt vor, Logicboard, Top-Case und Display zu tauschen – zu Gesamtkosten von 1200 US-Dollar. Als der Reporter auf einen Preisnachlass drängt, erwähnt der "Genius", die Reparaturkosten lägen sehr nah am Neuanschaffungspreis. Ein Besuch in der Werkstatt von Louis Rossmann zeigt ein anderes Bild: Er sieht auch die Feuchtigkeitsindikatoren, glaubt aber nicht an den Eintritt von Flüssigkeit. Seiner Analyse zufolge verursacht ein fehlerhafter Stift in einem Display-Stecker den Schaden. Er bringt ihn in Minutenschnelle wieder in die richtige Position und sagt, für diese kurzfristige Lösung verlange er kein Entgelt. Als dauerhaftere Reparatur schlägt er vor, ein Ersatzkabel zu installieren – die Kosten dafür lägen zwischen 75 und 150 US-Dollar. Rossmann gibt an, zwischen 10 und 30 Kunden am Tag zu betreuen, deren Reparaturersuchen von Apple abgelehnt worden sei.

Right-to-Repair-Aktivisten: Apple erschwert Reaparaturen
Zu Wort kommt ebenfalls Kyle Wiens, Chef des berühmten DIY-Dienstes iFixit und Sprecher der nationalen "Right-to-Repair"-Bewegung. Er sagt, es werde immer schwieriger, benötigte Informationen und Teile zu bekommen. Dabei drängt die Bewegung aufgrund von entsprechenden Rechtsvorschriften in den USA darauf, den Verbrauchern wieder mehr Möglichkeiten zur Eigenreparatur einzuräumen. Wiens erzählt darüberhinaus von Mechanismen, die Apple einbaut, um Reparaturen zu erschweren. So habe Apple beispielsweise iOS so angepasst, dass es nicht-autorisierte Home-Buttons erkenne und daraufhin den Betrieb einstelle. Apples Secure Enclave verhindere das Ersetzen von Komponenten wie der True-Depth-Sensoren von Touch ID. Zudem mahne Apple Quellen ab, die Dokumentationen zu den Produkten des Konzerns verfügbar machten. Apple drohe mit bis zu 150.000 US-Dollar Geldbuße, um entsprechende Handbücher, Artikel und Illustrationen zu vernichten.

Investigativ, aber zu kurz gesprungen
Das Online-Magazin AppleInsider sieht den Bericht kritisch, denn das Video suggeriere, Apple vernichte die defekte Hardware des Kunden. Vielmehr würden die Geräte entweder wieder aufbereitet oder deren funktionierende Komponenten wieder in den Warenkreislauf gelangen, wovon externe Dienstleister profitierten. Zudem weist der Artikel daraufhin, dass iFixit schließlich Geld mit Teilen und Werkzeugen verdiene. Man könne weiterhin nicht von jedem Apple-Angestellten verlangen, dass er so tief in der Materie steckt wie Rossmann oder gar Wiens. Das wäre noch nicht einmal klug, denn Apple würde sich dann der Mengenvorteile berauben, die das eigene Depot für Komponenten-Reparaturen bietet. Lokale Reparaturen auf Logic-Board-Ebene seien viel schneller, bräuchten keine hochqualifizierten Mitarbeiter wie Rossmann und so bekomme der Kunde schneller eine funktionierende Maschine zurück. Dem Store-Genius sei nichts vorzuwerfen, er habe sich an das festgelegte Verfahren gehalten. Wenn die Apple-Shops alle Geräteuntersuchungen so detailliert ausführten wie Rossmann, sei der Andrang nicht zu schaffen. Schließlich repariere Apple jedes Jahr über 27000 Geräte. Zudem lege der Konzern nun einmal Wert auf Qualitätskomponenten – auch in wiederhergestellten Geräten.

Gemischtes Fazit
Apples Wechsel hin zu stärker versiegelten Geräten habe die Fehlerquote dieser halbiert, so der Bericht weiter – das sollen von dem Magazin erhobene Daten seit 2000 zeigen. Apple versuche, durch Restriktionen ein gewisses Qualitätsniveau zu halten. Doch gerade die Mischung zwischen "qualitäts-unabhängigen" Dienstleistern wie Rossmann und den Apple Stores mit jener schnellen, aber teuren Komponententausch-Philosophie biete dem Kunden gute Wahlmöglichkeiten. Je nach technischem Wissensstand, Geduld und finanzieller Ausstattung kann er entscheiden, wo sich für ihn die beste Balance zwischen Abwicklung, Qualität und Preis bietet.

