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Cook verschickt internes Memo über Produkt-Leaker – "auch letzte Produkte wurden wieder vorab publik"

Apple unternimmt große Anstrengungen, Entwicklungsarbeit geheimzuhalten. Schon immer war Apple ganz besonders darauf bedacht, interne Vorgänge von der Außenwelt abzuschotten. Dies geht so weit, dass noch nicht einmal jeder Ingenieur immer genau weiß, an welchem Projekt er gerade arbeitet. Wesentlich besser informiert sind meist die namhaften Leaker. Selbst wenn einige Prognosen zum iPhone-Event ausnahmsweise mal nicht stimmten, normalerweise werden Design und Funktionen bevorstehender Geräte im Vorfeld akkurat enttarnt. In einem internen Memo geht Tim Cook noch einmal auf diesen Umstand ein.


Cook spricht in einem Memo über Leaker
Wie Tim Cook im Schreiben ausführt, könne er sehr gut verstehen, wie frustrierend es sei, wenn Themen aus Meetings publik werden. Auch die Inhalte des letzten Events seien zum großen Teil bereits vorab an die Presse gelangt. Ihm gehe es ganz genauso und er teile die Enttäuschung. Natürlich sei Austausch untereinander außerordentlich wichtig, allerdings funktioniere dies nur, wenn die Informationen dann bei Apple bleiben.

Cook versichert, dass Apple alles unternehme, um diejenigen Personen ausfindig zu machen, welche Details nach außen geben. Es handle sich dabei nur um eine sehr kleine Anzahl an Leuten – aber wer sich so verhalte, habe bei Apple schlicht nichts zu suchen. Generell könne man nicht tolerieren, dass derlei Informationen verbreitet werden, ungeachtet ob es sich um Besprechungsthemen oder gar um produktrelevante Daten handle.

Rangliste: Die zuverlässigsten Apple-Leaker
Bei einem so großen und verzweigten Konzern wie Apple inklusive der Vielzahl an Zulieferern und Fertigungspartnern ist es allerdings gar nicht so einfach, alle Informationen geheimzuhalten. Die Produktleaks stammen häufig nämlich gar nicht aus Apples eigenen Hallen, sondern von Fertigungspartnern. Andere Branchenexperten, allem voran Mark Gurman von Bloomberg, scheinen tatsächlich sehr eng vernetzt zu sein und über Apple-interne Kontakte zu verfügen. In der aktuellen Rangliste von AppleTrack sieht es momentan übrigens folgendermaßen aus, die zuverlässigsten Quellen sind demnach:

1. KANG: 97 % akkurat (aus 143 Leaks)
2. COINX: 95 % akkurat (aus 21 Leaks)
3. THE INFORMATION: 90 % akkurat (aus 11 Leaks)
4. MARK GURMAN: 89 % akkurat (aus 402 Leaks)
5. L0VETODREAM: 89 % akkurat (aus 100 Leaks)

Kommentare

Wiesi
Wiesi23.09.21 09:54
Wenn Apple weniger Geheimniskrämerei betriebe, dann wären die Leaks nicht so interessant und Apple würde weniger Aufmerksamkeit in den einschlägigen Zeitschriften und Foren genießen. So bringt man sich immer wieder ins Gespräch. Kein schlechter Deal. Schließlich werden ja kaum wichtige Betriebsgeheimnisse verraten. Z.B. bleiben die Schnittstellen und Eigenschaften der diversen Frameworks weitgehend verborgen. (Seit T.C. den Laden schmeißt, wird für unnütze Dokumentation kein Geld mehr verplempert.)
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+1
herci7923.09.21 10:03
Heuer waren viele vermeintliche Leaks oder als "gesichert" geltende Informationen aber doch ziemlich falsch - man denke nur an die Notfall-Satellitenverbindung der neuen iPhones oder die "kantige" Apple Watch 7
+4
gorgont
gorgont23.09.21 10:16
Sicherlich bekommen die Informanten für ihre Infos etwas Taschengeld… irgendwie gehört das ganze vorher doch dazu, schade ist es trotzdem.
Ich erinnere mich gerne an die Zeiten des ersten iPhone zurück, da gab es fast keine Lecks. 🤩🥳
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
+4
marc.hb23.09.21 10:20
gorgont
Ich erinnere mich gerne an die Zeiten des ersten iPhone zurück, da gab es fast keine Lecks. 🤩🥳

