Cook besucht Cork, nachdem Apple dort kein Datencenter mehr bauen will
Jüngst hat Tim Cook auf seiner Europareise Station in Irland gemacht. In Cork befindet sich Apples größte, zu 100 Prozent eigene Produktionsstätte. Der Konzernchef eröffnete dort zwar eine neue Erweiterung, aber der irische Ort bekommt das angekündigte Datenzentrum mit einem Investitionsvolumen von 1 Millarde Dollar doch nicht.
Cook trifft Premierminister Nach seiner Visite in Amsterdam und in Italien besuchte Tim Cook nun Irland. Zunächst stand auf seiner Agenda ein Treffen mit Irlands Premierminister Leo Varadkar. Der "Taoiseach", wie sein Titel in der Landessprache lautet, twitterte, er habe am Montag ein "gutes Treffen" mit dem Apple-Chef gehabt. Genauere Informationen sind nicht an die Öffentlichkeit gedrungen, es scheint sich um ein Routine-Meeting gehandelt zu haben. Zudem besuchte Cook die Entwickler von "hostelworld".
Cork erhält weitere 1400 ArbeitsplätzeCooks nächste Station hieß Cork. In dem Ort ist Apple der größte private Arbeitgeber. Cook eröffnete ein neues Gebäude auf dem Hollyhill-Campus, das Platz für weitere 1400 Arbeitsplätze bietet. Seit 2012 hat Apple nach eigenen Angaben rund 220 Millionen Euro in den Ausbau der Anlage investiert. Das Technologieunternehmen betreibt seine "einzige, hundertprozentige Produktionsstätte der Welt" seit 35 Jahren. Wie auf Apples Job-Seite zu lesen ist, beschäftigt der Konzern rund 6000 MItarbeiter in Irland. Das irische Team habe sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt und umfasse 80 verschiedene Nationalitäten, so Apple. Auf dem Hollyhill-Campus befinden sich neben Konfigurationsstätten für Built-to-Order-iMacs der Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika auch der AppleCare-Support für diese Regionen.
Tim Cook zeigt sich über Twitter begeistert von seinem Besuch. Cook versucht, gutes Wetter zu machenNach der Enttäuschung über Apples Absage an ein großes Rechenzentrum, das in der Region entstehen sollte, ist das Unternehmen nun bemüht, Engagement zu zeigen und seinen Ruf zu stabilisieren. Das 1-Milliarde-Dollar-Projekt hatte Apple vor einem Monat nach Genehmigungsschwierigkeiten abgesagt. Mehrere Bürgerinitiativen wehrten sich gegen das Vorhaben und reichten immer wieder Klagen ein. Zum anderen gibt es Streit zwischen der Europäischen Kommission und dem US-Konzern, weil Apple über eine Sonderregelung mit Irland unzulässige Steuervermeidung betrieben haben soll. Die zusätzlichen 13 Milliarden Euro, die Apple auf Geheiß der EU zahlen soll, führten dazu, dass sich der irische Finanzminister offiziell hinter den Deal mit Apple stellte und vor dem Europäischen Gerichtshof klagt. Allerdings setzte sich Cook letztes Jahr auch dem Vorwurf aus, "respektlos mit dem Irischen Volk" umgegangen zu sein, als er es ablehnte, vor einem Regierungsausschuss des Landes auszusagen, der den Steuer-Deal untersuchte.