Corona-Erkennung durch Husten auf iPhone? Innovativer Sensor macht Hoffnung auf schnelle Infektionstests
Apple bereitet das iPhone mithilfe der Beta-Version von iOS 13.5 momentan darauf vor, per API als Tracing-Gerät für Corona-Infektionen zu dienen. Entsprechende Behörden-Apps befinden sich ebenso in der Entwicklung. Das iPhone könnte darüber hinaus zukünftig bei Infektionstests helfen. Ein dazu benötigtes, auf Sensor-Erkennung basierendes Zubehör-Gadget wird momentan für den Marktstart vorbereitet. Es soll per Kabel oder Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt werden und Infektionen vergleichsweise schnell nachweisen.
Schnelle Erkennung, einfache UmsetzungDas Sensor-gestützte, rund 2,5 Zentimeter große Produkt würde den Testvorgang zur Corona-Erkennung wesentlich verkürzen. Während der Virus aktuell über Abstriche aus Mund, Nase oder Rachen identifiziert wird, ginge der Vorgang mit der neuen Methode deutlich einfacher. Wenn der Sensor auf dem iPhone befestigt ist, soll es ausreichen, beispielsweise darauf zu husten. Innerhalb von 60 Sekunden steht fest, ob der jeweilige Nutzer infiziert ist oder nicht. Zusätzlich zur Zeitersparnis würde die Sensor-Erkennung einen großen Komfortgewinn sowohl für Nutzer als auch medizinisches Personal bedeuten, da für die Prozedur kein medizinisches Fachpersonal benötigt wird. Auch preislich wäre die Innovation ein Fortschritt zum aktuellen Abstrich-Verfahren. Pro Sensor werden Anschaffungskosten von umgerechnet 50 Euro einkalkuliert.
Husten oder Niesen auf das Smartphone reichtProfessor Massood Tabib-Azar von der University of Utah und sein Team begannen die Arbeit an der neuen Messmethode vor einem Jahr. Zunächst lag das Ziel darin, eine wirksame Erkennungsmethode für das Zika-Virus zu entwickeln, das zuletzt 2016 stark grassierte. Menschen sollten ihren eigenen Mess-Sensor besitzen, um jederzeit Gewissheit zu haben,
so Tabib-Azir. Aktuell gehe es darum, den Prototyp für Covid-19 umzuprogrammieren. Der Experte weist auf die Vielfalt der Erkennungsmöglichkeiten hin, die der Sensor bereitstellt: „Wenn jemand darauf atmet, hustet, niest oder bläst, kann der Sensor eine Infektion mit Covid-19 aufspüren.“
Marktstart im August denkbarDer Sensor muss mit dem Ladeport des Smartphones verbunden werden, damit das Testverfahren funktioniert. Alternativ sollen auch Bluetooth-Verbindungen möglich sein. Da das Produkt wiederverwendbar ist, können sich Nutzer laut Tabib-Azar mehrfach täglich testen und die Ergebnisse auf Wunsch an die hiesigen Gesundheitsbehörden weiterleiten. Im Juli soll eine vierwöchige klinische Testphase beginnen, von deren Ergebnis die weitere Entwicklung abhängt. Theoretisch ist eine Markteinführung im August denkbar.