Chaos Computer Club erklärt, Touch ID überlistet zu haben
Eine mit dem Argument der Sicherheit vermarktete Technologie sorgt unweigerlich für großen Ehrgeiz, diese Sicherheit zu knacken. So war zu erwarten, dass auch Touch ID, die Software hinter Apples neuem Fingerabdruckscanner, schnell zum Gegenstand von Hackern und IT-Spezialisten werden würde. Gestern Abend, also zwei Tage nach Verkaufsstart des iPhone 5s,
meldete die deutsche Hackergruppe Chaos Computer Club, sie habe die Sicherheitsvorkehrung von Touch ID zum Entsperren eines iPhone 5s geknackt.
Auf ihrer Webseite erklärt der Club das Vorgehen zur erfolgreichen Entsperrung trotz Touch ID: Ein Biometrie-Team des CCC habe einen Fingerabdruck von einer Glasoberfläche abfotographiert, das Bild auf dem Computer bereinigt und es hochauflösend auf Transparenzfolie gedruckt. Diese wurde auf hautfarbene Latexmilch aufgetragen. Hauchte man ihn an, um ihn anzufeuchten, sei er von Touch ID als echter Finger akzeptiert worden und man konnte das iPhone 5s entsperren.
Mitglieder des CCC
urteilen, dass dies die mangelnde Eignung von biometrischen Daten wie einem Fingerabdruck zur Verhinderung eines unberechtigten Zugriffs auf ein Smartphone beweise. "Es ist einfach eine dumme Idee, etwas als alltägliches Sicherheitstoken zu verwenden, was man täglich an schier unendlich vielen Orten hinterlässt." Das iPhone 5s bietet auch weiterhin die Sperrung per Zahlencode an.
Gleichzeitig wirbt die Polizei in der US-Großstadt New York offensiv für das neue iPhone-Betriebssystem iOS 7. Mit Flyern wird von der NYPD auf die gestiegenen Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam gemacht, nachdem New Yorks Bürgermeister die Smartphone-Hersteller Anfang des Jahres zu mehr Sicherheitsvorkehrungen bei Diebstahl aufgefordert hatte. Somit konzentriert sich die Kampagne der Polizei auch auf die neuen Software-Möglichkeiten von "Find my iPhone" vor der Hardware-Technologie des Fingerabdrucksensors.
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