Cook auf PR-Trip in China, um viele Probleme in den Griff zu bekommen
Tim Cook reist durch China, besucht dabei Schulen und trifft sich mit Offiziellen. Die Reise findet zu einer Zeit statt, in der Apple und das Reich der Mitte eine schwierige Zeit durchleben. Neben dem sich weiter verschärfenden Handelskrieg mit den USA, sollen nun auch noch chinesische Spionagechips auf Apple-Servern gefunden worden sein. Zudem
berichten US-Medien, dass die Verkäufe des iPhone-Flaggschiffs Xs im Reich der Mitte enttäuschend ausfallen.
Für gute Stimmung in schweren Zeiten sorgenLokale Nachrichtenseiten berichten von einem gut gelaunten Apple-Chef auf seiner Visite etwa der Chaoyang Future School in Peking. Cook veröffentlichte lobende Worte in der Landessprache über den Kurznachrichtendienst Weibo und hochauflösende Fotos, die er mit seinem Xs Max aufgenommen hatte. Beobachter sehen den Zweck seines Auftritts darin, zu signalisieren, welche wichtige Rolle China weiterhin für ihn und Apple einnimmt. Nebenher bewirbt er die hohe Qualität von Apples Top-Smartphones.
Apple zwischen den StühlenDie fröhlichen Bilder und freundlichen Eindrücke können nur kaum darüber hinwegtäuschen, dass Apple eine schwierige Rolle in der Auseinandersetzung Chinas mit den USA einnimmt. Während der Konzern Steuergeschenke der Trump-Regierung erhält und sich im Gegenzug zu hohen Investitionen verpflichtet, spielt für ihn auch China eine große Rolle. Der iPhone-Produzent baut nicht nur fast alle Produkte in dem Land, sondern erzielt auch etwa ein Viertel aller Handyverkäufe dort. Analysten sagen voraus, dass dieser Markt bald den der USA überholt.
Trotz vieler Sorgen zeigt sich Tim Cook bei seiner Reise stets gut gelaunt China wünscht sich mehr Engagement im HandelskriegDie chinesische Regierung hat zuletzt immer offener vorgeschlagen, amerikanische Konzernführer sollten doch helfen, eine Lösung mit Washington zu erzielen. Auf der anderen Seite zeigen sich die Chinesen unnachgiebig und Kenner prognostizieren, das Land werde schon aus der Geschichte und Kultur des Landes heraus nicht vor Trump einknicken. Der US-Präsident proklamierte zuletzt, die USA hätten schließlich beim Wiederaufbau des Landes geholfen und behauptet: "Wenn wir das nicht tun, ist China nicht dort, wo sie gerade stehen". China hat die US-Regierung schon vor längerem dazu aufgefordert, ihre fehlgeleiteten Handlungen und Anschuldigungen einzustellen.
Cook vermittelt auf beiden Seiten Cook traf sich unter anderem mit dem Chef der Kommunistischen Partei Shanghais, Li Quian. Dieser betonte die Hoffnung, Apple werde eine größere Rolle bei der Zusammenarbeit zwischen der Handelsmetropole, die den größten Containerhafen der Welt beherbergt, und den Vereinigten Staaten spielen. Ob Cook – wie beim letzten Mal – auch den chinesischen Präsidenten besucht, ist unbekannt. Auch darüber wie lange sich Cook im Reich der Mitte aufhalten wird und welche weiteren Punkte auf seiner Agenda stehen, schweigt sich Apple aus.
Verkaufsmärkte schwierigNeben politischem Gut-Wetter hat Cook noch eine andere Mission: Er soll zeigen, wie toll die neuen iPhones sind. Nach einer Umfrage des US-Wirtschaftsmagazins Caxin bei chinesischen Einzelhändlern bleiben die Umsätze weit hinter den Erwartungen zurück. Einige berichten von einem Zehntel der Verkaufszahlen in Relation zum iPhone X. Marktexperten warnen jedoch vor voreiligen Schlüssen, das iPhone Xs könne den verhaltenen Start noch aufholen, schließlich visiere es durch seine Preisspanne eine andere Käuferschicht an. Andererseits kostet das Topmodell des örtlichen Herstellers Huawei dort nur 700 Dollar, das iPhone Xs Max hingegen 1850 Dollar.