Kommentare

Fucko22.10.18 10:58
Die verteidigen ernsthaft diesen Unsinn, immer sofort das LogicBoard auszutauschen? Gerade heute, wo alles auf dem Ding verlötet ist, somit also alle Kernkomponenten mitgeraucht werden müssen, kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wie man das begrüßen sollte. Zumal in dem Fall an dem Ding ja noch nicht einmal ein Defekt vorlag, sondern am Kabel.
Das ist weder preislich, noch über Nachhaltigkeit auch nur ansatzweise zu rechtfertigen. Und ein mehrere Jahre altes Gerät wird auch garantiert nicht mehr aufbereitet. Man kann sich wirklich alles schönreden.
Und der "Genius" wusste auch ganz genau, dass eine Neuanschaffung naheliegen würde. So ein Zufall....
+3
Wolpy22.10.18 11:10
Von wem wird dieses Magazin gesponsort? Wenn die Apple-Serviceleute nicht in der Lage oder überhaupt nicht geschult sind, so einfache Fehler zu identifizieren, sondern nur angehalten sind, auf Komplett-Austausch der Klebeeinheiten zu plädieren, ist das ein weiterer Hinweis, dass Apple an Reparaturen seiner verkauften Produkte überhaupt nicht interessiert ist. Das angebliche Ausschlachten zur Ersatzteilgewinnung klingt nicht sehr glaubhaft – in diesem Fall wäre ja eine Rücknahmevergütung für den Kunden angebracht. Das Ziel ist eindeutig die Gewinnmaximierung durch höheren Hardware-Umsatz, geringere Kosten für Ersatzteilvorhaltung und geringerer Schulungsaufwand (sprich billigeres Personal).
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Al Borland
Al Borland22.10.18 11:18
"wie der True-Depth-Sensoren von Touch ID"

Müsste es nicht Face ID heißen?
Nom de dieu de putain de bordel de merde de saloperies de connards d'enculés de ta mère. Sehen Sie, es ist, als ob man sich den Arsch mit Seide abwischt.
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piik
piik22.10.18 11:19
Ich würde sagen, Apple hat nur ne suboptimale Lösung.
Das geht besser:
Laptops und Smartphones etc. mit Polyurathan-Schaum ausfüllen, dann geht nichts mehr mit Öffnen. Immer gleich Komplettausch. Auf diese Weise kann man optimale Qualität garantieren: Immer nur Neuware. Und man kann das auch noch als weitere Maßnahme zur Steigerung der Qualität verkaufen, denn Wasserschäden sind so nicht mehr möglich.

