Chipmangel: Apple-Zulieferer drosselt Produktion von iPhone-Displays
Apple hat sich in den vergangenen Jahren darum bemüht, die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu verringern. Ein Beispiel dafür ist die größere Zahl der Unternehmen, welche Displays für den iPhone-Konzern herstellen. Neben Panels des langjährigen Partners Samsung finden sich in den Geräten aus Cupertino seit einiger Zeit auch entsprechende Komponenten von LG und des chinesischen Herstellers BOE Technology. Das in Peking ansässige Unternehmen bereitet sich derzeit auf die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Apple vor (siehe
), kämpft aber aktuell aufgrund des anhaltenden Halbleitermangels mit Problemen.
Lieferprobleme bei Treiber-ICs für OLED-PanelsBOE Technology fertigt OLED-Displays, welche Apple in den aktuellen iPhones verbaut, erhält aber derzeit nicht genügend Treiber-ICs für die Panels. Diese bezieht der chinesische Hersteller vom südkoreanischen Unternehmen LX Semicon, welches allerdings momentan aufgrund ausgelasteter Produktionskapazitäten und hoher Nachfrage seinerseits mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat. Einem Bericht von
The Elec zufolge versorgt LX Semicon deshalb aktuell bevorzugt LG mit den benötigten Chips und stellt BOE Technology geringere Mengen als vereinbart zur Verfügung.
Bis zu drei Millionen Displays weniger als von Apple bestelltDer chinesische Display-Hersteller muss daher die Produktion von iPhone-Displays erheblich drosseln, und zwar bis Ende März um insgesamt zwei bis drei Millionen Stück. Das wären zehn bis 20 Prozent der von Apple für das erste Halbjahr bei BOE Technology bestellten OLED-Panels, deren Zahl schätzen Branchenexperten auf etwa zehn Millionen Exemplare. Das Unternehmen dürfte somit laut The Elec auch sein Ziel verfehlen, im gesamten Jahr 2022 rund 40 Millionen Displays für Apple herzustellen, vermutlich wird sich die ausgelieferte Menge bei etwa 30 Millionen bewegen.
Auswirkungen auf iPhone-Lieferzeiten sind unklarWelche Auswirkungen die Produktionsausfälle bei BOE Technology in den kommenden Monaten auf die Lieferzeiten von iPhones haben werden, ist nicht bekannt. Allzu gravierend dürften sie für sich genommen allerdings nicht sein, denn BOE Technology ist der kleinste Display-Partner des iPhone-Konzerns. Rund 60 Prozent aller Panels für die Smartphones aus Cupertino stammen von Samsung, zweitgrößter Zulieferer ist LG. Möglicherweise können die beiden südkoreanischen Hersteller die fehlenden Mengen kompensieren.