Cook-Interview: Über Apples AR-Irrtümer und notorische Bedenkenträger
Erweiterte Realität ist Apple bekanntlich alles andere als fremd. iPhone und iPad verfügen seit geraumer Zeit über entsprechende Fähigkeiten, das kalifornische Unternehmen hebt diese auch immer wieder auf Events hervor. Ein VR/AR-Headset, wie es etwa Meta und Sony anbieten, gibt es allerdings bislang von Apple nicht. Das dürfte sich jedoch in den kommenden Monaten ändern, denn der Konzern plant zahlreichen Berichten zufolge die Vorstellung eines solchen Geräts. Der genaue Zeitpunkt ist aber noch nicht bekannt, laut jüngsten Meldungen könnte es aus verschiedenen Gründen zu einer Verzögerung kommen (siehe
). Einige aktuelle Äußerungen von Apple-Chef Tim Cook lassen sich jetzt als Bestätigung werten, dass es das auch als „Reality Pro“ bekannte Device tatsächlich geben wird.
Cook: Erweiterte Realität steht erst am AnfangIn einem langen Interview mit
GQ erklärt Cook zunächst die – allerdings hypothetischen – Gründe für Apples mögliches Interesse an VR/AR-Hardware. Die grundlegende Idee, die reale Welt mit Dingen aus einem digitalen Universum zu überlagern, könne die menschliche Kommunikation erheblich verbessern, so der CEO des kalifornischen Unternehmens. Die Technologie ermögliche vieles, was in der Vergangenheit undenkbar schien. Als ein Beispiel nennt Cook die kreative Zusammenarbeit in etlichen verschiedenen Bereichen, ohne dass sich die Teilnehmer eines Brainstormings direkt gegenüber sitzen müssen. „Das alles ist sehr spannend“, so der Apple-Chef, das Ausmessen von physischen Objekten und das Platzieren virtueller Kunstwerke an realen Wänden sei dabei erst der Anfang der Entwicklung.
Apple-Chef gibt Hinweise auf Mixed-Reality-HeadsetCook hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren einen Sinneswandel vollzogen, was VR/AR-Brillen betrifft. Noch 2015 gab er in einem Gespräch mit The New Yorker zu Protokoll, dass er im Hinblick auf derlei Headsets äußerst skeptisch sei. „Wir waren immer der Überzeugung, solche Geräte würden sich als Flops erweisen – und das taten sie dann auch“, sagte der Apple-Chef vor acht Jahren. Gegenüber GQ räumt er jetzt unumwunden ein, sich geirrt zu haben: „Zeigt einem etwas Neues, dass man unrecht hatte, sollte man das zugeben“, so Cook. Das habe er von Steve Jobs gelernt. Es sei dann an der Zeit, in die Zukunft zu blicken und frühere Überzeugungen aufzugeben. Zwischen den Zeilen dürfte das ein Hinweis darauf sein, dass Apple tatsächlich seit geraumer Zeit ein Mixed-Reality-Headset entwickelt.
Apple will grundlegende Technologien selbst entwickelnNoch klarer wird das durch einige weitere Äußerungen, und zwar auf die Frage, ob der ausbleibende Erfolg von Google Glass oder Meta Quest Apple davon abhalten müsse, ein solches Gerät anzubieten. „Bei allem, was wir jemals taten, gab es viele Bedenkenträger“, so Cook. Wenn man ans Limit gehe, habe man es stets mit skeptischen Argumenten zu tun, etwa „Können wir etwas schaffen, das anderen nicht gelingt, sowie die grundlegenden Technologien entwickeln und beherrschen?“ Letzteres strebe Apple immer an, denn nur so könne das Unternehmen für Innovationen sorgen. Angesichts dieser Statements des Apple-Chefs darf man wohl gespannt sein, wie das VR/AR-Headset aus Cupertino aussehen und über welche neuen Features es verfügen wird.