Na, wie wärs, Apple?
-1
Bigflitzer22.10.18 11:20
Ich kann es nachvollziehen. Apple baut keine Geräte wo Teile leicht zu ersetzen sein sollen. Denke der Anspruch der Ingeneure liegt eher woanders. Auch das Handbücher und Anleitungen nicht verteilt werden sollen wie Werbeprospekte ist verständlich. Das ist geistiges Eigentum von Apple und nicht für den Einsatz in irgendwelchen Reparaturbuden gedacht. Sich vor unqualifizierten Reparaturen zu schützen ist denke ich gerade in Zeiten wo Betrug mit defekten Geräten an der Tagesordnung ist und man noch vor Tagen an jeder Ecke gelesen hat das manipulierte Chips im Umlauf sind durchaus sinnig. Ob nun das umbiegen eines Stiftes eine dauerhafte Reparatur darstellt kann ich nicht beurteilen. Mich erinnern diese „Tests“ an diese Werkstattbesuche wo soviele Fehler eingebaut wurden nur um zu provozieren das da was übersehen wurde.
+2
rene204
rene20422.10.18 11:29
@Bigflitzer, genau so ist es. +1 !
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
0
john
john22.10.18 11:39
rossmann ist ein cooler dude mit plan.
er hat auch einen youtube channel. sehr sehenswert.
vor allem sein letzter rant ist cool anzuhören, wo er den brief von apples anwälten zeigt und er erklärt wie bescheuert apple argumentier (da gehts um replacement batterien)
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
+1
DeepVolt22.10.18 11:48
Bigflitzer
Auch das Handbücher und Anleitungen nicht verteilt werden sollen wie Werbeprospekte ist verständlich. Das ist geistiges Eigentum von Apple und nicht für den Einsatz in irgendwelchen Reparaturbuden gedacht.
Ich behaupte mal vorsichtig das Lenovo-Notebooks in wesentlich mehr Unternehmen eingesetzt werden als Apple Geräte und trotzdem gibt z.B. Lenovo Hardware Maintenance Manuals (hier eine hübsche Darstellung, findet sich alles auch bei Lenovo: ) raus, die zeigen wie man die Geräte bis auf die letzte Schraube zerlegen kann. Kann also eigentlich nicht so schlimm sein.
Bigflitzer
[...]und man noch vor Tagen an jeder Ecke gelesen hat das manipulierte Chips im Umlauf sind durchaus sinnig.
Und wie passt dieser Artikel zu deinem Argument? 'Cook verlangt Widerruf von Bloomberg wegen Story über chinesische Spionage-Chips'
Bigflitzer
Denke der Anspruch der Ingeneure liegt eher woanders.
Ich denke schon das der eine oder andere Ingenieur bei Apple gerne den Ingeneurtechnisch optimalen Rechner bauen wollte oder könnte. Wie in praktisch jedem Unternehmen hat aber ein BWLer mehr zu melden...
(Akku verkleben ist meiner Meinung nach eine ziemlich miese Lösung des Problems 'Akku im Gehäuse befestigen')
+5
john
john22.10.18 12:01
hier übrigens ein schönes video von rossmann zu „apple hat immer recht“ bzw zur qualität dieser meisterwerke der ingeneurs-kunst. vielleicht öffnet das ja dem ein oder anderem fanboy die augen (auch wenn ich das nicht glaube):



ich mag seine trocken-zynische art...
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
+1
barabas22.10.18 12:19
Also das ein Motherboard heute hochintegriert und die Teile darauf nicht auswechselbar sind, mag ja noch verständlich sein. Kaum einer tauscht heute mehr eine CPU um seinen Rechner zu pimpen, da einfach die Pheripherie und die Schnittstellen diesen Leistungsvorsprung zumindest teilweise wieder zunichte machen. Allerdings muss man auch hier sagen, selbst dies war bei Apple in der Vergangenheit schon mal möglich, ich denke hier an die G4 Desktop Serie.
Bei SSD und Arbeitsspeicher wird es hier schon schwierig, hier kann mir im Grunde niemand erzählen das man die Dinger fest verlöten muss um die "Betriebssicherheit" zu erhöhen.
Aber letztendlich wirklich klar wird die Sache beim Akku, einem Teil dessen Endlichkeit bereits von Beginn an feststeht. Es gibt hier keine Brille die Rosarot genug wäre um mich zu überzeugen, warum man diesen zb. mit dem Gehäuse (Tastatur) verkleben "muss". Hier wird einfach überdeutlich wie Apple heute tickt, - nicht tauschen, nicht erweitern sondern neu kaufen soll der Kunde, - oder eben alternativ überteuert reparieren lassen.

Was mich zum Schluss nur noch etwas wundert, das erst jetzt so ein Bericht kommt, obwohl dieses Geschäftsmodell ja ganz offensichtlich schon seit Jahren und immer perfider gepflegt wird.
+8
MacTaipan22.10.18 12:35
Also grundsätzlich kann ich es ja verstehen, wenn man Apple schlechte Reparierbarkwit vorwirft. Aber dass man es als bösen Willen darstellt, dass sicherheitskritische Komponenten von TouchID und FaceID nicht durch irgendwelchen Kram unbekannter Herkunft ersetzt werden sollen, finde ich nicht nachvollziehbar.
+9
Paddy259022.10.18 12:46
Ich bin der Meinung, Apples Reparaturrichtlinien sind nicht gerade Verbraucherfreundlich und sollten durchaus geändert werden. Auch den Trend hin zu immer mehr verklebten und verlöteten Bauteilen finde ich bedenklich.

Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann, ist die Kritik an der engen Verknüpfung sicherheitsrelevanter Bauteile (Touch-ID/Face-ID mit der Secure-Enklave und einer damit einhergehenden erschwerten Reparatur. Ich bin sehr dankbar, dass diese Bauteile nicht einfach so durch jeden zu tauschen sind und wer weiß was für sicherheitsrelevante Daten abgreifen und an Dritte senden. Dass das iPhone bei Manipulationen an dieser Stelle den Dienst verweigert finde ich absolut richtig.
+12
Bigflitzer22.10.18 13:55
Zum Glück kann jeder sein Konsumverhalten den so schlimmen Bedingungen von Apple anpassen und so seine Kritik zum Ausdruck bringen.
-4
acurioustale
acurioustale22.10.18 14:49
Paddy2590
Ich bin der Meinung, Apples Reparaturrichtlinien sind nicht gerade Verbraucherfreundlich und sollten durchaus geändert werden.

Apple macht das nicht ohne Grund, denn:

Ersatzteile, Ersatzprodukte oder reparierte Apple-Produkte unterliegen der verbleibenden Garantiezeit für das ursprüngliche Apple-Produkt oder erhalten neunzig (90) Tage Garantie ab dem Tag des Ersatzes oder der Reparatur, je nachdem, welcher Zeitraum günstiger für Sie ist.

Wenn also, wie von Louis Rossmann vorgeschlagen, nur ein Ersatzkabel installiert wird, muss Apple für mögliche Folgeschäden aufkommen. Kurzschluss? Tonprobleme? Für neunzig Tage steht Apple gerade.

Deshalb werden immer alle Bauteile angeboten, bei denen die Flüssigkeitssensoren ausgelöst wurden oder die eine Flüssigkeitseinwirkung aufweisen.

DeepVolt
Ich behaupte mal vorsichtig das Lenovo-Notebooks in wesentlich mehr Unternehmen eingesetzt werden als Apple Geräte und trotzdem gibt z.B. Lenovo Hardware Maintenance Manuals (hier eine hübsche Darstellung, findet sich alles auch bei Lenovo: ) raus, die zeigen wie man die Geräte bis auf die letzte Schraube zerlegen kann. Kann also eigentlich nicht so schlimm sein.

Diese Informationen stehen allen autorisierten Partnern zur Verfügung. Vom Kabelplan, über Symptomdiagramme, bis hin zur detaillierten Explosionszeichnung.

john
rossmann ist ein cooler dude mit plan.
er hat auch einen youtube channel. sehr sehenswert.
vor allem sein letzter rant ist cool anzuhören, wo er den brief von apples anwälten zeigt und er erklärt wie bescheuert apple argumentier (da gehts um replacement batterien)

Viel cooler finde ich, dass er auf Reddit zugegeben hat, dass die Batterien aus einer nicht mehr autorisierten Fabrik stammen und mit Apple-Logo und Produktinformationen gekennzeichnet waren. Nur gut, dass er hinterher alle seine Beiträge und Kommentare direkt gelöscht hat.
+3
Fehler 11
Fehler 1122.10.18 14:52
Schaue ja schon länger die Videos von Rossmann. Einige sind gut und bei anderen schießt er teilweise über das Ziel hinaus was das Apple Bashing angeht.
Das Video über die Reparatur des CBC Rechners habe ich auch gesehen. Fand es etwas merkwürdig, die der Pin des Display Steckers verbogen war. Wie kann so was passieren? Dazu waren haben auch die Flüssigkeitssensoren angeschlagen aber nichts ist defekt? So viel Glück hat eigentlich niemand. Für mich hat das einen merkwürdigen Beigeschmack. Die Sensoren kann man auch gezielt auslösen lassen und dann rennt man damit zu Apple um zu filmen, das sie sich nur an die Richtlinien halten. Rossmann biegt den Pin gerade und Apple ist der doofe...
+6
Hannes Gnad
Hannes Gnad22.10.18 15:03
Ich habe mir auch mal eines seiner Videos angeschaut. Seine Kritik an Apple ist das eine, da mögen Punkte berechtigt sein, das andere sind sein Stil, der oft nicht gut ist, und sein Handwerk - händisches Löten am MLB, wie soll das bei neueren Platinen funktionieren? Ernsthaft, man muß moderne Boards professionell prüfen, vor und nach der Reparatur, wie will man das von Hand machen? Deshalb machen das die autorisierten Stellen auch nicht, und "wechseln nur Baugruppen":

