CarPlay: Warum BMW Abo-Gebühren verlangt
Diverse BMW-Kunden wunderten sich vor Kurzem, als der Autohersteller eine weitere Abo-Variante für CarPlay einfügte. Wer die Apple-Schnittstelle in bestimmten BMW-Fahrzeugen nutzen möchte, muss künftig rund 110 Euro pro Jahr bezahlen. Auch eine leicht vergünstigte Variante für einen längeren Zeitraum ist möglich. Doch warum bittet der Autoanbieter Kunden fortan nach dem Fahrzeugkauf weiterhin zur Kasse, wenn sie sich für CarPlay entscheiden? Die Gründe dafür betreffen dem Unternehmen zufolge den erhöhten Aufwand, den BMW durch die CarPlay-Implementierung hat.
Support-Aufwand zieht Abo-Gebühren nach sichCar and Driver erklärt den Schritt von BMW zum Abomodell mit dem erhöhten Entwicklungs- und Support-Aufwand, den das Unternehmen auch nach dem Verkauf des jeweiligen Autos stemmen muss. Zum einen handelt es sich um die kabellose Variante von CarPlay, die BMW anbietet. Diese benötigt teurere Hardware von BMW als die kabelgebundene Version.
Zum anderen erfordere die Apple-Lösung von den BMW-Ingenieuren Entwicklungs- und Testzeit, bis das System im Zusammenspiel mit dem jeweiligen Automodell funktioniert. Dabei handle es sich nicht um einen einmaligen Vorgang. Jedes Mal, wenn Apple ein Update für CarPlay veröffentlicht, müssen sich BMW-Mitarbeiter darum kümmern, dass alles weiterhin ordnungsgemäß läuft – auch diesbezüglich ist die kabellose CarPlay-Version pflegeintensiver als die Kabelvariante. Die Angaben zum Kostenaufwand stammen von BMW selbst.
Mehr Autohersteller könnten sich für Abomodell entscheidenAnders als bei BMW gibt es CarPlay bei diversen anderen Autoherstellern ohne Abogebühr. Doch die Frage ist, ob das in den nächsten Jahren so bleibt. Toyota etwa hat für den 2020er Supra die kostenlose CarPlay-Nutzung für vier Jahre angekündigt. Danach ist ein Abomodell denkbar, das dem von BMW gleicht. Auch weitere Hersteller könnten auf den Abo-Zug aufspringen und für die Implementierung der Apple-Schnittstelle regelmäßige Zahlungen verlangen. Demnach ist es möglich, dass BMW lediglich der Vorreiter eines Preismodells ist, für das sich in Zukunft mehr und mehr Fahrzeuganbieter entscheiden.