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Canon stellt EOS R6 Mark II, 135 mm L-Serie-Objektiv und Speedlight EL-5 vor

CANON EOS R6 MARK II SPIEGELLOSE SYSTEMKAMERA VORGESTELLT
Im Zuge der Umstellung seines Kamerasortiments von Spiegelreflex auf das spiegellose R-System mit RF-Bajonett hat der japanische Kamerahersteller Canon mit der EOS R5 und R6 ein besonders glückliches Händchen bewiesen. Die mit einem hochauflösenden 45-MP-Sensor ausgestattete R5 bedient dabei das High-End-Segment, während die R6 mit "nur" 20 MP für deutlich weniger Geld zu haben ist. Das Besondere an der R6 ist aber, dass sie mit Ausnahme der Sensorauflösung und einiger anderer Aspekte bei den meisten wichtigen Funktionen keine Abstriche gegenüber der R5 macht. Was auch einer der Gründe war, warum ich mich vor etwa zwei Jahren für dieses Modell entschieden habe (siehe R6 Testbericht).


Kompakt
Marke Canon
Bezeichnung EOS R6 Mark II
Art DSLM
Empf. Preis (€) 2.899
Verfügbarkeit Januar 2023
In dieser Woche hat Canon nun den Nachfolger der R6 vorgestellt, der – ganz typisch für die Modellpolitik Canons – die Bezeichnung "Mark II" trägt. Wie schon die letzte Woche vorgestellte Sony A7R V handelt es sich auch bei dieser Neuheit um eine Modellpflege statt um ein komplettes Re-Design. Was auch nicht anders zu erwarten war.

Hier erst mal die wichtigsten Basisdaten:
  • 24 MP Vollformat-CMOS-Sensor
  • Dual Pixel RAW / RAW-Serienbildaufnahme
  • Dual Pixel CMOS AF
  • In-Body-Stabilisierung bis 8 Stops
  • Digitaler Telekonverter
  • 12fps mit mechanischem Verschluss, 40 fps mit el. Verschluss
  • RAW-Burst mit Pre-Capture
  • 4K 30p (ohne Beschnitt)
  • 4K 60p (oversampled von 6K)
  • 6K ProRes Raw mit kompatiblem Atomos Recorder
  • HDR Modus für bewegte Objekte
  • 3,68 Mdot EVF mit 120 fps (0,76x Vergrößerung)
  • 1,62 Mdot, 3" Display (unverändert zum Vorgänger)
  • Doppelter SD/SDHC-Kartensteckplatz
  • 760 Aufnahmen pro Akkuladung (CIPA)
  • Der Formfaktor hat sich im Vergleich zur ursprünglichen EOS R6 nicht wesentlich verändert
  • Preis Kamera-Body: 2.899 Euro

Die größte äußerlich erkennbare Änderung findet sich an der Oberseite der Kamera. Der bislang auf der linken Schulter positionierte On/Off-Schalter ist jetzt ein Umschalter für Foto/Video. Der On/Off-Switch ist stattdessen auf die rechte Schulter gerutscht und findet sich dort als Sub-Ring mit Hebel unter dem Daumenrad.


Für Benutzer der ersten R6 dürfte das eine ziemliche Umgewöhnung darstellen, aber ich halte diese Änderung für sehr willkommen. Mit dem Hauptschalter auf der linken Schulter konnte ich mich nie anfreunden. Aber vermutlich wird es R6-Nutzern in der Anfangszeit häufig passieren, dass versehentlich der Modus Foto/Video umgeschaltet wird, bevor die neue Anordnung in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Ansonsten hat sich am Gehäuse so gut wie nichts geändert. Auch nicht an der Rückseite, wo lediglich die Form des Daumen-Joysticks von leicht konkav zu leicht konvex geändert wurde.


