Corona-Spiel fliegt aus dem App Store: Entwickler reicht Kartellbeschwerde gegen Apple ein
Apple sieht sich bereits seit geraumer Zeit kartellrechtlichen Beschwerden ausgesetzt. Dabei geht es vor allem darum, ob der Konzern (wie auch andere Tech-Giganten) zu viel Marktmache innehat – eine Frage, die Wettbewerbskommissionen und die Politik in vielen Ländern in Schach hält. So entschied sich beispielsweise das Europäische Parlament dazu, die CEOs der GAFA-Unternehmen vorzuladen (siehe
) und deren Stellungnahmen zu diesem Thema einzuholen. Bei Apple häuft sich mittlerweile die Kritik, das Unternehmen entferne Anwendungen aus dem hauseigenen App Store willkürlich. In diese Kerbe schlägt nun auch ein deutscher Entwickler, der eine Beschwerde an die Europäische Kommission und andere Stellen eingereicht hat.
Apple und Google entfernten „Corona Control Game“Wer sich den Richtlinien des App Stores nicht fügt, muss damit rechnen, mit seiner Anwendung der Plattform verwiesen zu werden – dafür gibt es so manches Beispiel: Der Rauswurf des Spiels
Fortnite erregte besonders viel Aufmerksamkeit und mündete in einem juristischen Nachspiel, das bis heute anhält – und wohl nicht so bald beendet sein wird. Apple machte zuletzt aber einige Zugeständnisse: So legte das Unternehmen das „Small Business Program“ auf, das Entwickler mit einem Jahresumsatz von unter einer Million US-Dollar zugutekommt. Bei anderen Auflagen bleibt der Konzern hart: Laut
Reuters möchte Apple, dass Anwendungen von der Regierung genehmigt werden, wenn sie sich mit COVID-19 befassen. Googles Richtlinien für den Play Store seien ähnliche. Der Entwickler und Lobbyist Florian Müller scheiterte mit seinem Spiel
Corona Control Game an diesen Auflagen – und setzt sich nun zur Wehr.
App wurde umbenannt – und ist nun verfügbarMüller reichte Beschwerden gegen Apple und Google bei der Europäischen Kommission, dem US-Justizministerium sowie den Wettbewerbsbehörden in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Australien ein. Eine weitere Beschwerde in Indien sei in Planung. Die beiden Anbieter hemmten seiner Ansicht nach Innovationen. Das Spiel sei darauf ausgerichtet, die Einhaltung der Pandemie-Maßnahmen zu fördern, so der Entwickler. Weitere Stellungnahmen der betroffenen Akteure stehen bislang aus. Das Echtzeit-Strategiespiel hat es übrigens trotzdem in den Play Store und App Store geschafft – und firmiert nun dort unter dem Namen
Viral Days.