+6
RustyCH
RustyCH22.10.18 15:49
Hannes Gnad

Das Video sieht ja aus wie eine Horde durchgeknallter Störche welche sich über einen Krillschwarm hermachen
Unmögliches wird sofort erledigt - Wunder dauern etwas länger
+2
Fucko22.10.18 15:50
Hannes Gnad
Ich habe mir auch mal eines seiner Videos angeschaut. Seine Kritik an Apple ist das eine, da mögen Punkte berechtigt sein, das andere sind sein Stil, der oft nicht gut ist, und sein Handwerk - händisches Löten am MLB, wie soll das bei neueren Platinen funktionieren? Ernsthaft, man muß moderne Boards professionell prüfen, vor und nach der Reparatur, wie will man das von Hand machen? Deshalb machen das die autorisierten Stellen auch nicht, und "wechseln nur Baugruppen":


Man kann sich natürlich hinstellen und behaupten, das ginge so nicht, aber offensichtlich scheint es doch bei ihm zu funktionieren. Wieso sollte man einen ollen Kondensator auch nicht einfach austauschen können, wenn der schlicht hinüber ist?
Wenn er größere Chips austauschen muss, macht er das auch nicht per Hand. Sein Problerm ist eher, dass er immer irgendwelche Spenderboards dafür ausschlachten muss.
+1
TorstenW22.10.18 16:12
Ich bin hier auch sehr zwiegespalten.

Generell würde ich eine größere Reparierbarkeit und einfacheres Austauschen von Komponenten begrüßen. Das ist mMn nachhaltiger und für den Kunden oft kostengünstiger.
Probleme sehe ich an zwei Stellen:
1) Wenn sicherheitsrelevante Bauteile ausgetauscht werden. Ich möchte gar nicht, dass die Hinterhofbude da an Touch-ID-Sensoren etc rumfummeln kann. So etwas sollte mMn autorisierten Werkstätten vorbehalten sein, die dann entsprechend kontrollierte Ersatzteile verwenden. Ich finde das okay, das Apple da einen Riegel vorschiebt.
2) Es ist sicherlich überhaupt kein Problem, wenn Leute wie Rossmann da Reparaturen durchführen. Spezialisten, die tief in der Materie drinstecken, Erfahrungswerte mitbringen etc. Wenn aber nun jeder Zugriff auf Ersatzteile und Repairmanuals hat, führt das dazu, dass auch wieder viele dubiose Kleinwerkstätten Reparaturen durchführen, die vllt nicht soviel Ahnung haben, wo ich dann später Folgeschäden haben kann, die dann von Apple nicht mehr repariert werden.

Es ist ein Trade-Off: Man tauscht Sicherheit, dass nach der Reparatur alles so funktioniert wie es sollte (bzw im Falle, dass es nicht so ist, Garantie besteht) gegen höhere Kosten.

Für Apple ist die Sache einfach: Statt zig Leute auszubilden und zu beschäftigen, die sich tiefgründig mit der Materie auskennen und mit viel Zeit Geräte kostengünstig reparieren, haben sie eine Handvoll Leute, die ein Gerät durchchecken können und feststellen können, welche Teile ausgetauscht werden müss(t)en damit es wieder funktioniert. Das geht fix und die Kosten können auf den Kunden abgewälzt werden, vmtl noch mit Gewinn.
Ist das kundenfreundlich? Nein. Aber logisch nachvollziehbar.
Ebenso, wie Hannes Gnad hier natürlich gegen jeden Schrauberling argumentiert, hängt ja sein Job da dran. Genauso wie der Rossmann-Schrauberling gegen Apples Reparaturpolitik argumentiert, verdient er ja schließlich auch sein Geld mit. Da stecken halt auch immer eigene Interessen mit hinter.
In diesem Fall hat aber einfach Apple den längsten Hebel in der Hand und wird in Zukunft immer weiter die Möglichkeiten zur externen Reparatur einschränken. Kann man schlechtfinden, wird sich aber nicht ändern. Einzige Möglichkeit dagegen wirklich zu protestieren ist nicht zu kaufen.
+4
Lefteous
Lefteous22.10.18 16:49
Also mir ist 2012 mein damals drei Jahre altes MBP runtergeflogen. Das Gerät konnte nicht mehr richtig zugeklappt werden. Zu Apple hin (Apple Store FFM) und da sagten sie mir, dass ein neues Display mit Einbau und allem knapp 500€ kosten würde. Als ich fragte ob man den Schaden nicht auch anders, ohne Austausch des Displays beheben könnte, hieß es: Wir können das nicht machen. Aber unter der Hand hat mir der Kerl eine Bude in FFM empfohlen, die es vielleicht ein wneig zurechtbiegen könnte für kleines Geld. Im Endeffekt habe ich dann jemanden gefunden, der es so gemacht hat und das auch sehr gut.