Die wichtigste technische Änderung betrifft den Bildsensor, der wie bei Canon üblich aus eigener Entwicklung und Fertigung stammt. Es handelt sich bei dem neuen 24-MP-Chip (zuvor 20 MP) im Gegensatz zu dem 24-MP-Sensor in der R3 aber nicht um einen BSI-Sensor. Dennoch soll die Auslesegeschwindigkeit deutlich gesteigert worden sein, was u. a. zu den recht flotten 40 Bildern/s im E-Shutter-Modus führt. Die Kollegen von DPReview konnten außerdem im erstem Hands-On-Test feststellen, dass auch Rolling Sutter sehr gering ausfällt. Auch die Aufnahmezeiten bei Video wurden deutlich verlängert, ohne dass es zu Überhitzungen kommt. Durch die verbesserte Energieeffizienz des Sensors und der Kamera im Allgemeinen können nun auch deutlich mehr Aufnahmen mit einer Akkuladung geschossen werden.

Wie schon Sony sich bei der letzte Woche vorgestellten A7R V viel Mühe mit der Optimierung der Motiverkennung gegeben hat, verspricht auch Canon für die R6 II Fortschritte auf diesem Gebiet. Am interessantesten hierbei ist wohl die neue Auto-Option, bei der die Kamera selbst zwischen Personen, Tieren, Mobilen etc. unterscheidet. Der Nutzer muss damit bei häufig wechselnden Szenarien nicht immer selbst vorgeben, welche Motive es zu erkennen gilt.


Unter den vielen kleinen Funktionsverbesserungen, die alle aufzuzählen den Rahmen hier sprengen würde, findet sich nun auch die Möglichkeit, Focus-Bracketing-Aufnahmen in der Kamera zu stacken. Man muss also nicht mehr dutzende oder hunderte Aufnahmen exportieren und mit Programmen wie Canon DPP oder Affinity Photo zu einem Bild mit großer Tiefenschärfe zusammenfügen. Siehe zu diesem Thema auch unsere Focus Stacking Challange.

Im direkten Vergleich mit den Konkurrenten Sony A7 IV und Nikon Z6 II steht die R6 II sehr gut da. Ob die Verbesserungen Besitzer der ersten Generation der R6 zu einem Wechsel bewegen können, bleibt abzuwarten. Ich für meinen Teil sehe nach zwei Jahren mit der R6 keinen ausreichenden Grund für ein Upgrade. Zumal die neue Canon EOS R6 Mark II auch im Preis um knapp 270 Euro auf 2.899 Euro gestiegen ist. Verfügbar ist die Kamera voraussichtlich erst ab Januar 2023.

Neues Objektiv RF 135mm F1.8 L IS USM
Die vielleicht noch spannendere Neuheit für R6-Besitzer ist das neue L-Serie Teleobjektiv RF 135mm F1.8 L IS USM. Das lichtstarke Tele sorgt für angenehme Bokeh-Effekte und eignet sich für viele Motivsituationen von Portraits über Sport bis Landschaftsaufnahmen. Mit einer Naheinstellgrenze von ca. 0,7 m und einer 0,26-fachen Vergrößerung ist es auch für eng aufgefasste Porträts und Detailaufnahmen geeignet.


Das RF 135mm F1.8 L IS USM verfügt über einen optischen Bildstabilisator, für einen Wackelausgleich von bis zu 5,5 Blendenstufen. Im Zusammenspiel mit dem In-Body-Stabilzer der R6 II (wie auch mit der R5 und R6 I) sind bis zu 8 Stufen Bewegungskompensation möglich.

Das RF 135mm F1.8 L IS verfügt über ein Funktionstastenpaar, das für AF-Stop oder andere Funktionen verwendet werden kann. Über einen Steuerring lassen sich außerdem verschiedene Einstellungen wie Belichtungszeit, Blende oder ISO-Wert direkt am Objektiv einstellen. Das Objektiv mit L-Designation ist natürlich staub- und spritzwassergeschützt.

