Corona-Warn-App: Bundesregierung hat interne Roadmap für Erweiterungen
Die deutsche Corona-Warn-App wurde mittlerweile mehr als 21 Millionen Mal aus iOS App Store und Google Play Store heruntergeladen. Etwa 16 Millionen Besitzer eines iPhones oder Android-Smartphones setzen sie aktiv ein. Allerdings leistet die App nach Auffassung sowohl der Bundesregierung als auch der Gesundheitsbehörden bislang nicht in vollem Umfang, was man sich von ihr versprochen hatte.
Roadmap mit Erweiterungen ist erstelltEines der größten Probleme stellt offenbar die mangelnde Bereitschaft der Nutzer dar, eine Infektion über die App mit anderen Usern zu teilen. Lediglich 60 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Anwender der Corona-Warn-App meldeten die Infektion,
berichtet Business Insider (BI). Dem Nachrichtenportal zufolge hat die Bundesregierung daher eine noch geheime Roadmap erstellen lassen, welche zukünftige Erweiterungen der App enthält. Die von Deutscher Telekom und SAP entwickelten Projektpläne liegen BI nach eigenen Angaben vor und umfassen zahlreiche Verbesserungen, welche bis März kommenden Jahres realisiert werden sollen.
Erste Erweiterung kommt Ende NovemberBereits Ende November erscheint angeblich ein Update, das die Corona-Warn-App um eine Erinnerungsfunktion erweitert. Diese soll die Nutzer nach einem positiven Testergebnis mehrfach dazu auffordern, den Befund zu übermitteln. Die Anonymität wird dabei wie bisher gewahrt bleiben. Darüber hinaus erhöhen die Entwickler die Frequenz des Datenabgleichs: Bislang erfolgt die sogenannte Risikoermittlung lediglich alle 24 Stunden, zukünftig soll das mehrmals am Tag geschehen.
Großes Update für Ende Februar 2021 geplantEin großes Update mit etlichen Erweiterungen ist für Februar kommenden Jahres geplant. Die dann erscheinende Version der Corona-Warn-App soll Nutzern mehr Informationen über mögliche Kontakte mit Infizierten liefern. Wenn ein hohes Ansteckungsrisiko erkannt wurde, zeigt die Anwendung zukünftig auch den Zeitpunkt einer möglichen Infektion an. Das soll es den Betroffenen ermöglichen, ihrerseits mögliche Kontaktpersonen zu informieren und diese Daten auch an die Gesundheitsbehörden weiterzugeben. Zudem planen die Entwickler, die App um ein Kontakttagebuch zu erweitern, welches vom User geführt werden und so die Nachverfolgung von Infektionsketten erleichtern kann.
Mit der Corona-Warn-App im Restaurant einchecken?Darüber hinaus macht die Corona-Warn-App angeblich in wenigen Monaten die Angabe von Kontaktdaten etwa in gastronomischen Betrieben oder bei Veranstaltungen überflüssig. Die Nutzer könnten beispielsweise mithilfe eines QR-Codes in einem Restaurant einchecken, so Business Insider, diese Information würde dann in der Corona-Warn-App gespeichert. Dass eine derartige Funktion mit den Lizenzbedingungen für die COVID-19 Exposure Notifications in Einklang zu bringen ist, darf allerdings bezweifelt werden. Apple und Google verbieten bekanntlich ausdrücklich und ausnahmslos die Erfassung von Standortdaten durch Anwendungen, welche wie die deutsche Corona-Warn-App das von beiden Unternehmen entwickelte Framework nutzen.