ChatGPT-Chef sieht OpenAI auf dem Weg zur Superintelligenz
Das Kürzel AGI steht für „Artificial General Intelligence“, also universelle künstliche Intelligenz. Dieses Konzept soll den nächsten Meilenstein in der KI-Forschung darstellen. Wann dieser erreicht ist, wird von KI-Experten unterschiedlich definiert. OpenAI beschreibt dies als „hochautonomes System, das Menschen bei den meisten wirtschaftlich erfolgreichen Tätigkeiten übertrifft“. In einem
Blog-Beitrag wagt OpenAI-CEO Sam Altman einen Blick nach vorn. Er sieht seine Firma auf dem Weg, menschliche Arbeitskräfte verlässlich durch KI zu ersetzen. Noch in diesem Jahr, so prognostiziert Altman, werde dies einigen KI-Agenten gelingen.
Im weiteren Verlauf seines Beitrags blickt er darüber hinaus auf das nächste Ziel, welches er „Superintelligenz“ beschreibt. Eine solche KI würde wissenschaftliche Entdeckungen und Innovation über alles Menschenmögliche hinaus beschleunigen, was im Gegenzug Wohlstand und Reichtum massiv steigere. Er gibt zu, dass dies wie Science Fiction klinge, vielleicht sogar ein bisschen verrückt. Jedenfalls sei er stolz auf die bisherigen Errungenschaften und wolle weiterhin stets Sicherheit und Weitergabe potenzieller Vorteile mitdenken.
Kritik aus ForschungssichtAltmans Thesen bleiben nicht unwidersprochen. Ars Technica zitiert Gary Marcus, emeritierter Professor der Ney York University, der sich seit Jahrzehnten mit KI-Forschung beschäftigt. In seiner satirischen Replik macht er klar, dass er Altmans Aussagen für reine Marketingaussagen hält, welche allein dem Zweck dienen, bestehende und zukünftige Investoren zu begeistern. Mit einem
umfangreichen Thread auf X untermauert er seine These mit zahlreichen wissenschaftlichen Quellen und mit Benchmark-Tests, bei dem das aktuelle o1-Modell von ChatGPT lediglich eine Genauigkeit von 30 Prozent erreiche und deutlich von Sonnet 3.5 des Konkurrenten Anthropic überflügelt werde.
Vor 13 Monaten kurzfristig abgesetztWeiterhin geht Altman in seinem Beitrag auch auf die Vergangenheit ein. Ein Abschnitt widmet sich seiner zwischenzeitlichen Entlassung durch den Aufsichtsrat von OpenAI, welche nach fünf Tagen auf Druck von Angestellten und Investoren zurückgenommen wurde. In seiner Retrospektive räumt er eigene Fehler ein und äußert die Hoffnung, dass er nun ein besserer Firmenchef sei als noch vor einem Jahr.