Ganz billig ist dieses leckere Objektiv leider nicht. Mit einem UVP von 2.699 Euro kostet es fast so viel wie die R6 II. Verfügbar ist es laut Canon, wie die neue Kamera, ab Januar 2023.


Neuer Systemblitz Speedlite EL-5
Das Speedlite EL-5 bietet eine Leitzahl von 60 und eine Blitzfolgezeit von 0,1-1,2 Sekunden. Ein voll geladener LP-EL Akku soll für 85 aufeinander folgende Blitzauslösungen in voller Stärke reichen – oder für insgesamt 350 Blitzauslösungen. Ein passives Kühlsystem soll Wärme besonders schnell ableiten. Die niedrigste einstellbare Blitzleistung liegt bei 1/1.024.


Über kabellose Funksteuerung können bis zu 15 zusätzlichen Speedlites angesteuert werden. Eine Camera Link Funktion ermöglicht es, auch externe Kameras auszulösen, die mit diesen Speedlites verbunden sind.

Den UVP des Speedlite EL-5 gibt Canon mit 499 Euro an. Verfügbar ab März 2023. Viel Zeit zum Sparen.


DPP Cloud Upgrade
Canon hat außer den Hardware-Neuheiten die Digital Photo Professional (DPP) Software (für Windows) für die umfangreiche Nachbearbeitung der Aufnahmen um das neue abonnementbasierte „Neural Network Image Processing Tool“ erweitert, das die Bildqualität durch die Leistung von Cloud Computing und der fortschrittlichen KI-Technologie von Canon optimiert. Damit lässt sich Bildrauschen reduzieren und gleichzeitig Details und Schärfe wiederherstellen, was bei hohen ISO-Werten bisher nicht möglich war. Außerdem lässt sich die Farbgenauigkeit verbessern und die Objektivoptimierung damit einsetzen. – So der Wortlaut der Pressemeldung.

Kommentare

alephnull
alephnull05.11.22 09:06
Das 135er war ja wirklich lange erwartet und löst das nunmehr 26 Jahre alte 135\2 ab. Ich habe das „Alte“ seit 16 Jahren in Gebrauch und es war immer mein Lieblingsobjektiv, weil die Bilder (um es mal etwas kitschig zu sagen) für mich einen ganz besonderen Zauber besitzen.
Mit dem fast 4-fach höheren Preis und einem Kampfgewicht von 1kg wiegt das neue Objektiv schon schwer. Keine Ahnung, ob mir das noch ins Haus kommt. Da muss ich erst noch ganz tief in mich gehen…🤔🤔
+5
WollesMac
WollesMac05.11.22 11:22
Die Leitzahl des Blitzes von 603 finde ich spannend eher ein Laser, scheint mir
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex05.11.22 11:47
Das alte EF 135 f2 ist selbst an meiner GFX adaptiert ein absolutes Schmankerl
Klar, das 135er Art setzt da eins drauf, aber das ist dagegen auch eine Haubitze.

Wem 135mm liegen, der liebt es sicher.
Am großen Sensor sind's immerhin noch knapp 106mm
-1
Raziel105.11.22 18:25
Ich bin als erstes mal gespannt auf das 35 F1.2 L aber auch das 135er wäre sicher sehr interessant Derzeit würde ich es mir aber nicht holen, da ich schon das 85 f1.2 DS habe. Vor allem die DS Version ist eine Nummer für sich und ich verwende es immer öfters für diverse Shootings
0
Sitox
Sitox06.11.22 08:27
Gammarus_Pulex
Wem 135mm liegen, der liebt es sicher.
Am großen Sensor sind's immerhin noch knapp 106mm
Bitte?
+1
Deneb
Deneb06.11.22 09:06
Gibt es schon Gerüchte zu einer R5 Mark II?
Ich besitze die erste "R" mit ohne Zusatz und könnte mir ein Upgrade vorstellen.
Gespannt bin ich und ihr sicher auch auf eine R1, auch wenn wir uns die sicher nie leisten können oder wollen.
0
Raziel106.11.22 09:33
Deneb
Gibt es schon Gerüchte zu einer R5 Mark II?
Ich besitze die erste "R" mit ohne Zusatz und könnte mir ein Upgrade vorstellen.
Gespannt bin ich und ihr sicher auch auf eine R1, auch wenn wir uns die sicher nie leisten können oder wollen.

