Causa T-Mobile vs. Vodafone
Mit eines der wichtigsten Themen heute für die Mac-Community ist die Frage, wie sich die Deutsche Telekom nach der gestrigen einstweiligen Verfügung positioniert und wie Apple dazu steht.
T-Mobile hat für heute vormittag eine Veränderung der Vertriebspraxis des iPhones angekündigt - was das im Detail nun ausmacht, darüber wird seit gestern internetweit spekuliert.
Der Überblick über die bisherigen, denkbaren Szenarien:
- T-Mobile bietet das iPhone ohne SIM-Lock an: das Telefon würde ohne jegliche Vertragsbindung verkauft werden. Man könnte in dieser Variante ab heute in den nächsten Telekom Shop gehen, das Telefon kaufen und damit jede SIM-Karte benutzen. Man muss sich dabei allerdings fragen, inwieweit tausende iPhones von hier auf jetzt entsperrt verkauft werden können.
- T-Mobile bietet das iPhone ohne SIM-Lock an, trotzdem ist ein Vertrag erforderlich: das Telefon kann damit zwar theoretisch mit jeder SIM-Karte benutzt werden, der Käufer muss trotzdem bei Kauf einen Vertrag abschließen.
- T-Mobile entsperrt das iPhone nach Ablauf der Zweijahresverträge: damit kommen automatisch entsperrte iPhones auf den Markt, allerdings erst um einiges später.
- Apple bietet das iPhone über den Online Store an: somit würde das iPhone nicht mehr exklusiv über die Telekom vertrieben. Eine Möglichkeit wären dabei auch z.B. die Händler vor Ort, die das Telefon dann auch verkaufen könnten. Um das Telefon nutzen zu können, müsste man u.U. - wie in den USA - in einen Telekom-Shop, um den Vertrag abzuschließen.
- Apple als Hersteller des Telefons verfügt einen deutschlandweiten Verkaufsstop: wohl mit die unangenehmste Variante. Apple sieht u.U. die gewollte Integration des iPhones mit Telekomdiensten wie EDGE in Gefahr. iPhones könnten bis zu einem Gerichtsbeschluss (oder darüber hinaus) in Deutschland nicht mehr erworben werden, T-Mobile würde in so einem Fall wohl Vodafone den Schwarzen Peter zuschieben.
Vodafone hatte gegen den Exklusivvertrieb des iPhones in Deutschland geklagt und mit der gestrigen einstweiligen Verfügung T-Mobile gezwungen, die Vertriebspraxis ab heute zu ändern.
Die Telekom-Tochter hat bereits angekündigt, der Verkauf gehe uneingeschränkt weiter. Eine Entscheidung des Gerichts ist in knapp 2 Wochen zu erwarten, deshalb ist es möglich, dass T-Mobile die Vertriebsbedingungen nur minimal ändert, da man, sollte der Vodafone-Vorstoß vor Gericht abgewiesen werden, schneller wieder zum bisherigen Vertriebsmodell zurückkehren könnte.
Update: Apple wird sich wohl nicht in das juristische Gezerre einmischen, das Statement von Apple ist soeben bei uns eingetroffen: es gibt seitens Apple zu den Vorgängen "keinen Kommentar".
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