Canon EOS R5: Die Rückkehr von (zu?) Canon – Warum ich über einen Systemwechsel von MFT zurück zu Vollformat nachdenke
Zunächst waren es nur Gerüchte, die fast zu schön klangen, um wahr zu sein. Eine spiegellose Canon R-Serie Kamera mit IBIS und 8K Video? Doch nach und nach verdichteten sich die Hinweise, dass da etwas dran sein könnte und weiteten sich letztlich zu einem veritablen Leak aus. Nun hat Canon tatsächlich offiziell die Entwicklung einer solchen Kamera angekündigt. Und die soll schon Mitte des Jahres in den Handel kommen. Es gibt sogar schon eine
offizielle Webseite für die EOS R5.
Rückblick: Ende 2013 habe ich meine letzte (Vollformat-) DSLR, eine Nikon, samt Objektiven verkauft und bin auf das Micro Four Thirds-Systems und die OM-D E-M1 umgestiegen. Die Gründe dafür habe ich im Test der E-M1 ausführlich dargelegt. Zu den wichtigsten gehörte der Wunsch nach weniger Größe und Gewicht der Ausrüstung und frühzeitig auf die zukunftsträchtige Mirrorless-Technologie (DSLM – Digital Single Lens Mirrorless) umsteigen zu wollen. Bei Canon und Nikon war zu der Zeit überhaupt noch nicht an ein vergleichbar komplettes und ernsthaftes DSLM-System zu denken. Gewisse Abstriche in der Bildqualität habe ich deswegen in Kauf genommen, auch weil die E-M1 sich als fotografisches Werkzeug einfach so gut bewährt hat. Tatsächlich traten die beiden Platzhirsche erst 2018 mit der Nikon Z und der Canon EOS R in dieses Segment mit Vollformatkameras ein, die mich allerdings noch nicht vollends überzeugten.
Doch nun schleichen sich bei mir immer konkreter werdende Gedanken ein, eventuell zu Vollformat zurückzukehren.
Vorab: Noch habe ich nichts entschieden, denn erstens steht noch die neue Olympus OM-D E-M1 Mark III in den Startlöchern (
siehe Vorstellung gestern), die ich erst testen möchte, und zweitens muss auch die neue Canon erst mal beweisen, ob sich dafür ein Systemwechsel lohnt. Trotzdem. Die Chance besteht, dass mein mehrjähriger Micro Four Thirds-Ausflug bald endet, oder durch Vollformat ergänzt wird.
Verrichtet seit sechs Jahren zuverlässig ihren Dienst: Olympus OM-D E-M1.Zunächst zu den Fakten. Canon hat per Pressemeldung die neue EOS R5 mit (mutmaßlich um) 45 MP vorgestellt. Der allerwichtigste Grund, warum diese Kamera weitaus interessanter als die bisherige R und RP ist, liegt daran, dass sie einen IBIS (In Body Image Stabilizer) bekommen wird. Einer der größten Kritikpunkte der R/RP wird damit ausgebügelt. Und wie aus „gut unterrichteten Kreisen“ zu hören ist, soll der Canon-IBIS extrem effektiv sein und in Verbindung mit IS-Objektiven noch effizienter arbeiten können. Man munkelt von 5 Blendenstufen (nur IBIS) bzw. 7-8 Blendenstufen (zusammen mit Lens-IS), womit Canon zu dem besten bisher verfügbaren Systeme dieser Art (Olympus) aufschließen würde. Das wäre schon ein ziemlicher Paukenschlag!
Weitere Features der R5/R6, die teilweise noch der Gerüchteküche entstammen:
- 12fps mechanischer Verschluss, 20fps elektronisch (bestätigt)
- Scrollrad an der Rückseite (bestätigt)
- Wegfall der wenig geliebten Touch Bar der EOS R (bestätigt)
- Akku mit größerer Kapazität, aber kompatibel zu EOS 5D Mark IV
- 8K@30fps RAW (bestätigt)
- 4K@120fps
- 4K@60fps
- Eingebautes 5GHz WiFi
- zwei Speicherkartenslots (bestätigt)
- automatische Übertragung von Daten auf image.canon Cloud (10 GB frei – bestätigt)
- Auslieferung im Juli 2020
Zusätzlich hat Canon bestätigt, aktuell neun neue Objektive für den RF-Mount in der Entwicklung zu haben, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Konkret angekündigt wurde das RF 24-105mm F4-7.1 IS STM (499 Euro, verfügbar ab Ende April). Gezeigt wurde auch schon das RF 100-500 f/4.5-7.1L IS USM, sowie ein 1.4x und 2.0x Extender.
Oh, bevor ich es vergesse: Canon hat außerdem die EOS 850D vorgestellt. Eine Einsteiger-DSLR mit Augen-AF.
- 24,1 Megapixel Dual Pixel CMOS APS-C-Sensor
- 4K (Kontrast AF) 24p/25p
- Full HD mit Dual Pixel CMOS AF bis zu 60p
- AF-System mit 45-Feldern
- AF mit Augenerkennung (und Nachführung)
Canon EOS 850D Gehäuse: 899 Euro
Canon EOS 850D mit EF-S 18-55mm 1:4-5,6 IS STM: 999 Euro
Verfügbar voraussichtlich ab Ende April 2020