Vermutlich Richtung 2024 ist der letzte Stand Aber da ist das Warten wohl nicht wirklich sinnvoll da die aktuelle R5 schon mehr hat als man brauchen könnte. Habe 2 Stück davon im ständigen Einsatz. Auch wenn sich am Papier in Richtung Video, Sensor etc sicher was tun würde ist die jetzige Version schon viel mehr als ich mir für die Arbeit wünschen könnte. Von der Qualität, Autofokus etc ist die R5 potenter als ich es überhaupt benötige würde. Und wie so oft schätze ich mal das ich bisher nur 30% der möglichen Einstellungen und Details überhaupt nutze ^^. Also bei der R5 würde ich jedem der es sich leisten kann direkt zum Kauf raten. Meiner Meinung der beste Body derzeit und bis 2024 ist es noch ein weiter Weg.
+2
olilech06.11.22 12:35
Ich finde es bei Fotografie Diskussionen immer erheiternd, dass wirklich IMMER jemand dabei ist, der pauschal behauptet. Model xy ist "das Beste".
+3
Wurzenberger
Wurzenberger06.11.22 13:04
Sitox
Gammarus_Pulex
Wem 135mm liegen, der liebt es sicher.
Am großen Sensor sind's immerhin noch knapp 106mm
Bitte?
Das EF 135 mm f/2 macht an Fuji GFX Bilder wie ein ~106 mm f/1,6 an Kleinbild.
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex06.11.22 13:57
Wurzenberger
Das EF 135 mm f/2 macht an Fuji GFX Bilder wie ein ~106 mm f/1,6 an Kleinbild.

So ist es: Cropfaktor 0,79
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Sitox
Sitox06.11.22 14:01
Wurzenberger
Sitox
Gammarus_Pulex
Wem 135mm liegen, der liebt es sicher.
Am großen Sensor sind's immerhin noch knapp 106mm
Bitte?
Das EF 135 mm f/2 macht an Fuji GFX Bilder wie ein ~106 mm f/1,6 an Kleinbild.
Ah ok, natürlich! Wenn's mit dem Bildkreis hinaut ... wunderbar.
+1
David_B
David_B06.11.22 18:19
Ich glaub meine 6D werde ich nach wie vor nicht in Rente schicken. Alles aus der Ecke Videofähigkeiten interessiert mich nicht. Mir würde bei der R6 M2 auch ein integrierteres GPS fehlen. Gut würde mir hingegen gefallen, dass der Body gut 85 Gramm weniger Masse mitführt.
+1
esc
esc06.11.22 19:31
Die X-T4 hat mir von den Gehäuse Dimensionen überhaupt nicht gefallen, da geht die X-T5 wieder in die richtige Richtung.
0
aibe
aibe06.11.22 20:45
Raziel1
Deneb
Gibt es schon Gerüchte zu einer R5 Mark II?
Ich besitze die erste "R" mit ohne Zusatz und könnte mir ein Upgrade vorstellen.
Gespannt bin ich und ihr sicher auch auf eine R1, auch wenn wir uns die sicher nie leisten können oder wollen.

Vermutlich Richtung 2024 ist der letzte Stand

Die R6 und die R5 wurden beide im Juli 2020 vorgestellt. Warum sollten zwischen R6 MII und R5 MII bis zu zwei Jahre liegen?
+1
MacDino07.11.22 00:07
…weil die Zielgruppen verschieden sind.
+1

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