Canon stellt EOS R5 C "Cinema"-Hybridkamera mit 8K/60p Video vor
Als Canon Mitte 2020 die
EOS R5 (und
R6 [
Testbericht]) DSLM-Kamera vorstellte, war die Begeisterung ob der beeindruckenden Foto- und Video-Features zwar groß. Doch wegen etwas ungeschickter Marketingbehauptungen bezüglich der Aufnahmekapazitäten, die in der Praxis wegen Überhitzung des Sensors zeitlich recht limitiert war (was später per Firmware-Update abgemildert wurde), gab es so etwas wie einen kleinen Skandal um die R5 und deren Videofähigkeiten.
Wie das im Zeitalter sozialer Medien leider oft der Fall ist, wurde die Einschränkung der Aufnahmedauer der R5 enorm aufgebauscht und ihre ansonsten eigentlich hervorragenden Fähigkeiten (die primär auf Fotografie ausgerichtet sind) gerieten darüber ein wenig aus dem Fokus. Ein Erfolg wurde die R5 dennoch und sie bleibt auch weiter im Verkauf.
Canon bringt nun aber eine speziell für maximale Videofähigkeiten aufgebohrte Variante der R5 auf den Markt. – Die
EOS R5 C ("C" für Cinema). Diese bietet so gut wie alle fotografischen Features der R5, plus Video-Features aus der Cinema-Line und quasi unlimitierte Aufnahmedauer (solange die Stromversorgung gesichert ist und das Speichermedium ausreicht). Und das bis 8K/60p. Dafür ist die Kamera mit einem aktiven Lüfter ausgestattet, wodurch sie ein spürbar dickeres Gehäuse hat und etwas schwerer wird. Der Lüfter bleibt normalerweise während der Aufnahme aus, es sei denn, eine aktive Kühlung wird zwingend benötigt. Bei Bedarf kann der Mini-Quirl aber auch auf Dauerbetrieb gestellt werden.
Größtes Manko: In der Cinema-Version der R5 entfällt der Sensor-Bildstabilisator (IBIS – In Body Image Stabilizer), was jedoch durch den in den meisten RF-Objektiven verbauten optischen Stabi in Kombination mit digitaler Bildstabilisierung (mit 1,1x Crop) in der R5 C weitgehend kompensiert wird. Der Verzicht auf den IBIS in der R5 C wird von Canon nicht erklärt, hat aber möglicherweise mit der aktiven Kühlung zu tun, da es einfacher ist, den Sensor thermisch mit dem Kühlsystem zu koppeln, wenn er direkt daran befestigt ist. So zumindest eine auf
DPReview geäußerte mögliche Erklärung.
Die R5 C bietet außerdem erstmal eine neue Art der Steuerung, bei der ganz klar zwischen Foto- und Videomodus unterschieden wird. Über einen neu gestalteten Hauptschalter wird die Kamera entweder in den Foto- oder den Videomodus eingeschaltet. Sämtliche Menüfunktionen ändern sich dadurch und sind entsprechend an die jeweilige Aufnahmeart optimiert.
Der 45MP Dual Pixel AF CMOS bleibt der Gleiche. So wie auch die meisten anderen Features der R5 erhalten bleiben. Allerdings bietet die neue R5 C auch einige Funktionen und Ausstattungsmerkmale, die bisher der größeren EOS R3 vorbehalten waren. Dazu gehört beispielsweise der neue Multifunktions-Blitzschuh aus der R3.
Hauptmerkmale der R5 C:- Vollformatsensor mit 8K/30p 12 Bit RAW-Aufnahme oder 8K/60p bei Verwendung einer externen Stromquelle
- 45-Megapixel-Bilder mit bis zu 20 B/s
- Präziser Augen-AF über Dual Pixel CMOS AF und intelligente Gesichts-/Kopfverfolgung über EOS iTR AF X
- Umfangreiche professionelle Aufnahmeformate, darunter drei neue Varianten von Cinema RAW Light
- Aktive Kühlung für Langzeitaufnahmen
- Timecode-Terminal
- RF Bajonett mit erweitertem Combination IS
- Erweiterte Anschlussmöglichkeiten und Multifunktions-Zubehörschuh
Der Aufpreis gegenüber der "Standard"-R5 ist mit 500 Euro noch erträglich. Der Preis für die
EOS R5 C beträgt demnach 4.999 Euro. Voraussichtlich ab März wird die Canon EOS R5 C erhältlich sein.