Da lag zwischen Ankündigung und Markteinführung aber auch ein halbes Jahr. Zusätzlich gab es keine Smartphones, die das Ausspionieren doch ziemlich vereinfacht haben. Würde Apple das iPhone auf der WWDC ankündigen und ab September verkaufen, würde sicherlich auch nicht so viel leaken, man hätte aber das Problem, dass die Konkurrenz sich besser auf die neuen Geräte einstellen kann.
+1
MikeMuc23.09.21 10:26
Bei den Stückzahlen, die Apple vorab produzieren lassen muß, ist es doch kein Wunder wenn da nahezu alles vorher durchsickert. Da sind ja nicht hunderte sondern eher tausende mit beschäftigt. Die wird man nicht alle einkerkern können.
Früher war es eben noch einfacher. Oder man kündigt erst an und startet dann die Produktion. Dann dauert es halt ewig, bis das Zeug nach der Vorstellung beim Kunden ankommt.
+4
r.breiner
r.breiner23.09.21 10:38
Ich versuche, mich von Leaks möglichst fern zu halten. Erstens können sie falsch sein, zweitens lege ich Wert auf Überraschungsmomente bei den Keynotes, die ich nach wie vor gern ansehe.

Das Argument, Apple profitiere durch In-aller-Munde-sein und Medienpräsenz von den Leaks, finde ich fadenscheinig. Schließlich haben sich die Menschen auch in der guten alten Zeit und ganz ohne konkrete Leaks im Vorfeld von Produktvorstellungen kräftig das Maul darüber zerrissen, was wohl kommt. Auch das haben die Medien teilweise aufgegriffen.
+3
Metty
Metty23.09.21 10:48
MikeMuc
Oder man kündigt erst an und startet dann die Produktion.
Du meinst wie bei den legendären Ladematten, die nie richtig funktioniert haben und deshalb nie kamen. Apple hat daraus gelernt und kein Produkt mehr angekündigt, bei dem sie nicht sicher waren, dass Sie es in Massen fertigen können. Ich bin mir sicher, dass für die AppleWatch dieses Jahr mehr Features geplant waren, aber Fertigungsprobleme denen in die Quere kamen. Also fiel das Update für die Apple Watch eher mager aus.
Früher wurden Produkte auch bei Apple gefertigt und montiert. Da hatte man mehr Kontrolle über alle Daten. Heute gibt es einen anderen Preisdruck und man muss in Asien fertigen lassen. Weder in den USA noch in Europa gibt es Spezialisten, die wüssten wie man Fertigungsstrassen für eine millionenfache Produktion aufbauen könnte. Die Geheimniskrämerei ist der Globalisierung zum Opfer gefallen.
+2
gegy23.09.21 11:00
Ich bin froh, dass man die meisten Artikel über Leaks schon an ihrer Überschrift erkennt. Ich halte mich bewusst davon fern und lese diese nicht mehr. (mit Ausnahme dieser News hier. ) Außerdem lese ich 2-3 Wochen vor einer Keynote keine Apple News Seiten mehr. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass vermeintliche Bilder einer neuen Apple Watch geleakt sind. Es ist ein wahrer Segen wenn man eine Produktvorstellung ohne "Vorwissen" anschauen kann. Ich kann euch nur empfehlen: Versucht das mal.
+2
Plebejer
Plebejer23.09.21 11:04
Metty
Die Geheimniskrämerei ist der Globalisierung zum Opfer gefallen.

