Cook über Apples Zukunft: Preise, Produkte, Pläne – und die "Aussaat-Phase"
In den letzten 15 Jahren hat Apple vier große neue Produktkategorien auf den Markt gebracht, nämlich iPhone, iPad, Apple Watch und HomePod (wenngleich es schon damals einen Apple-Lautsprecher gab). Zwei dieser neuen Produkte fallen allein in die letzten vier Jahre. Dennoch ist oft zu hören, Apples Innovationskraft habe angeblich nachgelassen und es fehle das "Next big thing", mit dem ein weiterer Markt aufgeräumt werde. Blickt man auf den großen Erfolg der Apple Watch, so erscheint der Vorwurf haltlos. Anders sieht es beim HomePod aus, der sich mit ziemlicher Sicherheit nicht zum Branchenprimus mausern wird. Auf Apples alljährlicher
Investorenkonferenz ging Cook auf viele aktuelle Fragen ein – und äußerte sich auch zur Zukunft des Unternehmens.
Jetzt wird gesätMöglichen Sorgen über ausbleibende Innovationen kontert Tim Cook mit (vagen) Hinweisen auf die großartige Roadmap, welche Apple verfolge. Dieser allgemeinen und häufig eingesetzten Formulierung fügt er hinzu, dass sich Apple momentan in der "Aussaat-Phase" befinde. Derzeit pflanze man, was später in Produkte münde, die "alle umhauen werden". Aktuellen Berichten zufolge scheinen vor allem die Themenumfelder der Erweiterten Realität sowie Künstlicher Intelligenz von besonderer Priorität zu sein. Beispielsweise gilt die Vorstellung einer Apple-Brille im nächsten oder übernächsten Jahr vielen Beobachtern als sicher.
Preise – und PläneDie vieldiskutierte Frage rund um Apples Preisgestaltung streift Cook mit einem Kommentar bezüglich des MacBook Air. So sei es ein Ziel, das momentan ab 1200 Dollar angebotene Notebook günstiger zu machen. Die Randbemerkung ohne weitere Ausführungen lässt allerdings erkennen, dass Preiskampf weiterhin nicht Apples Geschäftsmodell ist. Viel wichtiger hingegen für weiteres Wachstum seien die Dienste. Cook betont erneut, der Umsatz der Dienste-Sparte solle sich bis 2020 auf 50 Milliarden Dollar verdoppeln (im Vergleich zu den 2016er Werten). Keine konkreten Hinweise macht Cook, welche neuen Produkte dazu beitragen – wenngleich es als offenes Geheimnis gilt, dass die Präsentation des TV-Dienstes sowie der Zeitschriften-Flatrate unmittelbar bevorsteht.
Forderungen nach RegulierungApple schreibt sich seit geraumer Zeit Datenschutz und Privatsphäre auf die Fahnen – und attackiert gleichzeitig Unternehmen, die ein anderes Geschäftsmodell verfolgen. Auf der Investorenkonferenz nutzt Cook daher die Chance für einen weiteren Verbalangriff gegen Facebook und Google. So fordert er schärfere Regulierungen für Anbieter, die Datenprofile ihrer Nutzer erstellen. Ein neues Datenschutzrecht sei an der Zeit – mit deutlichen Schranken für Unternehmen, die vorrangig den Kunden zur Ware machten.