China mistet App Store weiter aus – Meta-Apps WhatsApp und Threads fliegen raus
Es ist keine Neuheit: Der Umfang an Apps, die von der chinesischen Internetaufsicht zur Löschung freigegeben werden, wächst stetig weiter an. Doch zu den jüngsten Entfernungen gesellen sich zwei überaus bekannte Größen. Die von der Muttergesellschaft Meta geführten Kurznachrichtendienste WhatsApp und Threads sind fortan nicht mehr auf dem chinesischen Festland über den App Store zu beziehen. Die Regierung veranlasste Apple dazu, die Anwendungen zu entfernen, nachdem Sicherheitsbedenken diese Entscheidung unausweichlich gemacht hätten. Allein in den letzten vier Jahren fielen somit etwa 124.000 Spiele und 44.000 Apps der chinesischen Cyberspace Administration zum Opfer.
Widerstand zwecklosWie das
Wall Street Journal erst vor kurzem berichtete, erhielt man in Cupertino die Anweisung, WhatsApp und Threads nicht mehr für chinesische Bürger bereitzustellen. Man hätte herausgefunden, dass die nationale Sicherheit durch die Messenger bedroht sei. Apple hat sich dieser Verfügung selbstverständlich zu beugen, da es die lokalen Gesetzmäßigkeiten wahren muss – selbst wenn man „anderer Meinung sei“, so ein Apple-Sprecher gegenüber 9to5mac. Wahrscheinlich möchte man in Cupertino zudem Lieferkettenschwierigkeiten vermeiden. Dazu komme der mittlerweile nicht mehr unerhebliche chinesische Marktanteil Apples und eine drohende Schließung des gesamten App Stores, sollte dem Wunsch nicht nachgekommen werden.
VPN-Verschleierung nun deutlich aufwendigerDie Entscheidung kommt nicht allzu überraschend. Bereits seit 2009 lässt sich Facebook längst nicht mehr in chinesischen Webbrowsern aufrufen und auch WhatsApp kann seit 2017 nicht mehr offiziell genutzt werden. Threads hingegen war seit seiner Einführung im vergangenen Jahr bisher überraschenderweise nicht wesentlich in die Schlagzeilen geraten, soll aber nun begraben werden. Die Löschung zielt hauptsächlich darauf ab, eine einfache Umgehung per simplen VPN-Maßnahmen auf Apples sicheren Gerätschaften zu unterbinden. Selbstverständlich werden findige Nutzer sich davon nicht entmutigen lassen, doch für die breite Allgemeinheit mit weniger versiertem, technischem Know-how dürfte die Abschreckwirkung ihr Ziel erreichen.
Actio et Reactio: TikTok-ZwangsverkaufDas chinesische Kurzvideoportal TikTok steht im Übrigen kurz vor dem Zwangsverkauf. Das US-Repräsentantenhaus schreitet immer weiter voran, den chinesischen Eigentümer von TikTok per Gesetz dazu zu zwingen, die beliebte Plattform zu verkaufen. Eine erste Hürde in der Kongresskammer ist bereits seit Mitte März genommen und die Vorlage liegt nun dem Senat vor. Womöglich hatte dies ebenso Einfluss auf die Entscheidung Chinas, die beiden Messenger noch weiter vom Netz zu nehmen.