Chrysler-CEO bezeichnet Apples Auto-Pläne als "Krankheit"
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass mehrere renommierte Nachrichtenagenturen unabhängig voneinander meldeten, dass
Apple an einem eigenen Auto arbeite. Bloomberg, Reuters, Financial Times und Wall Street Journal gaben an, Apple entwickle ein komplettes Elektroauto und wolle das gesamte Projekt in Eigenregie zur Marktreife führen. In der Automobilbranche sorgte dies natürlich für Aufregung. Auch wenn namhafte Vertreter großer Automobilmarken die Pläne als wenig bedrohlich abtaten, herrscht im Hintergrund sicherlich mehr Unruhe. Wenig Applaus gibt es aktuell von Sergio Marchionne, CEO von Fiat Chrysler. Er nimmt in einem Vergleich sogar den Begriff "Krankheit" in den Mund.
Krankheiten kommen und gehen wiederIn einem
Interview mit Reuters gibt Sergio Marchionne an, Apple solle es sich zweimal überlegen, bevor das Unternehmen in den Automobilmarkt eintrete. Es handle sich um ein sehr komplexes Produkt und für Apple wäre es seiner Meinung nach erheblich sinnvoller, mit einem bestehenden Hersteller zu kooperieren, als ein eigenes Projekt zu starten. Für ein von Apple komplett alleine entwickeltes Auto findet er drastische Worte. Sollte es bei Apple tatsächlich das Bedürfnis geben, ein Auto zu entwickeln, dann sollte man sich bei Apple lieber auf den Boden legen und darauf warten, bis dieses Gefühl verschwinde. Krankheiten wie diese kommen und gehen - man könne sich davon aber erholen, denn sie verlaufen nicht tödlich.
Daimler ist vorsichtigerMarchionne zufolge haben die großen Automarken genügend Kapazitäten, um sich mit Apple zusammenzutun und Apples Wünsche zu erfüllen. Ob Fiat Chrysler gerne ein solcher Partner wäre, lässt er allerdings offen. Ganz offensichtlich behagt Marchionne die Vorstellung aber nicht, gegen einen ganz neuen Konkurrenten antreten zu müssen - selbst wenn dieser erheblich weniger Erfahrung mitbringt. Daimler-CEO Zetsche fasste die Autobestrebungen von Apple, Google und Co. kürzlich hingegen in ganz andere Worte. So hieß es im Januar: "Unserem Eindruck nach können und wissen diese Unternehmen schon mehr, als wir angenommen hatten".