Canon: Vollformat DSLR EOS 6D Mark II und Einsteigerkamera EOS 200D (Kommentar)
Viele Fotofreunde erinnern sich bestimmt noch an die wilde Karussellfahrt im Kameramarkt in den Jahren zwischen ca. 2005 und 2012 (gefühlter Zeitraum). Damals – was für ein Terminus, bei der jungen Vergangenheit! – war alles anders. Sowohl die Bildqualität, als auch Auflösung, Bildrauschen, AF-Performance, Serienbildgeschwindigkeit und etliche andere Parameter waren noch auf einem Niveau, das stets zu wünschen übrig ließ. Darum fühlte sich jeder kleine Sprung in der Entwicklung riesig an, z.B. von 6 auf 10 Megapixel Bildauflösung, oder von 2 auf 5 Serienbilder pro Sekunde. Damals hatten digitale Fotokameras auch noch keine (brauchbare) Videofunktion und es gab für anspruchsvolle Shooter eigentlich nur vergleichsweise große und schwere Klappspiegelkameras (SLR) als Option.
Doch innerhalb kürzester Zeit, also in nur wenigen Jahren, änderte sich alles. Der Siegeszug des iPhone und anderer Smartphones mit eingebauter Kamera machte nach und nach den bis dato weit verbreiteten "Point-and-Shoot" Digitalkameras den Garaus. Die Qualität der Smartphone-Knipsen stieg kontinuierlich weiter und hat inzwischen ein Niveau erreicht, dass auch so manchem Freizeit-SLR-Knipser völlig ausreicht. Auf der anderen Seite haben digitale Fotokameras heute in vielen Aspekten ein so hohes Niveau erreicht, dass Fortschritte in der Entwicklung zunehmend marginal erscheinen. Es spielt für viele Normalanwender kaum noch eine Rolle, ob die Kamera nun 20, 24 oder 40 Megapixel hat, oder ob man damit 10 oder 20 Bilder pro Sekunde schießen kann. Manche Kameras schaffen heute sogar 60 Fotos in voller Sensorauflösung pro Sekunde! Mehr als die meisten Sub-HD-Videokameras vor ca. 10 Jahren. Aber wer braucht das wirklich?
Das alles, plus ein nicht unerheblicher Marktsättigungseffekt, haben zur Folge, dass DSLR-Neuheiten, wie die hier vorgestellten, irgendwie massiv an Faszination verloren haben. Selbst wenn in ihrem Inneren kaum ein Stein auf dem Anderen geblieben ist. Oder wie sehen Sie das?
Scheinbar unbeeindruckt davon stellt Canon jetzt zwei neue DSLRs vor, die sich äußerlich kaum von ihren Vorgängern unterscheiden. Eine Einsteigerkamera und ein Oberklasse-Modell. Hier die wichtigsten Fakten in der Übersicht:
Canon EOS 200DVollständige
technische Daten.
- kompaktes und leichtes SLR-Gehäuse
- 24,2 Megapixel CMOS (APS-C) Sensor
- Dual Pixel CMOS AF mit Phasendetektion im Live View-Modus
- 3,0-Zoll schwenkbares LCD Touch-Display
- eingebautes Wi-Fi, NFC und Bluetooth
- Video mit Full HD 60p und externem Mikrofonanschluss
- DIGIC 7 Image Processor
- ISO 100-25600
- optischer Sucher mit 9-Punkt AF System
- Funktionsassistent
- in drei Farben erhältlich
- Preis für den Body: 599 Euro
- im Kit mit dem Kit mit dem EF-S 18-55 IS STM: 699 Euro
- verfügbar ab Ende Juli
Canon EOS 6D Mark IIVollständige
technische Daten.
- neuer 26,2 Megapixel Vollformat CMOS Sensor
- optischer Sucher mit 45-Punkt (alle Kreuztyp) AF System
- Dual Pixel CMOS AF mit Phasendetektion im Live View-Modus
- 7560-Pixel RGB+IR Belichtungsmessung
- Video mit Full HD 60p
- DIGIC 7 Image Processor
- ISO 100-40000
- 3,0-Zoll schwenkbares LCD Touch-Display
- eingebautes Wi-Fi, NFC, Bluetooth und GPS
- 6,5 Bilder pro Sekunde Serienbidgeschwindigkeit
- Staub- und Spritzwasserfest
- erste EOS mit 4K-Zeitraffer-Videomodus mit integriertem Timer
- Preis für den Body: 2.099 Euro
- im Kit mit dem EF 24-105 1:3,5-5,6 IS STM: 2.499 Euro
- Batterie-Griff BG-E21: 199 Euro
- verfügbar ab Ende Juli