Corona: UK setzt auf Apple und Google – USA hingegen zwiegespalten
Der nationale Gesundheitsdienst der Vereinigten Königreichs setzt hinsichtlich einer Smartphone-App zur Verfolgung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht auf eine europäische Lösung. Stattdessen will der National Health Service (NHS) für seine eigene Tracking-Anwendung die Plattform nutzen, welche die Tech-Giganten Apple und Google in enger Zusammenarbeit entwickeln. US-Präsident Donald Trump befürchtet hingegen, dass der Einsatz der Technik verfassungsrechtliche Probleme bereiten könnte.
Enge Zusammenarbeit mit Apple und GoogleDie Entscheidung zugunsten der
Lösung von Apple und Google gab der für das britische Gesundheitswesen zuständige Minister Matt Hancock jetzt im Rahmen seiner täglichen Pressekonferenz bekannt. Das
berichtet die BBC. Er kündigte zudem an, dass der NHS des Vereinigten Königreichs eng mit den beiden weltweit führenden Technologie-Unternehmen bei deren Initiative zusammenarbeiten werde, um auf der Grundlage der technischen Plattform eigene Apps für iOS und Android zu entwickeln.
Entscheidung gegen europäische LösungDas Vereinigte Königreich wird demzufolge nicht die derzeit im Rahmen des europäischen Projekts PEPP-PT entstehende
Warn-App nutzen. Der NHS nimmt damit aller Voraussicht nach allerdings in Kauf, dass die eigene Lösung erst mit einiger Verspätung zum Einsatz kommt. Die Corona-Warn-App von PEPP-PT könnte bereits in dieser Woche in den App Stores verfügbar sein, während die Plattform von Apple und Google erst für Mai erwartet wird. Bis die von iPhone-Konzern und Suchmaschinen-Unternehmen angekündigte Bluetooth-basierte Schnittstelle fertig ist, dürfte es noch länger dauern. Beiden Tracking-Systemen ist gemeinsam, dass sie unter Wahrung von Privatsphäre und Datenschutz die Nutzer nach Kontakten mit Corona-Infizierten warnen. Das soll es zudem Gesundheitsbehörden ermöglichen, Infektionsketten schneller nachvollziehen und mit entsprechenden Maßnahmen reagieren zu können.
US-Präsident ist zwiegespaltenUS-Präsident Trump hat sich hingegen unterdessen zwiegespalten gezeigt, was den Einsatz der von Apple und Google angekündigten Tracking-Plattform angeht. Darauf basierende Apps würden zwar eine sehr präzise Nachverfolgung der Ausbreitung des Virus erlauben, allerdings könnten sie verfassungsrechtliche Fragen und Probleme aufwerfen. Die US-Regierung werde sowohl die Möglichkeiten als auch die Risiken des Trackings mithilfe von Smartphone-Apps in den kommenden vier Wochen intensiv abwägen, sagte Trump im Rahmen eines Briefings der US-amerikanischen Coronavirus-Taskforce.