Ergo: Apple repariert überhaupt nicht. Wenn überhaupt wird da was ausgetauscht.
-3
Fucko22.10.18 17:04
Ich kann auch die immer wieder auftretende Argumentation nicht nachvollziehen, dass Drittanbieter dann das ganze ruinieren und Apple müsste es ausbaden. Ist doch Unsinn. Wenn noch Garantie oder Gewährleistung drauf ist und der Schaden darunter abgedeckt wird, geht niemand zu einem Drittanbieter, bei dem er dafür zahlen müsste. Wenn es außerhalb der Garantie ist, muss man es ohnehin selber bezahlen. Und da sollte man die Möglichkeit haben, das zu vernünftigen Konditionen zu tun. Apple muss da gar nichts tun, die können eine Reparatur ja auch ablehnen. Aber im Zweifelsfall könnten die auch ein verpfuschtes Board austauschen. Dann ist es immerhin wirklich defekt. Und dass im Store ein Haufen Komponenten getauscht werden sollen, die gar nichts damit zu tun haben, spricht doch für sich...
+4
Hannes Gnad
Hannes Gnad22.10.18 17:55
Fucko
Aber im Zweifelsfall könnten die auch ein verpfuschtes Board austauschen. Dann ist es immerhin wirklich defekt.
Wird bei Macs sogar gemacht, hingegen bei iOS-Geräten sieht Apple "unautorisierte Modifikationen" überhaupt nicht gern.
+2
sierkb22.10.18 19:24
Hannes Gnad
bei iOS-Geräten sieht Apple "unautorisierte Modifikationen" überhaupt nicht gern.

Motherboard (12.09.2017): The iPhone Is Guaranteed to Last Only One Year, Apple Argues in Court
Apple says it makes the "most durable devices," but an iPhone 6 design flaw and the ensuing court proceeding shows you can legally expect it to last for just one year.
[…]
In court, meanwhile, Apple argues that customers should either buy an extended warranty or not buy an iPhone at all if they have the expectation that Apple is going to remain liable for design flaws that happen after the warranty period expires.
[…]
Apple's iPhone warranty is similar to other warranties we expressly agree to when we buy electronics. But Apple and other companies have increasingly maintained strict control over their products after they've been sold. If you hack or modify your devices, you are messing with the manufacturer's software and product. But if the product breaks, you have broken your device.

"What it highlights is the increasingly blurriness of the distinction between products and services, and the way companies use that blurriness to their advantage. When it suits them, companies treat software-embedded devices as services," Aaron Perzanowski, a law professor at Case Western Reserve University and author of The End of Ownership, told me in an email. "When the role of service provider is inconvenient, as when a leased/licensed product needs repair or replacement, companies are quick to embrace the caveat emptor mentality we associate with standalone products."
[…]
+2
moosegcr
moosegcr22.10.18 19:44
Ich glaube, der ganze Frust bei der Frage nach Reparierbarkeit ist hauptsächlich darin zu suchen daß Apple dem User nicht einmal einen Batterietausch, RAM- und Harddisk-Umbau zugesteht. Wären diese drei Optionen in des Kunden Hand, wäre das meiste Gemaule sofort weg und Die User wären wieder glücklich. Weil - ganz ehrlich - welcher 08/15-User baut schon ein Mainboard aus einem 2018er-iMac aus..?
+3
cps25.10.18 01:27
" Zudem mahne Apple Quellen ab, die Dokumentationen zu den Produkten des Konzerns verfügbar machten. Apple drohe mit bis zu 150.000 US-Dollar Geldbuße, um entsprechende Handbücher, Artikel und Illustrationen zu vernichten."

Das beantwortet dann ja wohl die Fragen, warum es vom 15" MBP keinen Teardown bei iFixit gibt.
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acurioustale
acurioustale25.10.18 10:41
cps
Das beantwortet dann ja wohl die Fragen, warum es vom 15" MBP keinen Teardown bei iFixit gibt.

Wie? Was?
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