Corona-Tracing: Weitere Länder setzen auf Apple und Google
Die Strategie vieler Länder hinsichtlich von Corona-Tracing-Apps nimmt zunehmend Gestalt an. Dabei zeigt sich: Mehr und mehr Staaten sind mittlerweile überzeugt von Apples und Googles dazugehöriger Schnittstelle, nachdem zuvor bei einigen Regierungsvertretern eine gewisse Skepsis herrschte. Die Schweiz war das erste Land, das eine Tracing-Anwendung anhand von Apples und Googles API veröffentlichte. Sie lässt sich daher sowohl auf iPhones als auch auf Android-Geräten verwenden und bietet wegen der dezentralen Herangehensweise einen größtmöglichen Datenschutz.
Länder setzen zunehmend auf die Apple/Google-APIItalien folgte vor wenigen Tagen mit einer eigenen App, die ebenfalls die Schnittstelle von Apple und Google nutzt. Auch Finnland, Irland, Portugal und Österreich setzen bei ihren jeweiligen Anwendungen auf die API. Deutschland, Lettland und Estland treiben die Entwicklung eigener Lösungen mit Apple/Google-Integration voran. Australien und Singapur
erwägen den Wechsel zu der Schnittstelle.
Darüber hinaus denken die zuständigen Behörden in Großbritannien inzwischen ebenso darüber nach, die API zu unterstützen. Zuvor wies die Strategie des Vereinigten Königreichs hin zu einer eigenen Lösung mit zentralisierter Datenerfassung, was jedoch rechtliche Hürden und potenzielle Klagen nach sich zog. Zudem weist die bisherige Tracing-Anwendung mehrere schwere Sicherheitslücken auf.
Viele US-Bundesstaaten zurückhaltend Kurioserweise zeigen sich ausgerechnet in Apples und Googles Heimatland größere Widerstände gegen die API. Bislang kündigten lediglich einzelne Bundesstaaten wie Alabama, Virginia und North Dakota eine Teilnahme an. Die meisten anderen Bundesstaaten geben sich abwartend bis ablehnend, da sie beispielsweise auf eigenentwickelte Lösungen setzen.
Schnittstelle seit einigen Wochen verfügbarApple gab die API als Komponente von iOS 13.5 im Mai frei. Nutzer haben die Möglichkeit, sich freiwillig per Opt-in an der Datenerfassung zu beteiligen. Zur Teilnahme ist außer der API auch die Tracing-App des jeweiligen Landes vonnöten. Wer dem Kontakt-Tracking zustimmt, wird mithilfe von Bluetooth-Übertragungen darüber informiert, wenn einer der Menschen aus dem näheren Umfeld positiv auf COVID-19 getestet wurde oder zu einem späteren Zeitpunkt getestet wird (sofern der Kontakt sich ebenfalls an dem Tracking-Dienst beteiligt). Nur offizielle Behördenanwendungen können auf die API zugreifen.