China: Apple sieht „keinen Hinweis auf Zwangsarbeit“
Immer wieder werden Vorwürfe laut, dass Apple und andere große Unternehmen von drastischen Missständen in China profitieren würden. Insbesondere der Umgang chinesischer Fabriken mit der uigurischen Minderheit rückt dabei in das Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. So seien diese nachts in Umerziehungslagern untergebracht und und würden tagsüber für Zwangarbeiten rekrutiert – darunter Lieferanten und Subunternehmen, die ihre Waren an bekannte Konzerne wie Apple liefern.
Die schwarze Liste wächstDas US-Handelsministerium führt eine schwarze Liste, die jene Unternehmen dokumentiert, denen ein inadäquater Umgang mit den Uiguren unterstellt wird. Es warnt vor allem vor dem Bezug von Komponenten aus Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas. In Xinjiang leben die meisten Uiguren sowie viele andere ethnische Minderheiten. Vor einigen Tagen wurde diese Liste erweitert; sie zählt nun knapp 50 chinesische Firmen. Diesen Firmen ist es lediglich unter Vorbehalt der US-Regierung möglich, Komponenten von Unternehmen in den Vereinigten Staaten zu beziehen. Eine der neu hinzugestoßenen Firmen ist Nanchang O-Film Tech, ein Lieferant für Amazon, Microsoft – und Apple. Der US-Konzern bezieht unter anderem Bauteile für Kameras und Touch-Modulen von dieser jetzt in Verruf geratenen Firma.
Apple überprüftNeben dem politischen und wirtschaftlichen Druck formiert sich auch zunehmend Widerstand aus der Zivilgesellschaft: Aktivisten haben eine
Kampagne ins Leben gerufen, die Unternehmen zur Beendigung ihrer geschäftlichen Beziehung mit derlei Firmen aufruft. Manche Konzerne wie Nike kündigten bereits an, diesem Problem auf den Grund gehen zu wollen. Auch Apple meldet sich nun zu Wort. Gegenüber der
BBC erklärt Cupertino, die Anschuldigungen gegenüber solchen Firmen nachgegangen zu sein. Bei den Fertigungslinien für Apple habe man „keinen Hinweis auf Zwangsarbeit“ feststellen können. Man beobachte die Situation weiterhin, so der US-Konzern.