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Chip-Riese Apple: Übernahme von Broadcoms Wireless-Abteilung?

Apple ist seit Jahren Chip-Hersteller, denn mit den A-Prozessoren aus iPhone und iPad entwarf Apple ein bemerkenswertes Produkt. Was zunächst nur ein leicht angepasstes Referenzdesign war, wurde zum leistungsfähigsten Mobilchip auf dem Markt. Doch auch in anderen Bereichen will Apple diesen Weg einschlagen, gerade erst vollzogen Apple und Intel die Übergabe der Sparte zur Entwicklung von 5G-fähigen Mobilfunkchips. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge könnte nach PA Semi und Intels Chip-Abteilung nun aber noch eine weitere Übernahme anstehen. Der langjährige Apple-Zulieferer Broadcom sucht momentan nämlich nach einem Käufer für eine der Sparten – und Apple wird von mehreren Branchenexperten als aussichtsreicher Kandidat gehandelt.


Es würde sehr teuer
Broadcom möchte sich nicht von der ganzen Abteilung, wohl aber vom RF-Segment trennen. Zusammen mit der Credit Suisse ist man daher momentan auf der Suche nach einem Unternehmen, welches die Sparte samt Personal und Patenten weiterführen würde. Allerdings dürfte der Kaufpreis bei einem Vielfachen dessen liegen, was Apple für Intels 5G-Abteilung auf den Tisch legen musste. Beobachtern zufolge sind angesichts der Umsatzzahlen des laufenden Jahres bis zu zehn Milliarden Dollar als Kaufsumme denkbar. Zum Vergleich: Dies wäre zehnmal mehr als Apples Intel-Deal.

Wichtige Technologien
Für Apple interessant sind Broadcoms Technologien, um durch bestimmte Filter die Signalqualität zu verbessern. Derzeit gilt Apple als größter Kunde und steuert rund ein Viertel des Jahresumsatzes bei. Broadcom möchte sich aber langfristig neu aufstellen und nicht mehr nur vom Chipmarkt abhängig sein, stattdessen ist der Einstieg ins Software-Business geplant. Für Apple könnte die Entwicklung eines neuen Kommunikationschips, welcher natürlich mehr als nur 5G beherrschen muss, durch die Übernahme beschleunigt und einfacher gestalten werden. Natürlich bleibt fraglich, ob man in Cupertino tatsächlich willens ist, derart tief in die Tasche zu greifen. Die Transaktion würde das Volumen aller bisherigen Unternehmenskäufe weit übersteigen.

Kommentare

Retrax19.12.19 12:33
Für mich sind nicht die Tiefe der Taschen interessant, sondern wie es Apple immer wieder gelingt "ganze Sparten" zu integrieren.

So zu integrieren, dass bspws. am Ende solche stolzmachende Produkte wie die hochspezialisierten und hoch angepassten Ax Chips dabei herauskommen.

Die eingekauften "Sparten" sowie das Personal müssen ja quasi im Schnelldurchlauf die Apple DNA internalisieren - was mitunter große Umstellungen bedeuten kann.

Mal heisst es, dass "Apple immer noch wie ein StartUp funktioniere", dann wieder "Apple hätte sich unter Cook professionalisiert" sowie "Apple hat sich immer noch einen "besonderen" Charakter bewahrt" - was immer das dann in der Organisation / Organisationsstruktur, im Silicon Valley,... bedeutet.

Ich finde das sehr bemerkenswert, so zu wachsen, klug einzukaufen und zu integrieren sowie letztlich aus Ideen marktreife Produkte mit einem überlegenen Charakter zu erforschen und zu entwickeln.
+8
subjore19.12.19 13:24
Die werden es nicht schaffen die zu übernehmen. Keine Kartellbehörde würde dem (zurecht) zustimmen.
Broadcom ist wichtig für den Markt und Apple hätte wahrscheinlich nur ein untergeordnetes Interesse sie aufm Markt zu lassen.
-6
savall19.12.19 14:43
Vielleicht passt auch das dazu:
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Pixelmeister20.12.19 13:51
Retrax
Für mich sind nicht die Tiefe der Taschen interessant, sondern wie es Apple immer wieder gelingt "ganze Sparten" zu integrieren.
Da hast du recht. Es ist schon beachtlich, dass Apple sich nicht wirklich solche Katastrophen-Fehlkäufe leistet, wie es andere große Unternehmen immer wieder tun. Man denke da nur an den Microsoft/Nokia-Deal, der Mitarbeiter in der Anzahl einer mittleren Kleinstadt den Job gekostet hat und niemandem etwas brachte. Oder auch Daimler/Chrysler ...

Apple kauft mit Bedacht und integriert das Personal entweder geschickt oder aber sie lassen die Firmen weiterhin getrennt ihren Job tun, wie bei Beats.
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