Cook: Apple Watch wird sich nicht zu medizinischem Gerät entwickeln
Als im vergangenen Jahr die ersten Gerüchte und schließlich die offizielle Ankündigung der Apple Watch stattfanden,
wurde die Smartwatch als “Fitness- und Gesundheitsgadget” beschrieben. Vom Einstieg des Cupertino-Konzerns in die Gesundheitsbranche war die Rede. In seinem Interview mit dem Telegraph rückte Tim Cook jetzt erstmals von dieser Sichtweise ab; die Apple Watch sei und bleibe kein medizinisches Gerät - gleichzeitig aber deutet er andere Produkte im Gesundheitssegment an.
Aufwendige FDA-ZulassungDer Grund für die Abkehr vom Gesundheitsthema bei der Apple Watch dürfte in der Notwendigkeit bestehen, medizinische Produkte von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen zu bekommen. Dies ist ein langwieriger Prozess und stünde einer regelmäßigen, vielleicht jährlichen, Neuvorstellung einer neuen Apple-Watch-Generation im Wege. “Es wäre in Ordnung, ein Zubehör der Uhr [dem FDA-Prozess] zu unterziehen, aber nicht die Uhr selbst”, sagte Cook. “Denn das würde uns zu sehr von Innovationen abhalten, die Zyklen sind zu lang.”
Gesundheitsfeatures der Apple WatchBislang ist die Apple Watch in der Lage, den Puls des Nutzers zu messen und seine Bewegungsintensität aufzuzeichnen, um ihn regelmäßig ans Aufstehen und Laufen zu erinnern. Die Health-App auf dem iPhone soll als Sammelpunkt für sämtliche Gesundheitsdaten dienen, die die Watch misst und die der Nutzer selbst eingibt. Weitere Sensoren in kommenden Generationen sind angeblich in Planung.
Im Interview erzählte Cook die Geschichte eines jungen Mannes, dem die Apple Watch gar das Leben gerettet habe. Der Football-Spieler habe durch die Watch Unregelmäßigkeiten seines Pulses entdeckt, die ihn zu einem Arztbesuch motiviert hätten. Dort bekam er zu hören, dass seine Organe dabei waren, sich abzuschalten, und er ohne Behandlung am nächsten Tag tot gewesen wäre.
Anderes Engagement im GesundheitssegmentObwohl die Apple Watch als kein Gesundheitsgadget sei, könne er sich andere Produkte vorstellen, die den FDA-Prozess durchlaufen, sagte Cook. “Vielleicht eine App, vielleicht etwas anderes.” Ob der Apple-CEO damit auf etwas Konkretes hindeutet, sagte er natürlich nicht. Da der FDA-Prozess aber nur dann vonnöten ist, wenn es um medizinische Diagnosen oder Behandlungsmethoden von Krankheiten geht, musste er dabei an etwas denken, das viel weiter geht als die heutige Apple Watch. Das wird Spekulationen über weitere medizinische Sensoren - eventuell in der Form eines zusätzlichen AddOns an die Watch oder das iPhone - weitere Nahrung verschaffen.
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