Canal+ bietet Abonnenten Apple TV statt Kabelbox
Der französische Kabelbetreiber Canal+ will ab dem 17. Mai seinen 5,2 Millionen Kunden ein Apple TV 4K als Alternative zu einer herkömmlichen Kabel-Box anbieten. Die Vivendi-Tochter veranschlagt dann 6 Euro pro Monat und verwendet das Apple TV als Decoder. Über welchen Weg genau Canal+ plant, die Inhalte den Kunden dort zu präsentieren, bleibt unklar.
Offizielle beider Seiten zeigen sich begeistert Möglich ist, dass die Kabel-Abonnenten über die myCanal-App auf die Inhalte zugreifen. Canal+ hält das Apple TV 4K für das "perfekte Schaufenster" für den eigenen Content. In einer Erklärung sagt der Vize-Direktor des Anbieters, Frank Cadoret, dass er stolz sei, die TV-Box für Millionen Abonnenten anbieten zu können. Oliver Schusser, der stellvertretende Abteilungsleiter für Apple Music und internationale Inhalte ließ verlauten, dass die Kunden so von "einem reichhaltigen und bedienerfreundlichen Angebot profitieren". Sie können neben dem Kabelangebot auch auf die Apple Services, also den Store und Apple Music zugreifen. Man fragt sich, ob der Ton zwischen den beiden Medienriesen immer noch so harmonisch ausfällt, wenn die Inhalte auf dem Apple TV in Konkurrenz zu denen von Vivendi treten.
Erfahrungen aus der Schweiz mit SaltCanal+ hat bereits seit mehreren Monaten eine Kooperation mit dem Schweizer Anbieter Salt. Salt setzt bei seinem Angebot "Salt TV" komplett auf das Apple TV 4K. Die Box wird vorausgesetzt, ohne sie kann man den Dienst nicht wahrnehmen. Seit März lassen sich über Salt TV Premium-Inhalte von Canal+ dazubuchen. Der Übertragungsweg und das Konzept fallen bei Salt allerdings anders aus: Der Anbieter stellt zunächst einen Router für eine 10-Gbit-Glasfaserleitung – wer diese nicht vor dem Haus liegen hat, kann nicht mitmachen. Über die "Fiber Box" laufen dann die diversen Dienste der Partnerunternehmen, z.B. Zattoo. Wer das TV-Angebot über den Fernseher empfangen will, muss zusätzlich ein Apple TV einbinden.