Chip-Knappheit und hohe Nachfrage: Probleme bei Produktion des iPhone 12 befürchtet
Halbleiter-Bauelemente sind zurzeit knapp und eine sehr gefragte Ware. Sowohl Fertigung als auch Lieferketten sind wegen COVID-19 weltweit beeinträchtigt, manche Experten sprechen sogar von einer Chip-Krise. Der eine oder andere Autohersteller musste aus diesem Grund sogar schon die Produktion drosseln. An Apple geht diese Entwicklung ebenfalls nicht spurlos vorüber. Der iPhone-Konzern schließt zwar traditionell sehr frühzeitig entsprechend dimensionierte Verträge über die benötigten Mengen ab, allerdings könnte sich die Lage in den kommenden Wochen und Monaten auch für Apple verschärfen.
iPhone 12 von Chip-Knappheit betroffenVon der Chip-Knappheit ist einem
Bericht von Bloomberg zufolge insbesondere die Fertigung von Apples Smartphone-Flaggschiff betroffen. Das iPhone 12 kann angeblich bereits seit einiger Zeit nicht in den ursprünglich geplanten Stückzahlen produziert werden, weil unter anderem LiDAR-Module und Power-Management-Chips nicht in ausreichenden Mengen verfügbar sind. Bislang macht sich das zumindest in Deutschland bei den meisten Varianten noch nicht bemerkbar, diese sind in aller Regel sehr kurzfristig oder mit Lieferzeiten von etwa ein bis zwei Wochen zu haben. Marktbeobachter rechnen allerdings damit, dass sich die Situation in den kommenden Monaten erheblich verschlechtern könnte.
Erfolgswelle verschärft die ProblemeVerschärft werden die Probleme in nächster Zeit nämlich ausgerechnet durch die Erfolgswelle, auf der sowohl Apple als auch andere Hersteller von Smartphones, Tablets, Notebooks und Unterhaltungselektronik reiten. Die durch die Corona-Pandemie veränderte Arbeitswelt - Stichwort: Homeoffice – und Distanzunterricht in zahlreichen Ländern sorgen für eine hohe Nachfrage nach diesen Geräten. Hinzu kommt, dass auch in anderen Bereichen deutlich mehr Halbleiter-Komponenten benötigt werden, etwa im Automobilsektor. Der Branchenexperte Neil Mawston von Strategy Analytics rechnet daher damit, dass die Liefersituation in naher Zukunft so schlecht sein dürfte wie seit vielen Jahren nicht. Außerdem haben seinen Beobachtungen zufolge die Preise für Smartphone-Bauteile wie etwa Chipsätze und Displays in den vergangenen drei bis sechs Monaten um bis zu 15 Prozent angezogen.
Auf Apple könnten größere Probleme zukommenApple ist zwar bislang bei Weitem nicht so stark betroffen wie andere Unternehmen. Der kalifornische Konzern hat allerdings bereits vor Kurzem darauf hingewiesen, dass die Absatzzahlen einiger iPhone-Modelle von der Chip-Knappheit negativ beeinflusst würden. In Zukunft könnten Apple durch die Kombination aus dem Mangel an Komponenten und der erhöhten Geräte-Nachfrage größere Probleme ins Haus stehen. Sind nämlich die Produktionskapazitäten von Halbleiterherstellern wie etwa Qualcomm ausgeschöpft, müssen zusätzliche Fertigungslinien hochgezogen werden. Das kann jedoch nicht von heute auf morgen geschehen, sondern benötigt in aller Regel mehrere Jahre.