Globalisierung ist nur die Vernietlichung von Profit.
-3
MikeMuc23.09.21 11:21
Metty
tja, wie man es macht, es ist verkehrt. Aber diese Weisheit ist ja nun auch nicht neu.
Wobei die Ladematte ja nie in Produktion gegangen sind sondern bereits vorher "stecken geblieben sind" Aber ich bei diesen Vorbereitungen sind inzwischen viel zuviel dabei um alles geheim zu halten. Außer es werden vorsätzlich Dummies geplant.
Nur was auch klar sein sollte: Apple muß vieles probieren damit "mal" was neues dabei raus kommt. Was davon Marktreife erlangt oder einfach nur "ein Versuch" ist, das wird nur das Firmenarchiv kennen.
0
Legoman
Legoman23.09.21 11:22
Aber schön, dass hierfür aus einem internen Memo zitiert wird - was ja offensichtlich auch direkt den Weg nach draußen gefunden hat.

Ich finde schon seit Jahren diese vorherigen Veröffentlichungen furchtbar ätzend.
Eklige Neugierde - und dann am Tag der offiziellen Vorstellungen nur so "pffff, wissen wir alles schon". Das ist für alle Seiten unbefriedigend.
Man stelle sich ein Weihnachtsfest vor, wo alle vorher schon wissen, was sie bekommen. Die Eltern warten gespannt, wie der Nachwuchs auf das irre coole Geschenk reagiert - und der zuckt nur mit den Schultern "oh ja, die total seltene Erstauflage, nach der ich schon lange suche, nicht besonders aufregend".
Wieso freust du dich denn nicht? Na ja - ich weiß es ja schon seit Wochen.
Zack, Weihnachten gelaufen.
Dass Abwarten die Spannung erhöht, ist wohl irgendwann in Vergessenheit geraten.
(Der Neugier-Test aus der Ü-Ei-Werbung hat einen sinnvollen psychologischen Hintergrund. Kinder betrügen sich selbst um die Belohnung, weil die Neugierde überwiegt.)
+1
gegy23.09.21 11:38
Legoman +1
0
Calibrator23.09.21 11:39
Nun ja. Es kommt ein iPhone, ein iPad, ein Mac, irgendwas mit iOS usw. So schwierig ist das Leaken/Raten wohl nicht. Außerdem wissen die Zulieferer ebenfalls davon und da gibt es ebenfalls reichlich unterbezahlte Leute.
Ich finde diese Berichte über angebliche Neuheiten mittlerweile eher langweilig und nicht der Mühe wert, sie zu lesen.
Das nächste, was mich interessieren könnte, wäre eine VR-Lösung für 500 € max. oder ein Apple 3D-Drucker.
+1
massi
massi23.09.21 13:45
Gäbe es keine Leaks, würde MTN nur noch halb soviel schreiben können.
+3
Der echte Zerwi23.09.21 20:30
TC hat die Fertigung bei externen Partnern forciert, da muss er damit leben, dass Infos nach draußen dringen. Unmöglich, alles geheim zu halten. Oder Apple investiert in eigene Fertigung, dann hätten sie wieder die Kontrolle darüber. Aber den Klotz eigener Fabriken am Bein zu haben, scheut Mr. Effizienz wie der Teufel das Weihwasser.
+2
spheric
spheric24.09.21 16:10
Metty
Früher wurden Produkte auch bei Apple gefertigt und montiert. Da hatte man mehr Kontrolle über alle Daten.

Naja, das war in den 80ern.

Macs werden seit dreißig Jahren — bis auf wenige Ausnahmen — nicht mehr in Apple-eigenen Fabriken gebaut.

Lange Jahre wurde noch die Endkonfiguration bei CTO-Geräten in Irland oder den USA gemacht, aber gefertigt wurde schon längst alles in Übersee bei Vertragsunternehmen.
Früher war auch schon früher alles besser!
0

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