Consumer Reports über das MacBook Pro 2018 – und das generelle Probleme aktueller Notebooks
Das im wahrsten Sinne des Wortes heiße Thema der vergangenen beiden Wochen war die Hitzeentwicklung der Prozessoren im neuen MacBook Pro. So wurde bekannt, dass die Chips sehr schnell gedrosselt werden müssen, um nicht den Hitzetod zu erleiden. Je nach Anwendungsbereich schnitt der Core i9 mit sechs Prozessorkernen (also das aktuelle Top-Modell) sogar schlechter als die Vorgängergeneration ab. Dies passiert immer dann, wenn dem Prozessor lang anhaltende Höchstlast abgefordert wird. Auch frühere Generationen des MacBook Pro sind betroffen, wenngleich nicht so stark. Aus den verschiedenen Tests ging hervor, dass die Platzierung des MacBook Pro im Kühlschrank für wesentlich mehr Performance sorgte – und auch veränderte Lüftereinstellungen bereits einiges bewirken konnten. Dies birgt Hoffnung auf ein Software-Update, um die Lüfter schneller hochdrehen zu lassen.
Auch
Consumer Reports ist nun in einem Artikel auf das neue MacBook Pro und die vieldiskutierten Hitzeprobleme eingegangen. Das Magazin stellt dabei drei Kernthesen in den Vordergrund:
1) Das MacBook Pro ist nicht das einzige HighEnd-Notebook mit dieser Problematik, allerdings zieht Apple wesentlich höheres Medieninteresse auf sich. Beim Dell XPS 15 habe man beispielsweise schon im Jahr 2015
erhebliche Drosselung aufgrund starker Hitzeentwicklung ermittelt. Dies änderte sich bei den Folgemodellen nicht, der aktuelle Core i9 verschärfe die Situation sogar.
2) Wer absolute und dauerhafte Top-Leistung benötigt, findet in einem Notebook nun einmal nicht das perfekte Konzept vor. Desktop-Computer wie beispielsweise der iMac Pro seien dann die wesentlich bessere Wahl.
3) Bei der Prozessor-Auswahl sollte man sich daher sehr genau überlegen, ob es ein teurer Core i9 sein muss – für die meisten Situationen des Alltags bringt dieser keinen Vorteil. Nur bei anspruchsvoller Grafikarbeit oder beim Rendern könne der Chip seine Stärke ausspielen, eckt dann aber wiederum am Kühlungskonzept moderner Notebooks an.
Ein FazitNatürlich findet man auch Notebooks, die mit starker Hitzeentwicklung klarkommen. Beispielsweise haben Gaming-Notebooks wesentlich weniger Probleme mit Hitze – sind dafür aber wesentlich dicker und schwerer. Laut Consumer Reports wären derlei Konzepte allerdings eine Alternative für Nutzer, die gleichzeitig auf Mobilität wie auch höchste CPU-Leistung angewiesen sind.
Dieses Gaming-Notebook von MSI hat keinerlei Probleme mit Drosselung
Von Apple gab es bislang übrigens keine Stellungnahme, auch auf den Bericht von Consumer Reports wollte man nicht eingehen. Auffällig ist, dass sich Apple bei der Produktbeschreibung des MacBook Pro 2018 weiter als üblich aus dem Fenster lehnt, um die Performance zu bewerben. Aus diesem Grund können Cupertino die aktuellen Diskussionen nicht recht sein. Man darf weiterhin gespannt sein, ob noch eine Reaktion erfolgt - oder ein kommentarloses Firmware-Update mit verbesserter Lüftersteuerung.