Chipriese unter Druck: Intel bereitet neue Prozessoren für Tablets und Smartphones vor
Der Smartphone- und Tablet-Boom hat mehr als nur eine Branche komplett durcheinandergewirbelt. Ist Microsoft auf dem klassischen PC-Markt weiterhin mit riesigem Abstand Marktführer, so tut sich Redmond sehr schwer damit, Marktanteile mit Windows Phone oder mit Windows-Tablets zu erringen. Auf dem Prozessormarkt steht hingegen der alles dominierende Anbieter von Prozessoren für herkömmliche Computer vor Problemen und muss zusehen, wie andere Architekturen den Markt eroberten.
Tablets verdrängen mehr und mehr klassische Computerkonzepte und für vieles, wofür man einst einen Computer benötigte, reicht das Tablet oder gar ein Smartphone völlig aus. Diese allerdings sind
in der überwiegenden Mehrheit nicht mit Intel-Prozessoren bestückt. Unter Tablets mit Windows 8 hält zwar Intel einen Marktanteil von 90 Prozent - dies allerdings bei einem Windows-Marktanteil von nur rund 8 Prozent. Zwar kursierten vor Jahren Gerüchte, Apple erwäge den Einsatz von Intel-CPUs in kommenden iPhones, ein solcher Schritt gilt inzwischen aber als ausgeschlossen. Apple bleibt der ARM-Plattform treu, gefertigt in erster Linie von Samsung.
Um sich gegen die ARM-Konkurrenz zur Wehr zu setzen und endlich auch Marktanteile im Tabletbereich zu erringen, bereitet Intel derzeit die Vorstellung neuer Chip-Generationen vor. Die in 22-nm-Bauweise gefertigten Mobilchips der "Bay Trail-T"-Baureihe
sollen sowohl Windows 8.1 als auch Android unterstützen. Der Hersteller kann sich dann für ein System entscheiden oder theoretisch auch Dual-Boot ermöglichen. Frühen Benchmark-Tests zufolge kann sich Intel bei der Rechenleistung erheblich von der ARM-Konkurrenz absetzen und erreicht bis zu 30 Prozent mehr Rechenleistung. Die Akkulaufzeit eines Tablets soll dennoch bei rund 8 Stunden liegen, selbst wenn der Anwender das Gerät intensiv nutzt.
Erste Samples der übernächsten Baureihe werden laut DigiTimes Ende des Jahres an Hardware-Hersteller geschickt, die Markteinführung soll Anfang 2014 erfolgen. Mit "Cherry Trail" und "Willow Trail" schrumpft Intel die Strukturbreite der Prozessoren auf nur noch 14 Nanometer. Für
Smartphones steht "Merrifield" an, der 50 Prozent mehr Rechenleistung als die aktuellen Atom-Chips der "Clover Trail+"-Architektur bieten soll. Für Intel wird es aber dennoch eine schwere Aufgabe, große Hersteller davon zu überzeugen, in Zukunft vermehrt auf Intels Prozessoren zu setzen. Samsung verbaut beim Galaxy Tab 3 10.1 übrigens erstmals einen Intel-Prozessor - ein sehr wichtiger Auftrag für Intel.
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